News-Ticker
Trump: Iran brachte vor US-Angriffen kein Uran in Sicherheit
News zur Nahost-Lage: Donald Trump äußert sich in einem Interview zum US-Angriff auf den Iran. Teheran verbietet Starlink. Der Ticker zur Eskalation.
Update vom 30. Juni, 5.15 Uhr: Der Iran macht eine Wiederaufnahme der Gespräche mit den USA über sein Atomprogramm von einem Verzicht Washingtons auf weitere Angriffe abhängig. Die USA müssten weitere Angriffe auf den Iran ausschließen, wenn sie die diplomatischen Gespräche wieder aufnehmen wollen, sagte Irans stellvertretender Außenminister Madschid Tacht-Rawantschi dem britischen Sender BBC. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump habe über Vermittler mitgeteilt, dass sie zu Verhandlungen zurückkehren wolle, aber „keine klare Position“ zur „sehr wichtigen Frage“ weiterer Angriffe bezogen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von den Kriegsparteien aus Israel und dem Iran. Die Angaben lassen sich daher nicht immer unabhängig überprüfen.
Update, 21.40 Uhr: Der Krieg gegen den Iran hat Israel nach Einschätzung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu neue „Möglichkeiten“ gegeben, um unter anderem eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen zu erreichen. „Nach diesem Sieg haben sich viele Möglichkeiten eröffnet“, sagte Netanjahu am Sonntag in einer Rede vor Geheimdienstmitarbeitern. An erster Stelle stehe die Befreiung der Geiseln. Gleichzeitig müsse aber auch „die Gaza-Frage“ gelöst werden, „um die Hamas zu besiegen“. „Ich schätze, dass wir beide Ziele erreichen werden“, sagte Israels Regierungschef.
Israel im Krieg: Israelische Angriffe im Gazastreifen führen zu zahlreichen Opfern
Update, 20.00 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben wieder Dutzende Tote gegeben. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz meldete 35 Getötete seit dem Morgen.
Augenzeugen meldeten außerdem elf Tote bei einem Angriff auf ein Wohngebäude am Abend in Dschabalija im Norden des Gebiets. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, dem Bericht nachzugehen. Laut Zivilschutz sollen elf Menschen in der Nähe zweier Verteilstellen für Hilfsgüter der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Zentrum des Gazastreifens sowie in Rafah im Süden von israelischen Soldaten getötet worden sein.
Update, 18.12 Uhr: US-Präsident Donald Trump glaubt nicht, dass der Iran angereichertes Uran vor den US-Angriffen auf Atomanlagen in Sicherheit gebracht hat. „Sie haben nichts weggebracht“, sagte er im Interview mit dem Sender Fox News. Grund für seine Annahme sei der Umstand, dass die USA ihren Angriff nicht angekündigt hätten und es damit kaum Zeit für Vorbereitungen gegeben habe. Es sei zudem äußerst schwierig, gefährlich und wegen des Gewichts auch logistisch aufwendig, angereichertes Uran zu verlagern.
Update, 17.00 Uhr: Iranische Medien berichten von einer Explosion in einer Raffinerie in der Stadt Täbris. Wie die Times of Israel berichtete, soll ein Stickstoff-Tank explodiert sein. Bei dem Vorfall seien keine Personen verletzt worden.
Iran verbietet Internetdienst Starlink – und droht mit Peitschenhieben
Update, 16.05 Uhr: Das Parlament in Teheran hat ein Verbot des US-amerikanischen Satelliten-Internetdienstes Starlink beschlossen. Wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete, können Verstöße gegen das Verbot mit Geldstrafe, Peitschenhieben und bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden. Starlink gehört dem Tech-Milliardär Elon Musk und galt als eine der wenigen Alternativen für die iranische Bevölkerung, wenn die Führung des Landes das öffentliche Internet abstellt. Das geschah zuletzt im Krieg zwischen dem Iran und Israel.
