News-Ticker zur Parlamentswahl
Rechte FPÖ gewinnt Österreich-Wahl: ÖVP-Politiker spricht sich gegen „Koalition der Verlierer“ aus
Das vorläufige Endergebnis der Österreich-Wahl sieht die FPÖ als Gewinner. Alle News zu Ergebnissen und den aktuellen Entwicklungen im Live-Ticker.
Update vom 1. Oktober, 6.50 Uhr: Der Präsident der Israelitischen Religionsgemeinschaft, Oskar Deutsch, hat sich nach dem Wahlerfolg der FPÖ bei der Österreich-Wahl besorgt gezeigt. „Der Wahlerfolg der FPÖ wirkt auf viele bedrohlich“, so Deutsch in einer Stellungnahme der jüdischen Glaubensgemeinschaft. Die FPÖ unterscheide sich von anderen rechten Parteien in Europa, da sie der politische Arm deutschnationaler Burschenschaften sei, so Deutsch. Diese seien noch heute eng mit dem Nationalsozialismus verbunden.
„Es gibt alle paar Wochen solche Vorfälle“, so der Präsident über ein Begräbnis, bei dem im Beisein einiger FPÖ-Politiker das SS-Treuelied gesungen worden sein soll. „Sie sind Teil der DNA der FPÖ und erinnern uns daran, weshalb man von Kellernazis in der FPÖ sprechen darf.“
Ehemalige ÖVP-Politiker stellen sich nach Österreich-Wahl gegen Zweierkoalition mit SPÖ
Update vom 30. September, 17.15 Uhr: Einige ehemalige ÖVP-Politiker sprechen sich nach der Wahl in Österreich gegen eine Zweier-Koalition mit der SPÖ aus. So sagte der Ex-Landeshauptmann Tirols, Herwig van Staa, laut Heute, er sei gegen eine „Koalition der Verlierer“. Der ehemalige ÖVP-Nationalratspräsident Andreas Khol nannte eine Koalition aus SPÖ und ÖVP gegenüber der Kleinen Zeitung „politisch instabil“. Der ehemalige ÖVP-Landeschef von Niederösterreich, Erwin Pröll, sprach sich hingegen für eine Große Koalition aus.
Update vom 30. September, 16.26 Uhr: Der Parteivorstand der FPÖ hat ihre für Dienstag geplante Tagung auf Mittwoch verschoben. Das erklärte die Partei gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Laut Heute-Bericht habe sich die Partei personell bereits für mögliche Sondierungs-Gespräche aufgestellt. Am Mittwoch solle das Team der Partei für Gespräche fixiert werden. Die FPÖ habe ebenso ein Verhandlungspapier angesetzt, bei dem sie sich an ihrem Wahlprogramm orientiert habe.
„Kein Auftrag“: SPÖ-Politiker rät nach Österreich-Wahl von Regierungsbeteiligung ab
Update vom 30. September, 15.20 Uhr: Nach der Wahlschlappe der SPÖ bei der österreichischen Parlamentswahl rät der sozialdemokratische Regierungschef des Burgenlands, Hans Peter Doskozil, von einer Regierungsbeteiligung ab. Das Wahlergebnis vom Sonntag sei „kein Auftrag, in eine Regierung einzutreten“, sagte der SPÖ-Politiker in Eisenstadt. Vielmehr müsse man das Ergebnis nun in Ruhe aufarbeiten, betonte der ehemalige Verteidigungsminister.
Die SPÖ war bei der Nationalratswahl am Sonntag mit 21,1 Prozent auf Platz drei gelandet und hatte damit ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielt. SPÖ-Chef Andreas Babler hatte sich das Amt des Bundeskanzlers erhofft.
Nach der Wahl in Österrreich: SPÖ stellt Team für mögliche Sondierungsgespräche zusammen
Update vom 30. September, 14.06 Uhr: In einem Treffen nach der Wahl hat die SPÖ ein fünfköpfiges Sondierungsteam für mögliche Sondierungsgespräche zusammengestellt. Laut ORF-Bericht zählen zu den Mitgliedern unter anderem SPÖ-Chef Andreas Babler und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures.
