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News-Ticker

Ukraine startet neue Großoffensive im Osten

Im Osten startet die Ukraine eine neue Offensive. Während Russland in Chaos versinkt, vermeldet Kiew Erfolge. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Dieser News-Ticker ist beendet. Weitere Entwicklungen und Informationen zum Ukraine-Krieg erhalten Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 25. Juni, 5.30 Uhr: Der Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow hat den Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach dessen Aufstand öffentlich verurteilt und als Verräter bezeichnet. „Ich dachte, dass man einigen Leuten vertrauen könnte“, schrieb er auf Telegram. „Dass sie ihr Mutterland als echte Patrioten aufrichtig bis auf die Knochen lieben.“ Zwar habe es eine gewaltfreie Lösung gegeben, doch es könne noch immer zu Blutvergießen kommen. Kadyrow schickte seine Truppen umgehend nach Rostow, wo sich auch die Wagner-Kämpfer befanden. Diese haben die Stadt mittlerweile wieder verlassen.

Update vom 25. Juni, 0.40 Uhr: Russische Militärblogger berichten, dass die Ukraine eine neue Offensive in der Region Cherson, nahe der Antonowsky-Brücke, gestartet habe. Die ukrainischen Streitkräfte sollen nach mehreren Artillerieschlägen begonnen haben, schweres militärisches Gerät über den Fluss Dnipro zu transportieren, unter anderem Panzer.

Ukrainische Soldaten feuern mit einem Mörser auf russische Stellungen an der Frontlinie: Kiews Truppen gehen im Osten des Landes in die Offensive.

News zum Ukraine-Krieg: Chaos in Russland – Erfolge für Kiew

Update vom 24. Juni, 22.09 Uhr: Das russische Präsidialamt hat eine Vereinbarung mit Söldnerchef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Es sei ein Abkommen getroffen worden, um weitere Verluste zu vermeiden, teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow mit. Prigoschin werde nach Belarus ziehen. Die Klage gegen ihn werde fallengelassen. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort sei unbekannt.

Update vom 24. Juni, 20.22 Uhr: Während in Russland ein Machtkampf zwischen Jewgeni Prigoschin und Wladimir Putin entfacht ist, kündigt die ukrainische Armee an, im östlichen Donezker Gebiet Geländegewinne erzielt zu haben. „Die Ostgruppierung der Truppen hat heute eine Offensive an mehreren Abschnitten zugleich begonnen“, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag bei Telegram.

Den Angaben nach sind russische Einheiten um die Stadt Bachmut zurückgedrängt worden. An anderen Frontabschnitten im Luhansker und Donezker Gebiet seien Angriffe von russischer Seite abgewehrt worden. Darüber hinaus soll in der Südukraine die vor knapp drei Wochen gestartete ukrainische Offensive weiterlaufen, wie Focus berichtet. Es gebe harte Kämpfe mit hohen Verlusten auf russischer Seite, führt Maljar weiter aus.

News zum Ukraine-Krieg: „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“

Update vom 24. Juni, 13.35 Uhr: Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen. „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“, schrieb Podoljak am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Möglich seien ein „ausgewachsener Bürgerkrieg“, ein „ausgehandelter Machtübergang“ oder auch eine „vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes“.

Podoljak ist ein enger Vertrauter von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Weiter schrieb er: „Alle potenziellen Akteure entscheiden jetzt, auf welcher Seite sie stehen.“ In Russland herrsche gerade ein „ohrenbetäubendes Schweigen der ‚Elite‘“.

News zum Ukraine-Krieg: Tote und Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Kiew

Update vom 24. Juni, 12.00 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Das teilte die dortige Staatsanwaltschaft mit. Infolge des Angriffs seien ein Wohn-Hochhaus im Solomjanskyj-Viertel getroffen und drei Stockwerke beschädigt worden. Durch die Druckwelle seien auch Dutzende geparkte Autos beschädigt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten an.

Der Angriff mit zahlreichen Opfern war eine der folgenschwersten russischen Attacken auf Kiew in jüngster Zeit. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen auf. 

News zum Ukraine-Krieg: Luftalarm im gesamten Land

Update vom 24. Juni, 06.20 Uhr: In der Ukraine ist in der Nacht zum Samstag im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. Aus mehreren Städten gab es in der Folge Berichte über Explosionen. Im ostukrainischen Charkiw habe es mindestens drei Einschläge gegeben, unter anderem in eine Gasleitung, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Aus der Hauptstadt Kiew hieß es, Raketenteile seien auf einen Parkplatz in einem zentralen Bezirk gestürzt. Die 16. Etage eines Wohngebäudes neben dem Parkplatz habe zudem Feuer gefangen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden.