Update, 13.30 Uhr: In der Nähe eines Verteilungszentrums im Gazastreifen sollen laut Bewohnern fünf Menschen durch einen israelischen Angriff getötet worden sein. Wie die Times of Israel berichtete, seien bislang keine Aufnahmen des Angriffs veröffentlicht worden. Bei dem Vorfall im Gebiet Rafah sollen zudem dutzende Personen verletzt worden sein.
Iran zweifelt an Waffenruhe mit Israel und droht mit Vergeltung bei möglichem Angriff
Update, 12.18 Uhr: Der Iran zweifelt, dass Israel sich an die aktuell geltende Waffenruhe im Nahost-Krieg halten wird. Das sagte der iranische Generalstabschef Abdolrahim Mousavi am Sonntag gegenüber dem saudischen Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman, wie die Times of Israel berichtete. „Da wir erhebliche Zweifel daran haben, dass der Feind seine Verpflichtungen, einschließlich des Waffenstillstands, einhält, sind wir bereit, ihm im Falle einer Wiederholung der Aggression entschieden entgegenzutreten“, so Mousavi.
Update, 11.35 Uhr: Israels Militär hat die Bevölkerung im Norden des Gazastreifens zur Evakuierung aufgerufen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters auf Berufung auf eine Mitteilung des Militärs berichtete, sei die Evakuierung vor einer Intensivierung der Kämpfe gegen die radikalislamische Hamas angeordnet worden. Bei den betroffenen Gebieten handele es sich um Dschabalia, sowie die Mehrheit der Stadtteile Gazas. Am frühen Morgen hätten Anwohner und Sanitäter in Dschabalia von schweren Bombenangriffen berichtet. Dabei seien mindestens sechs Menschen getötet worden.
Iran richtet Drohungen an IAEA-Chef – Argentiniens Außenministerium fordert Zurückhaltung
Update, 10.25 Uhr: Der Vorsitzende der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird laut Angaben seines Heimatlandes Argentinien aus dem Iran bedroht. Das argentinische Außenministerium erklärte auf X: „Wir unterstützen den Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, entschieden und verurteilen kategorisch die vom Iran gegen ihn ausgesprochenen Drohungen.“ In der Erklärung wird der Iran dazu aufgerufen, Grossi und dessen Mitarbeitern Sicherheit zu garantieren und „von jedweder Handlung Abstand zu nehmen“, die das Team der IAEA gefährden könne. Weitere Informationen zur Art der Drohungen wurden dabei nicht genannt.
Bei Nahost-Eskalation: Mindestens 71 Menschen bei Angriff auf Ewin-Gefängnis getötet
Update, 8.21 Uhr: Bei Israels Angriff auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Teheran Anfang der Woche sind iranischen Angaben zufolge mindestens 71 Menschen getötet worden. Das sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir laut dem Justizportal Mizan.
Update, 29. Juni, 7.25 Uhr: In Tel Aviv haben erneut tausende Menschen für die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln demonstriert. Die Menge versammelte sich am Samstagabend mit israelischen Flaggen und Fotos der Verschleppten auf dem sogenannten Platz der Geiseln. Es war die erste Demonstration des Forums der Geisel-Angehörigen seit dem Krieg gegen den Iran. Während des zwölftägigen Krieges konnten die sonst wöchentlichen Proteste wegen eines Versammlungsverbots nicht stattfinden.
Nach Nahost-Eskalation: Israel meldet Tod von Hamas-Kommandeur
Update, 21.05 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der Armee ein hochrangiger Kommandeur der islamistischen Hamas getötet worden. Wie das Militär weiter mitteilte, galt Hakem Al-Issa als einer der Gründer der Hamas. Er war demnach vor allem im militärischen Flügel der Terrororganisation tätig. Er soll zudem eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 gespielt haben.
Al-Issa war nach Armeeangaben einer der letzten hochrangigen Kommandeure der Hamas im Gazastreifen. Zuletzt fungierte er demnach als Chef einer wichtigen Einheit der Terrororganisation und arbeitete am strukturellen Wiederaufbau der Hamas nach rund anderthalb Jahren Gaza-Krieg.