Gespräche nach der Österreich-Wahl: Bundespräsident empfängt FPÖ-Chef
Update vom 30. September, 13.39 Uhr: Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen soll bereits in dieser Woche die Spitzenkandidaten der Parteien zu Gesprächen empfangen. Die Termine der Gespräche wurden laut Heute-Bericht noch nicht bekanntgegeben – wohl aber, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl als erster der Kandidaten zu Gast bei dem Bundespräsidenten in der Hofburg sein wird.
Vor dem Hintergrund des Wahlsiegs der rechtspopulistischen FPÖ pochte Van der Bellen auf die Wahrung der liberalen Demokratie. Der Bundespräsident hatte ebenso angekündigt, „persönlich mit den im Nationalrat vertretenen Parteien Gespräche zu führen“. Van der Bellen wolle versuchen, „auszuloten, welche tragfähigen Kompromisse es geben könnte. Wer mit wem kann und wer was will für Österreich, das wird nun die nächste Zeit zeigen“, berichtete dpa.
SPÖ tagt nach Österreich-Wahl: Möglicherweise Bildung eines Verhandlungsteams
Update vom 30. September, 11.07 Uhr: Seit 11 Uhr tagen in der SPÖ Präsidium und Vorstand. Wie aus „Heute“-Informationen hervorgeht, könnte in diesen Sitzungen nach der Österreich-Wahl bereits ein Verhandlungsteam für Koalitionsgespräche formiert werden. Wie es weiter heißt, schickte die Partei zudem wenige Stunden nach der Wahlniederlage eine SMS an Funktionäre mit ihren Plänen aus: „Verantwortung übernehmen.“
Update vom 30. September, 9.37 Uhr: Vor der Österreich-Wahl war um die Bierpartei ein regelrechter Hype ausgebrochen. Und auch Umfragen haben der Partei um Gründer Dominik Wlazny Chancen zugesprochen. Am Ende hat es dann nicht gereicht und die Bierpartei landete bei der Österreich-Wahl bei 2,0 Prozent. Das geht aus dem vorläufigen Endergebnis hervor. „Natürlich habe ich mir mehr erwartet“, erklärte Bierpartei-Chef Wlazny. Im Wahlergebnis der FPÖ sah er insgesamt „kein erfreuliches Ergebnis für Österreich“.
FPÖ nach Österreich-Wahl bereit für Koalitionsgespräche
Update vom 30. September, 8.54 Uhr: Wie der ORF berichtet, soll sich die FPÖ nach der Österreich-Wahl für Koalitionsgespräche personell schon aufgestellt haben. Das geht aus Agenturinformationen hervor. Das Verhandlungsteam könnte bereits morgen im Parteivorstand abgesegnet werden. Mögliche Kandidaten sind etwa Klubdirektor Norbert Nemeth, die Abgeordneten Susanne Fürst und Dagmar Belakowitsch. Außerdem der frühere ÖBB-Manager Arnold Schiefer.
Update vom 30. September, 8.04 Uhr: Das vorläufige Endergebnis der Österreich-Wahl steht, die FPÖ gewinnt. In den kommenden Wochen werden die Parteien nun versuchen, eine regierungsfähige Koalition zu bilden. Rechnerisch wäre dabei eine Koalition aus FPÖ mit ÖVP oder eine Koalition aus ÖVP mit SPÖ möglich. ÖVP-Spitzenkandidat Karl Nehammer hat eine Koalition mit der FPÖ unter der Beteiligung von Herbert Kickl allerdings ausgeschlossen. Weitere Optionen nach der Österreich-Wahl wäre ein Dreierbündnis aus ÖVP, SPÖ und einer kleineren Partei möglich.
Ergebnis der Österreich-Wahl: Umfragen haben Tendenzen angezeigt
Update vom 30. September, 7.09 Uhr: Nach der Österreich-Wahl steht inzwischen fest, dass die Meinungsforschungsinstitute das Ergebnis der Nationalratswahl ziemlich genau vorausgesagt haben. Wie der Standard schreibt, hatten die Umfragen zwar leicht die Werte von FPÖ und ÖVP der Bierpartei überschätzt. Im Durchschnitt sind die Umfragen der vergangenen 30 Tage für jede Partei aber nur leicht vom tatsächlichen Ergebnis abgewichen.
