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Kommt die funk-Stille?

Söder-AfD-Vergleich: CSU sauer über „ständige Entgleisungen“ im ÖRR – Ruf nach Aus für ARD-Jugendangebot

CSU-Politiker Stefan Müller teilt gegen ARD-Jugendangebot funk aus.
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CSU-Politiker Stefan Müller teilt gegen ARD-Jugendangebot funk aus.

Konservative unterstellen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk immer wieder tendenziöse Berichterstattung. Jetzt fordert ein CSU-Mann die Einstellung vom ARD-Jugendangebot funk.

Berlin - Es ist nur einige Tage her, dass das ARD-Jugendangebot funk - genauer gesagt das Politik-Format „DIE DA OBEN“ - für große Aufregung im Netz und in CDU/CSU-Reihen gesorgt hat. Grund dafür war ein Video mit dem Titel „Rechte Politik: Darum geht es WIRKLICH“. In dem Video wurden, mithilfe eines Politikwissenschaftlers, unterschiedliche Aspekte rechter Politik beleuchtet und Abstufung unterschiedlicher Parteien vorgenommen. Daran hängten sich die Kritiker des Videos jedoch nicht auf.

Viel mehr ging es um einen Social Media Beitrag der Redaktion, welcher für das Video warb. Dieser titelte: „Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts.“ Die Parteivorsitzenden der CDU und CSU im selben Atemzug zu nennen, wie den Chef der gesichert rechtsextremistischen Thüringer AfD sorgte für viel Unmut in den Reihen der Union. Manch ein Unionspolitiker will darüber hinaus ein Muster in der Berichterstattung von funk erkennen.

CSU-Politiker gegen funk: Jungendangebot „muss eingestellt werden“

In der Folge des Aufschreis entschuldigte sich ARD-Chef Kai Gniffke bei den Unions-Fraktionsvorsitzenden für den Beitrag. Es handele sich bei diesem Beitrag von funk „um einen schweren Fehler“, er stehe im Widerspruch zu der Art von Journalismus, für den er jeden Tag arbeite, schrieb Gniffke. Das ändert dem Anschein nach jedoch nichts an der Sicht von Stefan Müller, parlamentarischer der CSU-Fraktion im Bundestag. Dieser sagte der Bild Zeitung: „Die sich ständig wiederholenden Entgleisungen des ARD/ZDF-Angebots funk müssen endlich Konsequenzen nach sich ziehen. Da keine Besserung der journalistischen Standards in Sicht ist, muss funk eingestellt werden!“

Damit jedoch noch nicht genug. Müller unterstellte dem Format, linke Politik zu betreiben: „Formate für linke politische Agitation dürfen nicht von Zwangsgebühren finanziert werden. Wenn ARD und ZDF hier nicht selbst handeln, muss ein neuer Medienstaatsvertrag das regeln.“

ARD-Jungendangebot funk: Studie sieht Verbesserungsbedarf bei ÖRR-Formaten

Unlängst wurde von der Otto-Brenner-Stiftung der IG Metal eine Studie mit dem Titel „Journalistische Grenzgänger: Wie die Reportage-Formate von funk Wirklichkeit konstruieren“ veröffentlicht. In dieser wurden YouTube-Beiträge von fünf der beliebtesten Formate zwischen 2016 und April 2022 untersucht. Grund dafür lautet den Verfassern der Studie nach, dass es immer wieder „Kritik an der subjektiven und emotionalen Machart der funk-Formate“ gäbe. Die Ergebnisse der Datenauswertung zeigten, dass ein erheblicher Anteil der Beiträge dem Berichterstattungsmuster des „New Journalism“ zugerechnet werden kann. Dabei handelte es sich rund um 80 Prozent der untersuchten Inhalte. Diese Form setzt auf „offenen Subjektivismus“ und steht im Kontrast zu konventionellen Formen, wie investigativem Journalismus.

Weiter heißt es, dass in 90,6 Prozent der untersuchten Inhalte „eine gefühlsorientierte Strategie der Zielgruppenansprache“ verfolgt wird. Darüber hinaus scheinen Großstädte stets die Orte des Geschehens zu sein. Inhalte, die sich in Deutschland abspielen, finden nur in 11,1 Prozent der Fälle in „kleinen und mittleren Städten sowie Dörfern“ statt. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass „kritische Auseinandersetzung erforderlich“ sei. „Auch um dem öffentlich-rechtlichen Anspruch gerecht zu werden, müssten beispielsweise Subjektivität deutlicher gekennzeichnet und politische sowie wirtschaftliche Themen stärker betont werden.“ (lp)

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