Korrespondenten vom nationalen Rundfunk Suspilne Media berichteten zudem, dass Explosionen auch in den Städten Dnipro und Krementschuk zu hören gewesen seien. Zuletzt hatten sich die Raketen- und Drohnenangriffe vor allem auf die Hauptstadt Kiew gemehrt.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

News zum Ukraine-Krieg: Kreml ermittelt wegen Meuterei gegen Wagner-Chef Prigoschin

Update vom 23. Juni, 22.34 Uhr: Prigoschin rief die russischen Soldaten zur Meuterei gegen die russische Militärführung auf. „Wir sind 25.000“, sagte Prigoschin in seiner Sprachbotschaft weiter und rief „alle, die sich uns anschließen wollen“, dazu auf, „dem Chaos ein Ende zu bereiten“. Es handele sich nicht um einen Putsch, sondern um einen „Marsch für die Gerechtigkeit“. Der russische Geheimdienst FSB eröffnete der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge ein Strafverfahren gegen Prigoschin. Diesem werde bewaffnete Meuterei vorgeworfen, meldete Tass.

Update vom 23. Juni, 21.06 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat der russischen Militärführung vorgeworfen, seine Truppen bombardiert zu haben. Durch die Angriffe sei eine „sehr große“ Zahl an Wagner-Söldnern getötet worden, erklärte Jewgeni Prigoschin am Freitag. Der Söldner-Chef erhob den Vorwurf, der russische Verteidigungsminister habe die Angriffe auf Lager der Wagner-Truppen angeordnet.

Ukraine-News: Prigoschin behauptet, Russland war nicht von Nato bedroht

Update vom 23. Juni, 17.22 Uhr: Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin hat nun die offiziellen Kriegsgründe der russischen Militärführung infrage gestellt. Entgegen der russischen Propaganda-Behauptung sagte der Söldner-Chef in einem heute veröffentlichten Video, Russland sei vor Kriegsbeginn überhaupt nicht durch die Ukraine gefährdet gewesen. Die angeblich „wahnsinnige Aggression“ vonseiten Kiews und der Nato habe es so nie gegeben.

Ukraine-News: Gegenoffensive gegen Russland noch in „Abtastphase“

Update vom 23. Juni, 17.05 Uhr: Im Rahmen ihrer Gegenoffensive steckt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiter in der Abtastphase und hat die Hauptkräfte noch nicht eingesetzt. „Jeder will augenblicklich und sofort einen großen Sieg“, sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, nun dem britischen Guardian am Freitag.

Der zum Sieg führende Prozess brauche jedoch eine gewisse Zeit, da auf beiden Seiten viele Kräfte und viel Material konzentriert seien. Zudem hätten die Russen viele Hindernisse errichtet. Laut des Generaloberst sind die russischen Truppen in der Überzahl. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj über Probleme bei der ukrainischen Gegenoffensive gesprochen.

Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: Prigoschin widerspricht Putin

Update vom 23. Juni, 15.43 Uhr: Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, hat erneut die ukrainische Gegenoffensive bewertet. „Auf dem Schlachtfeld (...) zieht sich die russische Armee an den Fronten von Saporischschja und Cherson zurück“, teilte er nun laut der Nachrichtenagentur AFP auf Online-Netzwerken mit.

Damit widersprach Prigoschin offen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der immer wieder vom Scheitern der Gegenoffensive gesprochen hat. Der Söldner-Chef Prigoschin fügte auch harte Vorwürfe gegen die russische Militärführung an: „Wir waschen uns in Blut. Niemand bringt Verstärkung. Was sie uns erzählen, ist eine bittere Täuschung.“

Ukraine-Krieg: Wohl vier Offiziere Russlands in Mariupol getötet

Update vom 23. Juni, 14.55 Uhr: Bei einer Explosion in Mariupol sind heute vier russische Offiziere getötet worden. Das berichtet die ukrainische Seite. „Guten Morgen! Gerade haben wir Russen in der Nähe des Hafens begrüßt. Vier Offiziere wurden getötet“, hieß es laut Ukrainska Pravda auf Telegram. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Durchbruch in Gegenoffensive?

Update vom 23. Juni, 12.30 Uhr: Ist inzwischen der erste große Schlag der ukrainischen Gegenoffensive im Ukraine-Krieg erfolgt? In russischen Telegram-Kanälen heißt es seit einiger Zeit jedenfalls, dass der Ukraine ein Durchbruch bei Robotyne im Süden des Landes gelungen sei. Russische und ukrainische Truppen sollen sich „heftige Gefechte“ liefern. Auch US-amerikanische Bradley-Panzer seien im Einsatz. Angeblich brennen „mehrere“ ukrainische Fahrzeuge. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht.

