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Diskussion um Langstreckenraketen
Nach Taurus-Vorschlag von Merz: Dmitri Medwedew warnt vor Eskalation
Friedrich Merz hat erneut die Option von Taurus-Lieferungen im Ukraine-Krieg erwähnt. Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew warnte daraufhin.
Berlin/Moskau – Friedrich Merz (CDU) hat sich offenbar mit Dmitri Medwedew angelegt. Dieser reagierte auf eine Aussage von Merz in einem Interview mit dem Stern. Darin hatte Merz die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wieder ins Spiel gebracht und ein Ultimatum im Ukraine-Krieg vorgeschlagen.
Medwedew warnt vor Taurus-Lieferung im Ukraine-Krieg nach Forderung von Merz
Der Ex-Präsident von Russland, Dmitri Medwedew, äußerte sich dazu nun auf Telegram. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Medwedew warnte, dass der Einsatz der Taurus-Marschflugkörper das Risiko, dass der Krieg in eine äußerst gefährliche Phase eintritt, erhöhen werde. Er ergänzte: „Es ist klar, dass diese Raketen nicht in der Lage sind, den Kampfverlauf wesentlich zu ändern.“
Dennoch warf er den europäischen Politikern vor, einen irreparablen Konflikt mit Russland anzustreben. Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Präsident. Mittlerweile ist er Vizechef des nationalen Sicherheitsrats.
Merz schlägt Ultimatum zu Taurus-Lieferung im Ukraine-Krieg vor – Medwedew reagiert
Medwedew reagierte mit seiner Kritik auf Merz’ Forderungen im Stern-Interview, Russland womöglich ein Ultimatum zu stellen. „Deutschland muss alles tun, um die Ukraine in die Lage zu versetzen, sich erfolgreich gegen diesen Angriffskrieg zu behaupten – unterhalb der Schwelle eines eigenen Eintritts in den Krieg“, hatte Merz gesagt.
Er hatte zudem einen Vorschlag gemacht: „Wenn das Bombardement auf die Zivilbevölkerung nicht innerhalb von 24 Stunden aufhört, werden die Reichweitenbegrenzungen der vorhandenen Waffen gemeinschaftlich aufgehoben. Falls das nicht ausreicht, wird eine Woche später der Taurus geliefert.“
Wie Merz gegenüber dem Stern sagte, nehme er die Sorgen Deutscher vor einer Eskalation sehr ernst, sagte Merz. Er habe allerdings erst mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dieser habe gesagt, der Ukraine fehle es an Material. Merz meinte deshalb, man tue aus deutscher Sicht nicht genug.
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Merz kontra Scholz: Taurus-Lieferungen im Ukraine-Krieg vom Kanzler abgelehnt
Merz widerspricht damit dem Kurs, welchen Olaf Scholz als Bundeskanzler bisher fuhr. Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation hatte dieser eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper abgelehnt. Selenskyj wiederum hatte wiederholt Waffen mit großer Reichweite gefordert – darunter auch den Taurus. Dieser besitzt eine besonders hohe Reichweite von über 500 Kilometern und große Zerstörungskraft. Laut der Bundeswehr kann er auch Bunker zerstören. Für die Ukraine wäre er deshalb besonders wertvoll. (lab)