Update vom 30. September, 5.05 Uhr: Das vorläufige Endergebnis der Österreich-Wahl ist da. Demnach hat die rechte FPÖ die österreichische Parlamentswahl mit 29,2 Prozent der Stimmen gewonnen. Das teilte das Innenministerium mit. Die bisherige Kanzlerpartei ÖVP wurde demnach mit 26,5 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz verdrängt. Die konservative ÖVP büßte 11 Prozentpunkte im Vergleich zur vorigen Wahl im Jahr 2019 ein, während sich die FPÖ um 13 Punkte steigerte. Die sozialdemokratische SPÖ erreicht 21,1 Prozent.
Die Liberalen Neos bekamen 9 Prozent der Stimmen (+0,9). Die Grünen, die bislang mit den Konservativen regierten, kamen diesmal nur auf 8 Prozent (-5,9). Kleinparteien wie die Bierpartei oder die kommunistische KPÖ blieben deutlich unter der Hürde von 4 Prozent, die für den Einzug ins Parlament nötig wären. Wie aus den Informationen der Deutschen Presse Agentur hervorgeht, beinhaltet das vorläufige Endergebnis der Österreich-Wahl den Großteil der Briefwahlstimmen.
FPÖ gewinnt Österreich-Wahl: „Neues Kapitel in der österreichischen Geschichte“
Update, 23.07 Uhr: In Österreich neigt sich ein historischer Wahlabend dem Ende zu. Erstmals in der Geschichte der Alpenrepublik ist die Rechtsaußen-Partei FPÖ die stärkste Kraft im Parlament. „Ein neues Kapitel in der österreichischen Geschichte“ werde man nun schreiben, erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl auf der Wahlparty seiner Partei.
Ob Kickl tatsächlich für dieses Kapitel verantwortlich sein wird, wird sich in den Sondierungsgesprächen der nächsten Tage und Wochen zeigen. Die Ausgangslage ist durchaus kompliziert. Kanzler Nehammers ÖVP lehnt eine Koalition mit Kickl ab, während ein Bündnis mit SPÖ und NEOS ebenfalls eine große Herausforderung für die Konservativen darstellen würde. Die kommenden Tage werden hier Klarheit bringen.
Kick über FPÖ-Ergebnis bei Österreich-Wahl: „Haben ein Stück Geschichte geschrieben“
Update, 21.40 Uhr: FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Kickl ist inzwischen auch auf der Wahlparty seiner Partei eingetroffen. „Wir haben heute ein Stück Geschichte geschrieben“, zitiert Der Standard den Wahlsieger. Über den früheren FPÖ-Chef Jörg Haider, dessen bestes Wahlergebnis die FPÖ an diesem Sonntag übertroffen hat, sagte Kickl: „Ich glaube, er verzeiht uns. Er wäre stolz auf uns.“ Haider führte die FPÖ als Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl 1999 zu 26,91 Prozent. 2008 starb Haider bei einem Autounfall.
Wirbel um Nehammer nach Österreich-Wahl – Kanzler sagt Medientermine ab
Update, 21.00 Uhr: Österreichs Bundeskanzler und ÖVP-Parteichef Karl Nehammer fehlte nach dem Wahlerfolg der FPÖ in der Runde der Spitzenkandidierenden beim Sender Puls4. Die Informations-Chefredakteurin des Senders Corinna Milborn sagte, andere Medien im Wahlstudio im Parlament hätten berichtet, dass Nehammer alle Medientermine seit der Elefantenrunde des ORF am Sonntagabend abgesagt habe.
Auf die Frage nach „Rücktrittsgerüchten“, betonte der ÖVP-Fraktionschef August Wöginger, die Partei stünde geschlossen hinter Nehammer. Wöginger bestätigte die Absagen, Nehammer sei auf der ÖVP-Wahlparty. Vor der Wahl war es insbesondere Nehammer, der sich festlegte, nicht mit der vom Rechtsradikalen Herbert Kickl geführten FPÖ zu koalieren. Sollte Nehammer zurücktreten, wäre Kickl ein deutliches Stück näher an der Kanzlerschaft.
