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„Wir sind am Ende, wir sind müde“
Schlacht um Awdijiwka: Soldaten aus der Ukraine filmen eigene Niederlage
Die Kämpfe in Awdijiwka intensivieren sich. Es gibt auf beiden Seiten hohe Verluste. Mutmaßliche Aufnahmen der Ukrainer zeigen das Ausmaß der Niederlagen.
Kiew – Die Schlacht um die Stadt Awdijiwka im Ukraine-Krieg setzt den Soldaten massiv zu. „Wir sind am Ende, wir sind alle müde“, sagte die ukrainische Streitkraft Olena Rysch über den aktuellen Zustand der ukrainischen Armee. In der Stadt gebe es 30 bis 40 massive Angriffe pro Tag, sagte Bürgermeister von Awdijiwka, Vitaly Barabasch, jüngst im ukrainischen Fernsehen. Allmählich setzt die Erschöpfung unter den ukrainischen Soldaten ein. Mutmaßliche Aufnahmen zeigen, wie sehr die Armee von Wolodymyr Selenskyj bei den heftigen Kämpfen leidet.
Ukraine klagt über heftige Kämpfe und filmt offenbar Verluste in awdijiwka
Mit ihren Kameras nehmen die Soldaten auf, wie sie das russische Feuer erwidern, Granaten werfen und sich vor heranrollenden Panzern verstecken. Laut der Tagesschau ging das 30-minütige Video in der Ukraine kurze Zeit später viral. Auch n-tv berichtet über ein mutmaßliches Video ukrainischer Streitkräfte, das die schwierige Lage während der Schlacht um Awdijiwka verdeutlichen soll.
In den Aufnahmen sind ukrainische Soldaten zu sehen, die sich in Schützengraben verstecken. Während verwundete Soldaten versorgt werden, rollt offenbar ein russischer Panzer an. Es handelt sich laut n-tv um Aufnahmen des aus dem Oktober 2023 von Oleh Sentsow. Er ist Kompaniechef der 47. selbstständige mechanisierte Brigade (ein militärischer Großverband des ukrainischen Heeres). Weitere ukrainische Drohnenaufnahmen sollen zeigen, wie russische Panzer auf eine Baumgruppe schießen, worin sich ukrainische Einheiten verstecken sollen. Nur eine von der drei beteiligten Truppen soll den feindlichen Beschuss überlebt haben.
Sentsow zufolge sei es wichtig, den Ukraine-Krieg zu dokumentieren, damit die Menschen jetzt und später wüssten, wie grausam und schrecklich Krieg sei, sagte Sentsow gegenüber n-tv. Die von Sentsow geteilten Aufnahmen ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Hohe Verluste bei Schlacht um Awdijiwka: Sind ukrainische Streitkräfte Russland unterlegen?
Die Verluste auf russischer und ukrainischer Seite bei der Schlacht um die Industriestadt Awdijiwka sind hoch. Trotzdem intensivieren sich die Kämpfe von Tag zu Tag. Die russische Armee soll laut Medienberichten auf eine Strategie aus der Sowjetzeit zurückgreifen. Mark Cancian, ein pensionierter Oberst der US-Marine, äußerte gegenüber dem Business Insider, dass Russland an der Front bei Awdijiwka vermutlich das gleiche Ziel verfolge wie bei Bachmut: den Feind von drei Seiten zu attackieren. „Das haben sie schon oft versucht“. Dies sei ein „klassischen Militärmanöver“ aus der Sowjetzeit, meinte er.
Den Ukrainern läuft jedoch die Zeit davon: Sie könnten nicht nur der russischen Kriegstaktik unterlegen sein – auch der Nachschubmangel an Waffen bereitet Probleme. So wartet Kiew noch auf die zugesicherte Waffenhilfe aus dem Westen. Doch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht die EU-Pläne für die Lieferung von einer Million Artilleriegeschosse an die Ukraine bis zum Frühjahr 2024 zum Scheitern verurteilt. Beim Treffen der EU-Verteidigungsminister am Dienstag (14. November) gestand Pistorius ein, dass die Zielgröße von einer Million deutlich verfehlt werden wird.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Nach Angaben aus EU-Kreisen konnten bislang allerdings erst etwa 300.000 der in Aussicht gestellten Artilleriegranaten geliefert werden. Man suche in enger Abstimmung mit der Rüstungsindustrie nach Wegen, wie Vorhaben schneller realisiert werden könnten, wird Pistorius vom Bayerischen Rundfunk zitiert. Russland wird indes von seinen Partnern mit Munition versorgt. So hat Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes eine Million Artilleriegeschosse an Russland geliefert – und das in den vergangenen vier Monaten. (bohy)