Gegenkandidatur
No-Name will an die Spitze der SPD: Wer ist Nahles-Herausforderin Simone Lange?
Simone Lange will SPD-Chefin werden und tritt am Sonntag gegen die mächtige Andrea Nahles an. Die Flensburger Oberbürgermeisterin will die Partei reformieren - und teilt kräftig gegen die alte Riege aus.
Simone Lange hat in den vergangenen Wochen viel von Deutschland gesehen. Die Flensburger Oberbürgermeisterin tourte mit einem kleinen Team durch Ortsvereine der SPD, um sich vorzustellen. Die 41-Jährige will an die Spitze der Sozialdemokraten und tritt als bundespolitischer No-Name gegen die mächtige Andrea Nahles an.
Das alleine ist so ungewöhnlich, dass die schmale und meist fröhlich wirkende Kommunalpolitikerin viel Aufmerksamkeit bekommt. Die nutzt sie, um gegen die Parteispitze auszuteilen und ihre Vision einer „neuen“ SPD zu zeichnen.
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Heftige Kritik an Altkanzler Schröder bringt ihr Sympathien
Linker und basisdemokratischer soll es werden, sagt Lange, die ursprünglich aus Thüringen kommt. Für Hartz IV soll die SPD sich entschuldigen - ihre heftige Kritik an der Agenda-Politik von Altkanzler Gerhard Schröder bringt ihr Sympathien im linken Flügel der SPD ein. „Ich möchte die Stimme der Basis sein“, sagt Lange. Die SPD solle auch glaubwürdiger werden. Auch damit spricht sie vielen Genossen nach dem Hin und Her um die große Koalition aus der Seele.
Die Frage liegt nahe: Meint sie es ernst mit ihrer Bewerbung gegen die Bundestags-Fraktionschefin, gegen den Bundesvorstand? Sie sagt: Ja. Ein Sieg ist aber quasi ausgeschlossen. Unterstützung hat Lange von gut 95 Ortsvereinen, wie sie sagt, die SPD hat 7741.
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Ihre Töchter begleiten sie manchmal auf Werbetour
Privates hält Lange privat. So hält es die getrennt lebende Mutter zweier schulpflichtiger Töchter seit Jahren. Auf ihrer Werbetour haben die beiden Mädchen sie manchmal begleitet und die politischen Termine mit Urlaub und Stadtbummeln verbunden.
Ihre Mutter kennen sie nur politisch engagiert - erst in der Kommunalpolitik, dann als Landtagsabgeordnete und jetzt als OB. Vor ihrer Zeit als Berufspolitikerin arbeitete Lange bei der Polizei.
Lange ist diszipliniert: „Wenn die Arbeit Spaß macht, kann man viel Stress vertragen.“ Und sie braucht wenig Schlaf, dafür immer etwas zu tun. Das würde sie ja für den SPD-Vorsitz qualifizieren.
dpa