Aktuelle Hochrechnungen zur Österreich-Wahl – FPÖ klar vorne
| Partei | prognostiziertes Wahlergebnis | Parlamentsmandate |
| FPÖ | 28,9 Prozent | 57 |
| ÖVP | 26,3 Prozent | 51 |
| SPÖ | 21 Prozent | 41 |
| NEOS | 9,1 Prozent | 18 |
| Grüne | 8,3 Prozent | 16 |
| KPÖ | 2,4 Prozent | 0 |
| Bierpartei | 2,0 Prozent | 0 |
Nach FPÖ-Wahlerfolg: Österreichs Bundespräsident fordert nach Wahl Bekenntnis zur Demokratie
Update, 20.45 Uhr: Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen verlangte nach dem Wahlerfolg der FPÖ geführt vom Rechtsradikalen Herbert Kickl ein klares Bekenntnis zur liberalen Demokratie von allen, die Österreich künftig regieren wollen. Österreichs Bundespräsident hat im Gegensatz zu seinem deutschen Amtskollegen mehr Mitspracherecht bei der Bildung der Bundesregierung. Er werde darauf achten, dass „Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Menschenrechte, unabhängige Medien und die EU-Mitgliedschaft“ als „Grundpfeiler“ des Zusammenlebens in Österreich von der künftigen Regierung hochgehalten werden, kündigte Van der Bellen an. Sollte sich die ÖVP für ein Bündnis mit der FPÖ entscheiden, könnte der Bundespräsident dies verzögern, aber nicht dauerhaft blockieren.
Erste Proteste gegen mögliche FPÖ-ÖVP-Koalition nach Österreich-Wahl
Update, 20.10 Uhr: Nach dem Wahlerfolg der FPÖ regt sich bereits Protest gegen eine mögliche Regierungsbeteiligung der Partei. „Nein zu einer rechtsextremen Koalition! Nein zur FPÖ in der Regierung!“, schrieb das Bündnis „Wieder Donnerstag“ auf Instagram und rief zu einer Demonstration vor dem Parlament am kommenden Donnerstag (3. Oktober) auf. Der Name des Bündnisses ist ein Bezug zu den Donnerstagsdemonstrationen gegen die erste Regierungsbeteiligung der FPÖ um die Jahrtausendwende.
Aktuell ist es an der konservativen Kanzlerpartei ÖVP zu entscheiden, ob sie mit der FPÖ regiert. Bisher schlossen die Konservativen eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter dem rechtsradikalen Chef Herbert Kickl aus. Doch da die ÖVP mit drei ähnlich radikalen FPÖ-Landesverbänden koaliert, zweifelt mancher an diesem Versprechen. Nach der Österreich-Wahl wären auch mehrere Koalitionen ohne Beteiligung der FPÖ möglich.
(Quelle: ORF, Stand: 19.40 Uhr, Auszählungsstand 77,8 Prozent; Schwankungsbreite 0,7 Prozent)
Europäische Rechtsaußen-Parteien gratulieren FPÖ nach Erfolg bei Österreich-Wahl
Update, 19.45 Uhr: Diverse europäische Rechtsaußen-Parteien, auch die AfD, gratulierten der rechtsautoritären FPÖ zu ihrem Wahlsieg bei der Österreich-Wahl. AfD-Vorsitzende Alice Weidel gratulierte noch am Abend: „Die FPÖ ist laut 1. Hochrechnung stärkste Kraft! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl & die FPÖ“, schrieb Weidel nach Verkündung der ersten Hochrechnung auf X. Ebenso gratulierte der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders von der Partei für die Freiheit (PVV) zum Wahlergebnis. „Herzlichen Glückwunsch FPÖ“, teilte Wilders auf X mit. Der Chef des radikal rechten Rassemblement National in Frankreich, Jordan Bardella, schrieb ebendort, er sei „stolz“, mit der FPÖ in einer EU-Parlamentsfraktion zu setzen und forderte, dass der rechtsradikale Parteichef Herbert Kickl die Regierung anführen solle.
