Landratswahl
CDU-Mann siegt im Saale-Orla-Kreis – AfD äußert sich zu Niederlage
Die Landratswahl in Ost-Thüringen ist entschieden. CDU-Mann Herrgott gewinnt. AfD-Kandidat spricht von „Kampagne gegen AfD“. Der News-Ticker.
- Stichwahl Saale-Orla-Kreis: Uwe Thrum (AfD) tritt gegen Christian Herrgott (CDU) an
- Nach Sonneberg wollte die AfD den zweiten Landratsposten erobern – doch der CDU-Kandidat siegt
- Dieser Live-Ticker informiert über Prognosen, Hochrechnungen und Ergebnisse
Update vom 29. Januar, 14.11 Uhr: Die AfD sieht den Ausgang der Stichwahl um das Landratsamt im ostthüringischen Saale-Orla-Kreis nach den Worten des Bundestagsabgeordneten Bernd Baumann als „Zeichen der Stärke.“ „Wir haben einen Kandidaten aufgestellt, und alle anderen Parteien und Fraktionen haben sich hinter einem anderen Kandidaten, sozusagen, verschanzt, und der hat ganz knapp gewonnen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion am Montag in Berlin. „Das zeigt unsere Stärke allen anderen Parteien gegenüber.“
Anhänger der AfD reagieren empört auf Sieg des CDU-Abgeordneten
Update vom 29. Januar, 10.15 Uhr: Anhänger der AfD reagierten empört auf den Sieg des CDU-Abgeordneten bei den Landratswahlen im Saale-Orla-Kreis. Als Herrgott bei einer Veranstaltung auf die Bühne kam, hätten AfD-Unterstützer gegen den CDU-Mann „gepöbelt“, berichtet der Deutschlandfunk. „Da wurde ‚haut ab‘ skandiert“, berichtet ein Korrespondent des Senders.
Als das Ergebnis der Wahlen fest stand, habe es außerdem Sprechchöre zur Unterstützung des AfD-Kandidaten Thrum gegeben. „Unterstützer des AfD-Kandidaten sangen dann auch noch das Deutschlandlied“, heißt es im Deutschlandfunk. Thrum selbst spielte den Sieg Herrgotts herunter und behauptete nach der Wahl, dass der CDUler nur mit den „Stimmen von rot und grün“ gewonnen habe. Gegen die AfD und seine Person laufe obendrein eine „teils unmenschliche Kampagne“, so Thrum.
AfD verliert Wahl in Thüringen – CDU setzt sich im Saale-Orla -Kreis durch
Update vom 28. Januar, 19.23 Uhr: Die AfD hat die Stichwahl um das Landratsamt im ostthüringischen Saale-Orla-Kreis verloren. Der CDU-Kandidat Christian Herrgott setzte sich am Sonntag gegen AfD-Mann Uwe Thrum durch, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Thrum war mit deutlichem Vorsprung in die Stichwahl gegangen und hatte auf das bundesweite zweite AfD-Landratsamt nach Robert Sesselmann in Sonneberg gehofft.
CDU-Kandidat Herrgott kam nach der Auszählung aller Stimmbezirke auf 52,4 Prozent der Stimmen. Thrum erreichte 47,6 Prozent. Der 39-jährige Herrgott ist Generalsekretär der Thüringer CDU und sitzt seit 2014 im Landtag. Sein erster Arbeitstag als Landrat ist am 9. Februar vorgesehen.
Von den über 66.000 Wahlberechtigten beteiligten sich rund 69 Prozent an der Stichwahl. Im ersten Durchgang vor zwei Wochen hatte die Wahlbeteiligung bei rund 66 Prozent gelegen und war damit schon doppelt so hoch wie bei der letzten Landratswahl 2018. Den ersten Wahlgang hatte Thrum mit 45,7 Prozent der Stimmen dominiert. Herrgott kam auf 33,3 Prozent. Die Thüringer AfD wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet.
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Update vom 28. Januar, 19.12 Uhr: Bei der Landratswahl im ostthüringischen Saale-Orla-Kreis zeichnet sich ein Sieg von CDU-Kandidat Christian Herrgott über AfD-Mann Uwe Thrum ab. Nach Auszählung von 149 der 154 Stimmbezirke lag Herrgott am Sonntagabend bei 51,6 Prozent der Stimmen, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorging. Die Wahlbeteiligung lag bis dahin bei 64 Prozent und damit unter den 66 Prozent in der ersten Runde.