Nach Eskalation mit Iran: Dobrindt reist nach Israel
Update, 18.50 Uhr: Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ist am Samstag nach Israel gereist. Wie sein Ministerium im Onlinedienst X mitteilte, ist Dobrindt der erste internationale Staatsgast, der seit dem Krieg gegen den Iran nach Israel gereist ist. „Unterstützung für Israel heißt auch vor Ort Gespräche zu führen“, erklärte Dobrindt.
„Auch wir müssen militärische und zivile Verteidigung zusammen denken“, fügte der Minister hinzu. Gerade bei Cyberabwehr und Bevölkerungsschutz sei Israel Deutschland voraus. „Deutschland braucht einen Cyber Dome“, forderte Dobrindt mit Blick auf das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome. Nötig sei ein „schlagkräftiges, digitales Schutzschild gegen Spionage, Sabotage und für den Schutz der kritischen Infrastruktur“.
Toter im Libanon nach israelischem Angriff
Update, 17.55 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon hat es nach libanesischen Angaben einen Toten gegeben. Der Mann sei am Samstag bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in Kunin getötet worden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht.
Israel greift trotz einer seit November geltenden Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Milz immer wieder Ziele in dem Nachbarland an. Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der vom Iran unterstützten Miliz ins Visier.
Update, 15.04 Uhr: Bereits vor der Nahost-Eskalation war Israel mit zahlreichen Geheimdienstoperationen im Iran aktiv – mindestens seit 2010. Wie die Times berichtet, hatte der Geheimdienst Mossad jahrelang das iranische Atomprogramm im Visier und überwachte mehrere Standorte. Das geht aus Geheimdienstdokumenten hervor, die an die Zeitung und westliche Länder weitergegeben wurden. Die von Israel gesammelten Geheimdienstinformationen zeigten, dass der Iran bis Ende 2024 über das Forschungsstadium der Bewaffnung von Nuklearmaterial hinaus so weit fortgeschritten sei, dass er „innerhalb weniger Wochen“ Experimente zum Bau eines Sprengsatzes durchführen könne.
Update, 11.53 Uhr: Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hat mit deutlichen Worten auf die jüngste Nahost-Eskalation reagiert und gesagt, seine Landsleute hätten während eines zwölftägigen Krieges mit Israel ihr „Blut“ vergossen, aber „keine Ehre“. Das teilte AFP mit.
„Die Iraner haben ihr Blut gegeben, nicht ihr Land; sie haben ihre Lieben gegeben, nicht ihre Ehre; sie haben einem tausendtonnenschweren Bombenhagel standgehalten, aber nicht kapituliert“, sagt Abbas Araghchi auf seinem Instagram-Account und fügt hinzu, dass der Iran das Wort „Kapitulation“ nicht anerkenne.
Trauerfeier nach Nahost-Eskalation: Iran gedenkt getöteter Generäle
Update, 9.52 Uhr: In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Tausende an einer staatlich organisierten Trauerfeier für Dutzende von Israel getötete Generäle der Revolutionsgarden (IRGC) teilgenommen. Geehrt wurden unter anderem Generalstabschef Mohammed Bagheri, IRGC-Oberkommandeur Hussein Salami und Amir-Ali Hadschisadeh, der Chef der Luft- und Raumfahrtdivision der IRGC. Die drei galten als das Top-Trio der iranischen Streitkräfte und waren politisch sehr einflussreich. Auch getöteter Atomwissenschaftler und Journalisten wurde laut Staatssender IRIB gedacht.
Update, 9.01 Uhr: Nach der Nahost-Eskalation kommen weitere Details zu dem US-Angriff auf Ziele im Iran ans Licht. Wie CNN unter Berufung auf Aussagen eines US-Generals berichtet, haben die US-Streitkräfte bei der Attacke auf die Atomanlage in Isfahan bewusst auf den Einsatz der MOP-Bunkerbrecherbombe verzichtet. Hintergrund war, dass die Anlage zu tief unter der Erde lag und eine Attacke mit dem Bombentyp nicht wirksam gewesen wäre. Bei ihren Angriffen am vergangenen Wochenende setzten die USA stattdessen von einem U-Boot aus abgefeuerte Tomahawk-Raketen ein, um die Anlage anzugreifen.
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