Update, 19.10 Uhr: Nach einer Hochrechnung der Ergebnisse der Österreich-Wahl von 18.45 Uhr hätten die beiden Großparteien ÖVP und SPÖ wieder eine haarscharfe Parlamentsmehrheit. Zusammen kämen die aktuell regierenden Konservativen unter Kanzler Karl Nehammer und die oppositionellen Sozialdemokraten, geführt von Andreas Babler, auf eine Mehrheit von einer Stimme. Diese große Koalition käme also auf 93 von 183 Mandaten. Die Verschiebung, so berichtete es die Tageszeitung Standard, habe sich aus der Auszählung der Wahlergebnisse einiger Bezirke in der Hauptstadt Wien ergeben.
Hand für Koalition „ausgestreckt“ – SPÖ, NEOS und Grüne bieten ÖVP demokratisches Bündnis gegen FPÖ an
Update, 18.50 Uhr: Die Spitzenkandidierenden der Österreich-Wahl haben sich in der Elefantenrunde des ORF zu ersten Einschätzungen eingefunden. Der voraussichtliche Wahlsieg der FPÖ sei durchaus ein Denkzettel für die Regierungsparteien, sagte grüne Vizekanzler Werner Kogler. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) betonte hingegen, dass seine Partei ein besseres Wahlergebnis erhalten habe, als erwartet. Die ÖVP verlor trotzdem mehr als zehn Prozent gegenüber der letzten Wahl 2019. Wahlsieger Herbert Kickl, FPÖ-Parteichef, sprach von einem „Machtwort“ der Wähler und stellte den Anspruch, die Regierung zu bilden.
SPÖ-Parteichef Andreas Babler wollte angesichts der Hochrechnungen noch keine Niederlage seiner Partei eingestehen. „Die Hand ist ausgestreckt“, sagte Babler und bot allen demokratischen Kräften Gespräche über eine Koalition ohne die FPÖ an. Die Chefin der liberalen NEOS Beate Meinl-Reisinger äußerte sich ähnlich. Beide verlangten dabei inhaltliche Zugeständnisse von möglichen Partnern.
Hochrechnungen zur Österreich-Wahl: SPÖ und ÖVP verlieren Mehrheit nach FPÖ-Erfolg
Update, 18.20 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) äußerte sich nach den ersten Hochrechnungen zur Nationalratswahl. Mit Blick auf die Niederlage der ÖVP gegen die FPÖ sagte Nehammer auf der Wahlparty, er wolle den Wählern zeigen, dass die ÖVP eine Partei „der Mitte“ sei, die „Probleme löst, und nicht von ihnen lebt“. Einer Hochrechnung von 18 Uhr zufolge hätte eine große Koalition aus ÖVP und SPÖ keine Mehrheit mehr. Nehammer müsste also in einer Dreier-Koalition weiterregieren, sollte er im Amt bleiben wollen.
Grüne wollen „tragfähige und pro-europäische Regierung“ – ÖVP lehnt Koalition mit FPÖ weiter ab
Update, 18.05 Uhr: Bei den österreichischen Grünen herrsche eine gedrückte Stimmung, berichtete die Tageszeitung Standard. Ersten Hochrechnungen zur Österreich-Wahl zufolge verliert die Partei etwa 5,3 Prozentpunkte gegenüber ihrem Rekordergebnis von 2019. Damals kam die Partei auf knapp 14 Prozent. Der amtierende Sozialminister Johannes Rauch betonte gegenüber der Zeitung, die Partei stünde zur Verfügung, eine „tragfähige und pro-europäische Regierung“ zu bilden. Aktuell regiert die Partei mit der konservativen ÖVP.
Die Konservativen schließen derweil auch nach der Wahlschlappe eine Koalition mit der FPÖ aus. Einer Zusammenarbeit mit Herbert Kickl (FPÖ) erteilte die Partei erneut eine ausdrückliche Absage, man wolle nicht mit dem Spitzenkandidaten des voraussichtlichen Wahlsiegers regieren. „Das war gestern so und das ist heute so und morgen wird es noch immer so sein“, sagte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer ersten Reaktion. Vor der Wahl betonte Parteichef und Kanzler Karl Nehammer, dass es abseits von Kickl „vernünftige Kräfte“ in der FPÖ gebe, mit denen er koalieren würde.
