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Krach in der Ampel
Wissing zum Ampel-Streit: „Dann hätte die Koalition sicherlich keine Zukunft“
Die FDP stellt die Ampel-Koalition infrage. Eine Reform der Schuldenbremse könnte nach Ansicht des Verkehrsministers das Ende bedeuten.
Berlin – Die Spannungen innerhalb der Bundesregierung nehmen weiter zu. Jetzt meldet sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP zu Wort – und deutet einen möglichen Ausstieg seiner Partei aus der Ampel-Koalition an.
Wissing hat für den Fall einer Aufweichung der Schuldenbremse mit einem Ende der Ampel-Koalition gedroht. In der ARD-Sendung Bericht aus Berlin antwortete Wissing am Sonntagabend (21. April) auf die Frage, ob SPD und Grüne mithilfe von Unionspolitikern eine Reform der Schuldenbremse auf den Weg bringen könnten: „Das schließt der Koalitionsvertrag aus.“
Wissing droht mit Ende der Ampel
Der FDP-Politiker betonte, es gebe im Bund „keine wechselnden Mehrheiten. Sondern wir stimmen in diesen Fragen einheitlich ab.“ Wenn der Koalitionsvertrag der „Ampel“ mit einer Umgehung der FDP „aktiv und bewusst gebrochen werden würde, dann hätte die Koalition sicherlich keine Zukunft“.
Politiker der FDP-Koalitionspartner im Bund wie etwa Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprechen sich für eine Reform der Schuldenbremse aus, um mehr Spielraum beim Haushalt etwa für sicherheitspolitische Maßnahmen zu erhalten.
Schulze wehrt sich gegen weitere Einschnitte im Entwicklungsetat
Auch Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) wehrt sich gegen drohende weitere Kürzungen im Entwicklungsetat. Stattdessen forderte nach Medienberichten schon in der vergangenen Woche zusätzliche Mittel. „Ich will das klar sagen: Schon das bestehende Budget ist nicht angemessen“, sagte die Ministerin.
Sie äußerte zwar Verständnis für Sparzwänge im Bundeshaushalt. Finanzminister Christian Lindner (FDP) müsse aber bei der Etataufstellung „Deutschlands Interessen beachten - und zwar nicht nur kurz-, sondern auch langfristig“. Es werde „am Ende nämlich deutlich teurer, wenn wir jetzt in der Entwicklungszusammenarbeit sparen“.
Position der FDP zu Schuldenbremse „nicht vernünftig“
„Eigentlich müssten wir an die Schuldenbremse ran“, beschrieb Schulze einen möglichen Ausweg. Dass sich die FDP dem verwehre, sei langfristig nicht vernünftig. „Natürlich wollen wir nachfolgenden Generationen solide Finanzen hinterlassen“, sagte die Ministerin. „Aber wir sollten ihnen eben auch eine funktionierende Infrastruktur hinterlassen, ein intaktes Klima – und verlässliche Partnerschaften in der Welt.“ Das gehe nicht, „wenn wir jetzt alles kurz und klein kürzen“.
Mittlerweile setzen sich auch einige Unions-Ministerpräsidenten für Änderungen bei der Schuldenbremse ein. Die FDP hat einer solchen Reform jedoch immer wieder eine Absage erteilt.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Die FDP sorgt unterdessen mit einem weiteren Vorschlag für Wirbel. Die Parteispitze will zeitnah ein Konzept für schärfere Regeln beim Bürgergeld und das Aus für die Rente mit 63 auf den Weg bringen. Das Papier sorgt schon vorab für Streit in der Ampel-Koalition – die SPD lehnt die Vorschläge strikt ab. Generalsekretär Kevin Kühnert griff den Koalitionspartner im Tagesspiegel frontal an: „Die SPD lässt nicht zu, dass unser Land mit dem Fingerspitzengefühl von Investmentbankern geführt wird. Grundlage der Ampel-Koalition ist und bleibt der Koalitionsvertrag.“
Das FDP-Präsidium will das Konzept am heutigen Montag (22. April) beschließen, am kommenden Wochenende soll der Bundesparteitag der Liberalen in Berlin darüber entscheiden. Das zweiseitige Papier sieht unter anderem vor, dass Jobverweigerern künftig 30 Prozent ihrer Leistungen sofort gekürzt werden können. Bislang ist das nur stufenweise möglich. Zu den zwölf Punkten „zur Beschleunigung der Wirtschaftswende“ zählen auch die Abschaffung der Rente mit 63 Jahren, steuerliche Vorteile für das Leisten von Überstunden und ein Bürokratieabbau auf mehreren Ebenen, unter anderem auch im Bausektor. (skr/afp/dpa)