Verluste im Ukraine-Krieg: Neue Meldungen zur Nacht

Update vom 23. Juni, 12.00 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg nach wie vor mit schweren Verlusten zu kämpfen (s. auch Updates v. 10.45 und 8.40 Uhr). So hat die Ukraine in der Nacht eigenen Angaben zufolge bei russischen Angriffen 13 Marschflugkörper über dem Westen des Landes abgefangen und zerstört. „Die Abschüsse erfolgten gegen Mitternacht von vier Bombern vom Typ TU-95MS vom Kaspischen Meer aus“, berichtete die Luftwaffe. Auch eine russische Aufklärungsdrohne wurde demnach abgeschossen.

Update vom 23. Juni, 10.45 Uhr: Die Ukraine fügt Russland im Ukraine-Krieg weiter schwere Verluste zu (s. auch Update v. 8.40 Uhr). Nun meldete der ukrainische Generalstab, dass am heutigen Morgen erneut ein russischer Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 abgeschossen worden sei. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. Bereits am 19. Juni hat die Ukraine an der Donezk-Front einen solchen „Alligator“ (Nato-Code: Holum-B) zerstören können.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen erschüttern russische Stadt

Update vom 23. Juni, 9.30 Uhr: Die russische Stadt Kursk ist am späten Abend durch Explosionen erschüttert worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ukrainska Pravda unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Roman Starovoyt, der Gouverneur der Region, teilte mit, die Luftabwehr habe eine Drohne abgeschossen. Zu möglichen Opfern oder Schäden machte er keine Angaben.

Update vom 23. Juni, 8.40 Uhr: Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg sind immens hoch. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland bisher etwa 223.300 Soldaten im Kampf verloren. Unabhängig verifizieren lassen sich diese Daten nicht. Die USA schätzten im Mai die Verluste Russlands auf 50.000 getötete und 180.000 verwundete Soldaten. Die BBC und Mediazona haben Mitte Juni 25.528 Gefallene namentlich identifizieren können. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich im September 2022 das letzte Mal zu den Verlusten. Damals hieß es, dass 5.937 russische Soldaten gestorben seien.

News zum Ukraine-Krieg: Verluste Russlands in Zahlen

Update vom 23. Juni, 7.00 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht offenbar neun Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen. Die dortige Militärverwaltung meldete etwa 150 Explosionen. Zudem wurde gegen drei Uhr in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Die Luftwaffe warnte vor der Gefahr von Raketenangriffen. Laut Militärverwaltung des Gebiets Chmelnyzkyj waren in der Gegend Explosionen zu hören.

News zum Ukraine-Krieg: Gegenoffensive läuft nur schleppend

Erstmeldung vom 23. Juni: Kiew - Das ukrainische Militär hat bei ihrer Gegenoffensive im Ukraine-Krieg weitere Erfolge gemeldet. Eigenen Angaben nach haben die Streitkräfte im Süden des Landes Geländegewinne erzielt. „Im Süden gehen die Angriffe unserer Streitkräfte weiter, wir kommen schrittweise voran, haben teilweise Erfolg, drängen den Gegner zurück und begradigen die Front“, schrieb die Vizeverteidigungsministerin in Kiew, Hanna Maljar, auf ihrem Telegram-Kanal. Demnach laufen die Angriffe in Richtung Melitopol und Berdjansk.

Die von Maljar genannten Großstädte sind allerdings noch weit von der Front entfernt im russisch besetzten Hinterland der Südukraine. Trotz der proklamierten Fortschritte hat das ukrainische Militär offenbar keine weiteren Ortschaften eingenommen. In Maljars Bericht gibt es jedenfalls keine entsprechenden Angaben. Dabei hatte die Beamtin stets als eine der ersten die jeweilige Einnahme der bisher acht zurückeroberten Siedlungen gemeldet.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert internationalen Druck in der Atomfrage

Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Terrorvorwürfe gegen Moskau erneuert und den Abzug russischer Truppen aus dem Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. „Die vollständige Räumung des Kernkraftwerks Saporischschja ist erforderlich“, sagte er in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Die Welt müsse den Druck auf Moskau erhöhen, um eine atomare Katastrophe zu verhindern. Radioaktivität kenne keine Neutralität, sagte er in Richtung jener Länder, die im Konflikt bisher keine Position bezogen. Selenskyj wiederholte den Vorwurf, dass Moskau im Atomkraftwerk Saporischschja einen Anschlag plane, den es dann zynisch „unter dieser oder jener Katastrophe zu verbergen hofft“. Er habe Vertreter der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie internationaler Organisationen über die Gefahr unterrichtet.

Konkrete Beweise für seine Anschuldigungen gegen Moskau nannte Selenskyj nicht. Stattdessen verwies er auf die Zerstörung des Kachowka-Damms. Nach dessen Beschädigung ist der Kachowka-Stausee ausgelaufen, große Teile des südukrainischen Gebiets Cherson sind überflutet. Kiew und der Westen machen Moskau dafür verantwortlich. Russland streitet ab, den Damm gesprengt zu haben. (mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Efrem Lukatsky/dpa

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