ÖVP-Generalsekretär wiederholt Absage an FPÖ nach Hochrechnungen zur Österreich-Wahl
Update, 17.45 Uhr: Für die ÖVP zeichnet sich eine klare Niederlage bei der Österreich-Wahl ab. Ersten Hochrechnungen zufolge käme die vom österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer geführte Partei aktuell nur noch auf etwa 26,2 Prozent der Stimmen. (-11,1 Prozent gegenüber der Wahl 2019). Damit wäre sie zwar zweitstärkste Kraft nach der Rechtsaußen-Partei FPÖ, verlöre aber eine zweistellige Zahl an Parlamentsmandaten. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker sprach gegenüber dem ORF von einer „Aufholjagd“, die gelungen sei. Die Partei stehe geschlossen zum Kanzler und werde nicht mit dem rechtsradikalen FPÖ-Chef Herbert Kickl koalieren. Viele Beobachter meinten vor der Wahl, dass dieses Versprechen mit Nehammer fallen könnte. Die ÖVP koalierte bereits zweimal mit der FPÖ.
FPÖ-Generalsekretär stellt nach ersten Hochrechnungen zur Österreich-Wahl die Machtfrage
Update, 17.20 Uhr: Der Generalsekretär der Rechtsaußen-Partei FPÖ, Christian Hafenecker, erhob nach den ersten Hochrechnungen der Österreich-Wahl den Anspruch darauf, die Alpenrepublik zu mitzuregieren. Die Wähler hätten ein „Machtwort“ gesprochen, sagte Hafenecker dem Sender Puls4. Weiter betonte Hafenecker, dass der rechtsradikale Parteichef Herbert Kickl im Amt bleiben würde. Die konservative ÖVP schloss eine Koalition mit einer von Kickl geführten FPÖ bisher aus. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte zuletzt immer wieder, dass er Kickl nicht automatisch den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen wolle. Die FPÖ wurde in den 1950er-Jahren von Altnazis gegründet.
FPÖ nach ersten Hochrechnungen zur Österreich-Wahl klar vorne
Update, 17.00 Uhr: Alle Wahllokale sind geschlossen, die Österreich-Wahl ist geschlagen. Um 17 Uhr berichtete der ORF über erste Prognosen zum Wahlergebnis. In den allerersten Prognosen fehlen noch Daten aus der sozialdemokratisch geprägten Hauptstadt Wien. Die Rechtsaußen-Partei FPÖ wäre den Hochrechnungen zur Folge mit 29,1 Prozent stärkste Kraft im Nationalrat. Die ÖVP folgt darauf mit 26,2 Prozent. Die SPÖ käme demnach auf 20,4 Prozent. Die Grünen und die liberalen NEOS lägen mit 8,6 beziehungsweise 8,8 Prozent beinahe gleichauf. Die Hürde für den Einzug in den Nationalrat liegt bei vier Prozent.
Österreich-Wahl geht auf Zielgerade – Erste Hochrechnungen ab 17 Uhr
Update, 16.45 Uhr: Die Wahl in Österreich geht auf die Zielgerade. Bis 17 Uhr können die Österreicherinnen und Österreicher ihre Stimme abgeben. Dann schließen die letzten Wahllokale. Kurz darauf werden die ersten Hochrechnungen erwartet. Diese werden ein erster Hinweis auf die endgültigen Wahlergebnisse sein.
„Schlechte Nachricht für Regierungsparteien“ – Unzufriedenheit im Land vor Österreich-Wahl
Update, 15.45 Uhr: Einige Wahllokale bei der Österreich-Wahl sind bereits geschlossen. Prognosen, Hochrechnungen und erste Ergebnisse wird es erst gegen 17 Uhr geben. Es zeichne sich jedoch eine hohe Wahlbeteiligung ab, berichteten etwa die Salzburger Nachrichten. Auch per X berichteten Wahlhelferinnen und Wahlhelfer unter dem Hashtag #beifunk von einer hohen Wahlbeteiligung. Im ORF beschrieb der Politologe Peter Filzmaier, dass 57 Prozent eine „eher negative“ Entwicklung in Österreich wahrnehmen würden. Das sei „eine schlechte Nachricht für Regierungsparteien“. Das sind in Österreich aktuell die konservative ÖVP und die Grünen.
