US-Wahl 2024
Nach Trump-Interview auf X: Musk unterbreitet Harris ein Angebot
Musk macht keinen Hehl aus seiner Unterstützung für Trump. Zwei Stunden räumte er ihm im Interview ein. Trotz beiderseitiger Abneigung erhält auch Harris eine Einladung.
Washington D.C. – Fast zwei Stunden lang hat der Tesla-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk dem Ex-Präsidenten Donald Trump auf seiner Plattform X eine Bühne geboten. Trumps Wahlkampfteam sprach im Vorfeld des Gesprächs am Montagabend (12. August) von dem „Interview des Jahrhunderts“. Was folgte, waren technische Probleme, eine Reihe von Fake-News und eine Art Wahlkampfauftritt für Trump.
Thematisch befassten sich Trump und sein Unterstützer besonders mit der Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris. In einer Stellungnahme der Harris-Kampagne zu dem Gespräch hieß es, „was auch immer das hier war“, es habe Trumps Extremismus demonstriert.
Trotz Harris‘ Kritik an Trump-Interview: Musk lädt Vizepräsidentin zu X-Talk ein
Die Kritik an dem Gespräch scheint Musk nicht abgeschreckt zu haben. Auf X schrieb der Tesla-Grüner am Dienstag, er wäre „froh“ auch Harris als Gast haben zu dürfen. Eine Einladung, der Harris‘ Kampagne angesichts ihrer Kritik an Trump und Musk vermutlich nicht nachkommen wird. „Trumps gesamter Wahlkampf steht im Dienste von Leuten wie Elon Musk und ihm selbst – egozentrische reiche Typen, die die Mittelschicht verraten werden und die im Jahr 2024 keinen Livestream betreiben können“, schrieb Harris‘ Kampagne in ihrem Statement.
Harris im Wahlkampf: Musk teilt vor US-Wahl 2024 gegen Demokraten aus und verbreitet Fake-News
Die Abneigung scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen. So nannte Musk die Demokraten eine „Partei der Spaltung und des Hasses“. Er behauptete ohne jede faktische Basis, sie unterstützten illegale Einwanderung, um die anstehende Wahl zu ihren Gunsten zu drehen. Kamala Harris sei laut Musk „buchstäblich eine Kommunistin“ – so wie Trump gern das Schreckgespenst der „radikalen Linken“, die Amerika zerstören könne, an die Wand malt.
Eine Studie von Online-Experten ergab laut AFP zuletzt, dass Musk mit der Verbreitung einer Vielzahl von Falschinformationen in den US-Wahlkampf eingreift. Musks Falschbotschaften seien dieses Jahr schon fast 1,2 Milliarden Mal angeschaut worden, gab die Nichtregierungsorganisation Center for Countering Digital Hate bekannt. Das CCDH identifizierte 50 X-Botschaften Musks zur US-Wahl seit Januar mit Behauptungen, die von unabhängigen Faktencheckern als falsch oder irreführend entlarvt wurden.
Deepfake im US-Wahlkampf: Musk verbreitet gefälschtes Harris-Video
Zuletzt sorgte Musk mit einem Fake-Video von Harris für Aufsehen. Im Juli verbreitete der X-Eigentümer ein Video, in dem Bilder von Harris zu sehen war. Die Stimme, die wie Harris‘ Stimme klingen sollte, war KI-generiert. Den Fake teilte Musk ohne Kennzeichnung einer Manipulation auf seiner Plattform und verstieß damit gegen seine eigenen Richtlinien. Aus seiner Unterstützung für den republikanischen Kandidaten Trump bei der US-Wahl 2024, macht Musk kein Geheimnis. (pav mit dpa)
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