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Was der Begriff bedeutet
„Fritze Merz“-Eklat eskaliert: CDU schießt gegen Scholz – Kanzler ist „bregenklöterich“
Olaf Scholz nennt den CDU-Chef „Fritze Merz“. Der lässt sich das nicht gefallen. Und Söder mischt sich nun mit deutlichen Worten ein – ebenso wie die CDU.
Update vom 17. Dezember, 20.38 Uhr: Nach der „Tünkram“-Spitze von Olaf Scholz (SPD) gegen CDU-Chef Friedrich Merz kommt aus der CDU eine Retourkutsche auf Platt. Er freue sich, wenn die plattdeutsche Sprache mehr Gehör finde, sagte Andreas Mattfeldt (CDU) vom Parlamentskreis Plattdeutsch der Deutschen Presse-Agentur. „Das Plattdeutsche, das ist eigentlich angetan, Politik einfacher, lebendiger zu machen und vielleicht weniger hart“. Sein Eindruck sei aber, Scholz sei bei seiner Beschreibung von Merz ein bisschen „bregenklöterich“ gewesen, fügte der Niedersachse hinzu. Das Wort bedeutet so viel wie „wirr“.
Bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms erklärte Scholz seine Spitze gegenüber Merz wie folgt: „Das ist einfach, wenn man dumm...“ – Scholz machte eine kurze Pause, vollendete den Satz dann so: „Wenn man frei erfundenes Zeug zusammenredet.“ Vorausgegangen war die Frage eines Journalisten nach der hochdeutschen Übersetzung des Wortes „Tünkram“.
Söder mischt sich bei Zoff zwischen Scholz und Merz ein: „Unmöglich“
Update vom 17. Dezember, 11.49 Uhr: Der Eklat um Olaf Scholz geht in die nächste Runde. Der Bundeskanzler hatte seinen Konkurrenten Friedrich Merz im „heute journal“ des ZDF persönlich attackiert. „Fritze Merz erzählt gern Tünkram“, sagte der SPD-Politiker dort. Merz reagierte bereits kurze Zeit später (siehe Erstmeldung unten). Nun legte auch Markus Söder nach.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merz zur Vorstellung des Wahlprogrammes der Union für die Bundestagswahl 2025 sagte Söder, er habe Scholz‘ Aussagen „unmöglich“ gefunden. „Ist es sittliche Reife, dann abends in einer Fernsehsendung dann Namen versuchen zu verunglimpfen?“, äußerte der CSU-Chef in Anspielung auf die Rede des Kanzlers zur Vertrauensfrage am Montagmittag, in der er Christian Lindner „sittliche Reife“ abgesprochen hatte.
Söder stellte Scholz‘ Vorbildfunktion infrage, bezeichnete den „Fritze Merz“-Satz als „ein Zeichen von Hilflosigkeit, aber auch von Respektlosigkeit“. Scholz sei „kein Vorbild mehr für die Demokratie und ist der peinlichste Bundeskanzler, den unser Land je hatte.“
„Fritze“-Eklat um Scholz: Kanzler greift CDU-Konkurrenten im TV persönlich an – der kontert sofort
Erstmeldung: Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Friedrich Merz (CDU) vorgeworfen, Unwahrheiten zu verbreiten. „Fritze Merz erzählt gern Tünkram“, sagte der Sozialdemokrat am Montagabend in der ZDF-Sendung „heute journal“. Tünkram ist Plattdeutsch und bedeutet sinngemäß: dummes Zeug oder Unsinn. Der Kanzler hat wie beabsichtigt die Vertrauensfrage im Bundestag verloren.
Scholz bezog sich auf Aussagen von Merz. Der Union-Kanzlerkandidat hatte zuvor in seinem Newsletter „MerzMail“ behauptet, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln oft schweigend dabei sitze – ohne politisch zu handeln. Oder „belehrend“ die Welt erklären würde. Während seiner Rede zur Vertrauensfrage im Deutschen Bundestag hatte Merz gesagt: Es sei „zum Fremdschämen“, wie Scholz sich in der EU bewege. Zudem hatte er seine Rede kurz unterbrochen – und das Gelächter der SPD-Fraktion gekontert.
Im ZDF: Scholz und Merz machen sich gegenseitige Vorwürfe
Im ZDF meinte Scholz über die Merz: „Das wird ja nicht die einzige Sache sein, wo er sich so verhält. Er hat es schon oft gezeigt und wird es auch noch im Wahlkampf oft zeigen. Die Bürger werden sich ihren Reim darauf machen.“
Einige Momente später reagierte der Christdemokrat im ZDF empört auf die Vorwürfe seines politischen Kontrahenten: „Ich verbitte mir das, dass der Herr Bundeskanzler mich in dieser Art und Weise hier persönlich bezeichnet und angreift. Aber das ist offensichtlich ein Muster, das wir jetzt sehen.“
Als vermeintlichen Beleg nannte Merz, dass Scholz dem FDP-Chef Christian Lindner „die sittliche Reife“ für ein Regierungsamt abgesprochen habe. „Er redet ständig über Respekt. Aber in dem Augenblick, wo jemand anderer Meinung ist als er, hört sein Respekt eben auf. Ich werde mich auf dieses Niveau nicht begeben“, so der CDU-Politiker.
Merz fordert Respekt von Scholz - Zuvor attackierte CDU-Chef den Kanzler persönlich
Im weiteren Verlauf forderte Merz: „Ich erwarte diesen Respekt im Umgang miteinander, damit unsere Demokratie am Ende des Tages nicht noch mehr Schaden nimmt, als sie jetzt schon Schaden genommen hat unter der Regierung, die gerade auseinandergebrochen ist“, so der Bundestagsabgeordnete und weiter: „Wir führen einen Wahlkampf um die Sache und für einen Politikwechsel in Deutschland und den haben wir nach dieser Koalition nötiger, denn je.“
Aber: Auch Merz hatte Scholz zuvor in seinem Newsletter persönlich attackiert. Seine Behauptung: Der deutsche Staatschef sei in der EU isoliert. „Man muss es leider so sagen: Die Mehrzahl der europäischen Staats- und Regierungschefs hat einfach keine Lust mehr, den deutschen Bundeskanzler zu treffen, der entweder stundenlang dasitzt oder belehrend die Welt erklärt.“, schrieb Merz.
Friedrich Merz: Bierdeckel, Blackrock und schließlich Bundeskanzler
Erst am Donnerstagabend hatten Scholz, Merz und Robert Habeck – die drei Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen – den Wählerinnen und Wählern einen fairen und respektvollen Wahlkampf für die Bundestagswahl versprochen. Das sei das Wesen der Demokratie, erklärten das Trio in einer Sendung von Joko und Klaas auf Pro7. Die Politiker wollten um die besten politischen Lösungen für das Land ringen - ohne ihre Mitbewerber herabzusetzen oder zu verletzen.
Bei der Vertrauensfrage sorgte eine Szene zwischen Scholz und der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken für Schlagzeilen. (Jan-Frederik Wendt)