FPÖ-Chef Kickl beantwortet nicht, ob er nach Österreich-Wahl für Koalition mit ÖVP zurücktritt
Update, 15 Uhr: Der rechtsradikale FPÖ-Chef Herbert Kickl gab am Sonntagnachmittag in Purkersdorf bei Wien seine Stimme ab. Einem beim FPÖ-Wahlkampfabschluss angegangenen Journalisten des Senders Puls4 unterstellte Kickl, dass dieser „überempfindlich“ sei. Der Reporter war am Freitag minutenlang von einem FPÖ-Anhänger am Wiener Stephansplatz bedroht und beschimpft worden. Eine Nachfrage, ob er im Falle eines Wahlsieges zurücktreten würde, um den Weg für eine Koalition zwischen FPÖ und der konservativen ÖVP freizumachen, ließ Kickl unbeantwortet. Die ÖVP lehnt eine Koalition mit Kickl, jedoch nicht mit der FPÖ ab.
Störversuche bei Österreich-Wahl: Cyber-Attacken und Falschnachrichten
Update, 14.15 Uhr: Die Parlamentswahl in Österreich wird bereits von Online-Störversuchen begleitet: Am Vormittag meldete die Nachrichtenagentur APA Cyber-Attacken auf die Partei-Webseiten der konservativen ÖVP, der liberalen NEOS und der linken KPÖ. Bereits seit Wochen kursierten zudem vermehrt Falschnachrichten, die darauf abzielten, das Wahlergebnis in Zweifel zu ziehen, sollte ein Erfolg der Rechtsaußen-Partei FPÖ ausbleiben, berichtete tagesschau.de.
Erste Wahllokale geschlossen – Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ÖVP und FPÖ bei Österreich-Wahl
Update, 13.01 Uhr: In Österreich läuft eine spannende Parlamentswahl – die ersten Wahllokale haben bereits um 13 Uhr geschlossen. In der Landeshauptstadt Wien sind die Wahllokale noch bis 17 Uhr geöffnet. Die rechte FPÖ und die konservative ÖVP hoffen jeweils auf einen Sieg.
Österreich-Wahl: Kanzler Nehammer (ÖVP) sieht „starke Wahlbewegung“
Update, 12.13 Uhr: Bei der Österreich-Wahl hat Kanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer als einer der ersten unter den Spitzenkandidaten seine Stimme abgegeben. Er sei zuversichtlich, da er zuletzt eine „starke Wahlbewegung“ zugunsten der ÖVP gespürt habe, sagte der 51-jährige Regierungschef Reportern vor seinem Wahllokal.
Update, 11.12 Uhr: Laut Wettanbietern hat Karl Nehammer die beste Chance, als Kanzler aus der Österreich-Wahl hervorzugehen. Ein Sieg des ÖVP-Kandidaten wird aktuell mit einer Quote von 1,20 erwartet. Herbert Kickl von der FPÖ kommt dagegen nur auf 5,75. Die Quoten im Überblick:
| Partei / Name | Quote |
|---|---|
| ÖVP - Karl Nehammer | 1,20 |
| FPÖ - Herbert Kickl | 5,75 |
| ÖVP-Mitglied (nicht Karl Nehammer) | 10,0 |
| FPÖ-Mitglied (nicht Herbert Kickl) | 18,0 |
| SPÖ - Andreas Babler | 40,0 |
Update, 9.53 Uhr: Die scharf-rechte FPÖ könnte stärkste Kraft bei der Österreich-Wahl werden. Wie konnte das passieren? Der Politologe Reinhard Heinisch erklärt das in unserem Artikel „Sehr gefährliche Inhalte“: Experte warnt vor Kickl – und vor FPÖ-Maßnahme nach Österreich-Wahl.
Österreich wählt: Rechte und Konservative kämpfen um Sieg
Update, 8.01 Uhr: In Österreich haben die Parlamentswahlen begonnen. Knapp 6,4 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die letzten Wahllokale schließen um 17 Uhr. Kurz danach wird eine erste Hochrechnung erwartet. Laut Umfragen ist die rechte FPÖ Favorit auf den Sieg.
