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Kommt die Botschaft nun an? Demonstranten wie diese Frau erhoffen sich von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ein Ende des Kriegs im Gazastreifen.
Israel wird beschuldigt, vor den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen neue Bedingungen zu stellen. Benjamin Netanjahu weist diese Anschuldigung zurück.
New York City – Am Verhandlungstisch muss offenbar hart gekämpft werden, um die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden oder zumindest eine Unterbrechung zu erreichen. Darauf lässt ein Bericht der New York Times schließen, in dem die Rede von fünf neuen Forderungen Israels für eine Waffenruhe ist. Das Dementi aus Jerusalem folgte jedoch umgehend.
Ab Donnerstag wollen die USA, Katar und Ägypten in Doha oder Kairo zwischen Israel und der Hamas vermitteln. Im Mittelpunkt steht ein Schweigen der Waffen sowie eine Freilassung der seit dem Massaker der radikalislamischen Palästinenserorganisation vom 7. Oktober festgehaltenen Geiseln. Wahrscheinlich ist ein Austausch gegen von Israel inhaftierte Palästinenser.
Video: Sorge vor „blutiger Rache“ des Iran an Israel
Waffenruhe im Gazastreifen? Israel soll Vermittlern neue Forderungen vorgelegt haben
Unter welchen Bedingungen die Parteien verhandeln werden, ist aber alles andere als klar. Die Times hat nach eigenen Angaben nicht veröffentlichte Dokumente eingesehen, die neue Auflagen von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu beinhalten sollen, um die Militäroperation im Gazastreifen zu beenden. Die Liste sei den Vermittlern aus den drei Ländern am 28. Juli kurz vor einem Gipfel in Rom vorgelegt worden.
Zwar habe auch die Hamas bereits umfangreiche Überarbeitungen gefordert, im Juli aber auch einige kleinere Punkte aufgegeben. Dem Artikel zufolge könnte eine Einigung infolge des Manövers der Netanjahu-Regierung dennoch schwer zu erreichen sein. Die eigenen Unterhändler des Regierungschefs würden befürchten, dass Hindernisse für einen Deal geschaffen worden seien.
Israel und der Krieg gegen die Hamas: Wollen Kämpfer Waffen in Norden von Gaza schleusen?
Eine der neuen Forderungen lautet demnach, dass die israelischen Streitkräfte die Kontrolle über die Südgrenze vom Gazastreifen behalten sollen, die als Philadelphi-Route bezeichnete und an Ägypten grenzende Zone. Zudem würde vertriebenen Palästinensern bei ihrer Rückkehr in ihre Häuser im Norden des Gebiets nach dem Ende der Kämpfe weniger Flexibilität entgegengebracht.
Letzteres hängt wohl mit der Befürchtung zusammen, die Hamas könnte auf diesem Weg Waffen in den Norden Gazas schleusen, um allein dadurch weiter eine direkte Bedrohung für Israel darzustellen. So wurde auch über Checkpoints nachgedacht, um die zurückkehrenden Palästinenser zu durchsuchen.
In diesem Punkt sollen dem Artikel nach hochrangige israelische Beamte, die mit den jüngsten Verhandlungen vertraut sind, und Führungsfiguren der Sicherheitskräfte grundsätzlich mit Netanjahu übereinstimmen. Allerdings würden diese deswegen nicht das Risiko eingehen wollen, dass daran letztlich der Deal scheitern könnte. Im Vordergrund stünde, dass die Geiseln so schnell wie möglich freikommen könnten.
Israel dementiert neue Forderungen für Waffenruhe: Netanjahu erklärt sich auf Twitter
Netanjahu, der sich schon länger dem Vorwurf ausgesetzt sieht, nicht alles ihm Mögliche für die Freilassung der Geiseln zu unternehmen, reagierte bereits auf den Bericht aus den USA. Der Twitter-Kanal des Premierministers verbreitete dieses Statement: „Der Vorwurf, Premierminister Netanjahu habe dem Vorschlag vom 27. Mai neue Bedingungen hinzugefügt, ist falsch. Der Brief von Premierminister Netanjahu vom 27. Juli beinhaltet keine zusätzlichen Bedingungen und untergräbt den Vorschlag vom 27. Mai sicherlich nicht.“
Weiter ist zu lesen: „Tatsächlich ist es die Hamas, die 29 Änderungen am Vorschlag vom 27. Mai gefordert hat, was der Premierminister jedoch abgelehnt hat.“ Es folgen drei Beispiele aus der Sicht Israels. So sei bereits im Mai festgelegt worden, dass nur unbewaffnete Zivilisten den Netzarim-Korridor in den Norden Gazas überqueren dürften. Wenn nun das genaue Vorgehen dabei festgelegt werde, werde dieser zunächst von einem US-Vermittler eingebrachte Vorschlag sogar erleichtert.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Israel und die Geiseln der Hamas: Netanjahu präzisiert Vorschlag zur Freilassung
Zudem sei schon am 27. Mai eine bestimmte Anzahl an Geiseln festgelegt worden, die lebendig oder tot freigelassen werden soll. Der nun unterbreitete Vorschlag Israels, alle lebenden Geiseln der entsprechenden Kategorie freizulassen, entspreche vollständig dem damaligen Vorschlag.
Bezüglich palästinensischer Gefangener sei im Mai vorgeschlagen worden, dass Israel bei einer bestimmten Anzahl freigelassener Inhaftierter ein Vetorecht habe und festlegen könne, dass eine bestimmte Anzahl im Ausland auf freien Fuß komme. Auch hier entspreche der neue Brief an die Vermittler den damaligen Bedingungen.
Abschließend heißt es: „Daher führt der Brief vom 27. Juli keine neuen Bedingungen ein. Im Gegenteil, er enthält wesentliche Klarstellungen, die zur Umsetzung des Vorschlags vom 27. Mai beitragen sollen.“ Ob die Vermittler und die Hamas das ähnlich sehen, muss sich noch zeigen. Obendrein wird die Terror-Organisation nun von Israels Staatsfeind Yahya al-Sinwar angeführt. (mg)