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Giftspritze mit umstrittener Substanz

US-Staat tötet Häftling trotz Protest von deutschem Pharmahersteller

Todesstrafe in den USA
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Gegen den Protest des deutschen Pharmaherstellers Fresenius Kabi ist am Dienstag im US-Bundesstaat Nebraska ein Häftling hingerichtet worden.

Ein 60-jähriger Doppelmörder wurde in den USA durch eine staatlich verabreichte Giftspritze getötet. Ein deutscher Pharmahersteller hatte dies noch bis zum Schluss zu verhindern versucht - erfolglos.

Omaha - Gegen den Protest des deutschen Pharmaherstellers Fresenius Kabi ist am Dienstag im US-Bundesstaat Nebraska ein Häftling hingerichtet worden. Die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates bestätigte den Tod des 60-Jährigen, der 1980 wegen Mordes an zwei Taxifahrern zum Tode verurteilt worden war.

Der Giftcocktail enthielt vier Substanzen, darunter das erstmals bei einer Hinrichtung in den USA eingesetzte Fentanyl. Bei zwei weiteren Substanzen hatte Fresenius vermutet, dass es sich um Produkte aus seiner Herstellung handeln könnte, und war dagegen aus Furcht vor einer Rufschädigung gerichtlich vorgegangen. Die Klage wurde jedoch von einem Gericht in Nebraska als unbegründet zurückgewiesen; auch die Berufung scheiterte - nur Stunden vor der Exekution.

Herstellung der Giftspritze - Viele Pharmahersteller fürchten Rufschädigung

Die Hinrichtung am Dienstag war die erste im Bundesstaat Nebraska seit 1997 und die 16. in den USA im laufenden Jahr. Die US-Staaten tun sich immer schwerer, an die Substanzen für die Giftspritzen zu kommen. Viele Herstellern versuchen dagegen vorzugehen, weil sie eine Rufschädigung ihres Unternehmens befürchten. Außerhalb der USA wird in westlichen Demokratien die Todesstrafe sowohl aus humanitären wie auch aus juristischen Gründen weitgehend abgelehnt.

Fentanyl in den USA berüchtigt wegen Abhängigkeit

Das Opioid Fentanyl ist in den USA berüchtigt, weil es als Schmerzmittel zur Sucht führen kann. Die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Opioiden ist ein riesiges gesellschaftliches Problem in den USA. Allein auf den Missbrauch von Fentanyl werden Tausende Drogentote zurückgeführt.

Nach Angaben des US-Informationszentrums zur Todesstrafe wurden alle bisher 16 Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten seit Jahresbeginn mit der Giftspritze vollstreckt.

Lesen Sie zudem: Oberstes US-Gericht stoppt Hinrichtung - Todeskandidat hat alles vergessen

dpa

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