Update vom 29. September, 6.51 Uhr: An diesem Sonntag wird in Österreich gewählt. Die Wahllokale öffnen bereits um 6 Uhr. Seit langem liegt die FPÖ in Umfragen auf dem ersten Platz. Der rechtspopulistische Parteichef Herbert Kickl setzt auf eine restriktivere Migrationspolitik unter dem Slogan „Festung Österreich“ sowie auf Kritik an Sanktionen gegen Russland.
Wahl in Österreich - FPÖ gilt als Favorit
Erstmeldung vom 29. September: Wien – Die FPÖ hat ein klares Ziel für die Österreich-Wahl am Sonntag (29. September): Sie will stärkste Kraft im Parlament werden – vor der aktuellen Kanzlerpartei ÖVP. Aktuelle Umfragen zur Österreich-Wahl deuten darauf hin, dass die Partei unter der Führung von Herbert Kickl leicht die Nase vorn hat, wenn auch die Flutkatastrophe in Österreich die Prognosen teilweise verändert hat.
Gewählt werden am Sonntag die 183 Abgeordneten des österreichischen Parlaments. Wahlberechtigt sind alle Österreicher ab 16 Jahren, insgesamt sind etwa 6,3 Millionen Österreicher zur Wahl aufgerufen. Derzeit wird Österreich von einer Koalition aus ÖVP und Grünen regiert, Bundeskanzler ist Karl Nehammer (ÖVP).
Die FPÖ hofft darauf, dass sie nach der Österreich-Wahl als Bündnispartner unverzichtbar wird und an einer neuen Regierungskoalition beteiligt ist. Welche Koalitionen nach der Wahl in Österreich möglich sind, wird das Ergebnis am Wahlabend zeigen. Eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Kickl haben Nehammer und die ÖVP im Vorlauf der Wahl ausgeschlossen – für eine Koalition mit der FPÖ ohne ihren Parteichef zeigte man sich aber grundsätzlich offen.
Nehammer will nach Österreich-Wahl keine Koalition mit Kickl
Karl Nehammer, der Chef der ÖVP, begründet dies unter anderem mit den Verschwörungstheorien, die Kickl vor den Wahlen verbreitet hat. Kickl ist bekannt für seine radikalen Positionen innerhalb der FPÖ und ihm wird eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt. Seit der Corona-Pandemie hat die FPÖ insgesamt einige Positionen der Rechtsextremen übernommen, einschließlich der Forderung nach der „Remigration“.
Ob diese radikalen Tendenzen Kickl und der FPÖ schaden oder nutzen werden, wird sich am Sonntag bei Erscheinen der ersten Prognosen und Hochrechnungen zur Österreich-Wahl zeigen. Die Wahllokale in Österreich öffnen am Sonntag in einigen Gebieten bereits um 6 Uhr morgens und schließen spätestens um 17 Uhr, oftmals aber schon früher.
Bereits um 17 Uhr soll es die erste Hochrechnung zur Österreich-Wahl geben, die aus bereits ausgezählten Stimmen basiert. Im Laufe des Abends werden die aktuellen Hochrechnungen immer genauer. Offizielle Ergebnisse werden wahrscheinlich erst spät am Wahlabend vorliegen.
Aktuelle Umfragen zur Wahl in Österreich
| Partei | Umfrageergebnis in Prozent |
|---|---|
| FPÖ | 27,2 |
| ÖVP | 24,6 |
| SPÖ | 20,6 |
| Neos | 9,8 |
| Grüne | 8,4 |
| Bier | 3,8 |
| KPÖ | 3,0 |
Hochwasser führte im Österreich-Wahlkampf zu Ausnahmezustand
Im Wahlkampf stand in Österreich die Debatte um Migration und innere Sicherheit im Vordergrund. Dies hat wahrscheinlich der FPÖ im Vorfeld der Parlamentswahlen genutzt: Sie könnte laut Umfragen erstmals die stärkste Kraft im Nationalrat werden.
Schwere Überschwemmungen haben in Österreich wenige Wochen vor der Wahl den Ausnahmezustand ausgelöst, Fernsehduelle und Wahlkampfveranstaltungen mussten teilweise abgesagt werden. Ob das Hochwasser das Ergebnis der Wahlen am Sonntag beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Die letzten Umfragen vor der Österreich-Wahl zeigten, dass der Vorsprung der FPÖ vor der ÖVP geschrumpft ist. (smu)
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