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„Kultureller Wendepunkt“

Meta beendet Faktenchecks – Zuckerberg hisst für Trump die weiße Flagge

Mark Zuckerberg macht sich stark für mehr Meinungsfreiheit. Auf Facebook hat er nun umfassende Veränderungen für seine Meta-Plattformen verkündet.

Washington, D.C. – Mark Zuckerberg will „zurück zu den Wurzeln“. In einem auf Facebook veröffentlichtem Video kündigte der Meta-Gründer umfassende Änderungen bei der Moderation von Online-Inhalten an. Grund für die Entscheidung Zuckerbergs seien die US-Präsidentschaftswahlen gewesen, die seiner Meinung nach einen „kulturellen Wendepunkt“ markierten, die freie Meinungsäußerung zu priorisieren.

„Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren, Fehler reduzieren, unsere Regelwerke vereinfachen und die freie Meinungsäußerung auf unseren Plattformen wiederherstellen“, erklärte Zuckerberg. Dafür werde der Konzern – zunächst in den USA – die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden. Seit 2016 setzte Meta auf ein Faktencheck-System, das unabhängige Organisationen in verschiedenen Ländern und Sprachen einband. Auch Nachrichtenagenturen wie die dpa oder AFP sind beteiligt, berichtet die Zeit.

Statt Faktenchecker wolle man ein System ähnlich der „Community Notes“ von Elon Musks Social-Media-Plattform X einführen, erklärte Zuckerberg. Nutzerinnen und Nutzer könnten dann selbst Anmerkungen zu Inhalten schreiben. Die Neuausrichtung betreffe Facebook, Instagram und Threads.

Meta-Gründer Mark Zuckerberg will wegen US-Wahl die freie Meinungsäußerung auf seinen Plattformen priorisieren.

Zuckerberg will freie Meinungsäußerung auf Meta-Plattformen: „Jetzt in neuer Ära“

Als weiteren Schritt für die Wiederherstellung der freien Meinungsäußerung auf den Meta-Plattformen sei geplant, die Inhaltsrichtlinien zu vereinfachen und Beschränkungen bei Themen wie Migration und Geschlechterfragen aufzuheben, erklärte Zuckerberg in seinem Video. Diese Beschränkungen stünden seiner Meinung nach „nicht mehr im Einklang mit der öffentlichen Meinung“. „Was als Bewegung für mehr Inklusion begann, wurde zunehmend dazu genutzt, Meinungen zu unterdrücken und Andersdenkende auszuschließen. Das geht zu weit“. Er wolle Menschen die Möglichkeit bieten, ihre Überzeugungen und Erfahrungen auf den Meta-Plattformen teilen zu können.

Auch geringfügige Verstöße sollen künftig erst nach Nutzerbeschwerden geprüft werden. Die Algorithmen sollen erst bei einer höheren Schwelle eingreifen. Zusätzlich wolle Meta politische und gesellschaftliche Themen wieder stärker in den Fokus rücken. „Es fühlt sich so an, als ob wir jetzt in einer neuen Ära sind, und wir bekommen langsam Feedback, dass die Leute diese Inhalte wieder sehen wollen“, begründete Zuckerberg die Entscheidung. Man werde deshalb schrittweise auf Facebook, Instagram und Threads diese Themen einbauen.

Zusammenarbeit von Meta mit Donald Trump: Gegen die Zensur in den sozialen Medien

Ein weiterer Schritt sei die Verlagerung der Moderationsteams von Kalifornien nach Texas, um „die Wahrnehmung von Befangenheit zu reduzieren“. Außerdem plane Meta, gemeinsam mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, „gegen Regierungen weltweit“ vorzugehen, „die amerikanischen Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren“ – auch in Europa.

Die bisherige US-Regierung habe selbst Zensur gefördert, was andere Länder ermutigt habe, härter vorzugehen. „Der einzige Weg, diesem globalen Trend entgegenzuwirken, besteht in der Unterstützung durch die US-Regierung“, beteuerte Zuckerberg in seinem Statement. Künftig wolle Meta weniger auf das Löschen von Inhalten und mehr auf die Reduzierung von Fehlern und den Schutz der Meinungsfreiheit setzen. Man wolle somit „den Menschen eine Stimme“ geben.

Ideologische Neuausrichtung bei Meta: Neuer Politik-Chef ist ehemaliger Mitarbeiter bei Republikanern

Die geplanten Änderungen stehen im Zusammenhang mit einer ideologischen Neuausrichtung in der Führung des Unternehmens. Passend zu Trumps Amtseinführung am 20. Januar, wurde Joel Kaplan, ein ehemaliger Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush, zum neuen Leiter der Unternehmenspolitik ernannt. Beobachter werten diese Schritte als Reaktion auf die anhaltende republikanische Kritik an der Moderationspolitik und als Versuch, das angespannte Verhältnis zu Trump zu entspannen. Trump hatte Facebook während des Wahlkampfs als „Feind des Volkes“ bezeichnet und Zuckerberg scharf kritisiert. (dpa/lw)

Rubriklistenbild: © Saul Loeb/Mandel Ngan/AFP

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