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Zwei Soldaten bei einer Nato-Übung im Jahr 2021 auf deiner US-Luftwaffenbasis in Italien. Im Jahr 2024 startete das Verteidigungsbündnis nun seine größte Militärübung seit Jahrzehnten.
Die Nato hält ihre größte Militärübung seit Jahrzehnten ab. Teilweise nahe der russischen Grenze. Das Außenministerium in Moskau spricht von einer „bewussten Eskalation“.
Moskau – Es ist die größte Militärübung der Nato seit Jahrzehnten: Mit rund 90.000 Soldaten soll der Ernstfall eines Angriffs auf das Bündnisgebiet geprobt werden. Das Großmanöver „Steadfast Defender“ (zu Deutsch: Standhafter Verteidiger) dauert bis Ende Mai an, wobei sich die Einzelübungen von Nordamerika bis hin zur Ostflanke der Nato nahe der russischen Grenze erstrecken. Auf diese Nähe zur Grenze reagierte Russland unlängst empfindlich. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau warnte nun vor „tragischen Folgen“.
Ukraine-Krieg: Nato-Militärübung zielt laut Kreml „bewusst auf eine Eskalation ab“
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs werden die 31-Mitgliedsstaaten der Allianz sowie Anwärter Schweden ihre „Fähigkeit unter Beweis stellen, den euro-atlantischen Raum durch die transatlantische Verlegung von Streitkräften aus Nordamerika zu verstärken“, erklärte der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, US-General Christopher Cavoli. Man demonstriere außerdem „Einheit, Stärke und Entschlossenheit“, so der Nato-General.
Die Pläne der Allianz, die Militärübung in der Nähe der russischen Grenzen abzuhalten, seien „provokativ, erhöhen das Risiko militärischer Zwischenfälle und könnten tragische Folgen für Europa haben“, sagte indes eine Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag in Moskau. Welche Folgen dies wären, konkretisierte die Sprecherin indes nicht. Dieser Schritt, eine Militärübung nahe der russischen Grenze abzuhalten, zielte bewusst auf eine Eskalation ab, behauptete Sacharowa weiter, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Gleichzeitig betonte die Diplomatin, Russland habe keine Pläne, Nato-Staaten anzugreifen. „Auf diese Weise versucht das Bündnis, seine Existenz in den Augen von Millionen Europäern und Amerikanern sowie seine Agenda zur Eindämmung Russlands zu rechtfertigen, den wahnsinnigen Anstieg der Militärausgaben zu begründen und natürlich die Öffentlichkeit irgendwie abzulenken“, hieß es weiter.
Nato-Übung im Ukraine-Krieg: „Übungsinhalte nicht mit militärischer Wirklichkeit verwechseln“
Russland hatte die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen. Das Szenario des Großmanövers ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. „Die Übungsinhalte dürfen nicht mit der aktuellen politischen und militärischen Wirklichkeit verwechselt werden“, ordnete der ehemalige Nato-General Erhard Bühler in seinem Podcast Was tun, Herr General? die Hintergründe ein.
Das Szenario sei darüber hinaus keine Vorhersage oder eine Beurteilung der künftigen Entwicklung der Sicherheitslage, man arbeite vielmehr mit einem fiktiven Gegner, so Bühler weiter. Nach Angaben des Vorsitzenden des Nato-Militärausschusses, Rob Bauer, bereite man sich mit der Übung aber „auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor“. Das Bündnis sieht Russland aktuell als die bedeutendste Bedrohung für die Sicherheit der Verbündeten.
Bauer betonte außerdem, dass es in der Gesellschaft noch nicht das nötige Bewusstsein gebe, dass nicht nur das Militär in der Lage sein müsse, in einem Konflikt oder in einem Krieg zu operieren. „Die gesamte Gesellschaft wird involviert sein, ob uns das gefällt oder nicht“, so der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses weiter. „Ich sage nicht, dass es morgen schiefgehen wird, aber wir müssen erkennen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir in Frieden leben“, mahnte Bauer weiter.