Update vom 28. Januar, 18.34 Uhr: Bei der Landratswahl im ostthüringischen Saale-Orla-Kreis zeichnet sich ein enges Rennen zwischen AfD und CDU ab. Nach der Auszählung in etwa der Hälfte der 154 Stimmbezirke lag AfD-Kandidat Uwe Thrum am Sonntagabend bei 51,2 Prozent der Stimmen. CDU-Mann Christian Herrgott kam auf 48,8 Prozent, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorging. Allerdings wurden bis dahin hauptsächlich Wahllokale in kleineren Dörfern ausgezählt.
Die Wahlbeteiligung lag bis dahin bei 69 Prozent und damit über den 66 Prozent in der ersten Runde. Die Wahllokale für die Stichwahl sind seit 18.00 Uhr geschlossen. Die AfD hofft in dem ländlich geprägten und einkommensschwachen Kreis auf ihren deutschlandweit zweiten Landratsposten nach Robert Sesselmann in Sonneberg. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Thrum mit 45,7 Prozent der Stimmen dominiert. Herrgott kam damals auf 33,3 Prozent. Insgesamt sind in dem Kreis über 66 000 Menschen wahlberechtigt.
Landratswahl im Saale-Orla-Kreis: Wahllokale sind geschlossen
Update vom 28. Januar, 18.10 Uhr: Im Saale-Orla-Kreis sind die Wahllokale seit zehn Minuten geschlossen. Bereits innerhalb der nächsten Stunde könnte feststehen, ob hier künftig die CDU oder doch die AfD den Landrat stellen wird.
Update vom 28. Januar, 09.58 Uhr: Spannung im Saale-Orla-Kreis: Die CDU wagt zwei Stunden nach Öffnung der Wahllokale keine Prognose. Ein Ergebnis bei der Stichwahl um den Landratsposten sei schlecht abzuschätzen, sagt CDU-Kandidat Christian Herrgott der Zeit. „Es wird sehr, sehr eng. An der Mobilisierung hängt alles.“ Möglicherweise haben auch die Großdemonstrationen in den vergangenen Tagen einen Einfluss. Angesichts von Verbindungen der AfD zu Rechtsextremen finden bundesweit seit eineinhalb Wochen zahlreiche Proteste statt.
Update vom 28. Januar, 8.00 Uhr: Jetzt geht es los. Bei der Stichwahl zur Landratswahl in Thüringen sind die Wahllokale geöffnet. Ein Ergebnis soll spätestens um 19.00 feststehen.
AfD gegen CDU: Landratswahl im Saale-Orla-Kreis (SOK) gilt als Stimmungsbild für Wahlen in Thüringen
Erstmeldung: Im thüringischen Saale-Orla-Kreis (SOK) treten am Sonntag (28. Januar) zwei Bewerber von AfD und CDU bei der Stichwahl um den Landratsposten an. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte der AfD-Kandidat Uwe Thrum mit 45,7 Prozent die mit Abstand meisten Stimmen erhalten. Der Generalsekretär der Thüringer CDU, Christian Herrgott, der sich ebenfalls um den Landratsposten bewirbt, folgte mit 33,3 Prozent. Da kein Bewerber auf Anhieb die nötige absolute Mehrheit erhielt, ist eine Stichwahl nötig.
Wahl im Saale-Orla-Kreis 2024: AfD hat Chance auf zweiten Landrat-Posten
Im Vorfeld riefen Linke und Grüne dazu auf, der AfD keine Stimme zu geben. Thüringens SPD-Landeschef Georg Maier unterstützt Herrgott. Die AfD könnte 2024 im Saale-Orla-Kreis das bundesweit zweite Landratsamt erobern. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte der AfD-Politiker Robert Sesselmann im thüringischen Kreis Sonneberg erstmals einen Landratsposten für die Partei. Im Dezember gewann erstmals ein AfD-Kandidat auch bei einer Oberbürgermeisterwahl. Im sächsischen Pirna setzte sich der AfD-Bewerber Tim Lochner in einem zweiten Wahlgang durch.Im Landkreis Sonneberg hatte Robert Sesselmann vergangenen Sommer den bundesweit ersten Landratsposten für die AfD geholt. Der Thüringer Verfassungsschutz stuft den Landesverband mit Björn Höcke an der Spitze als erwiesen rechtsextrem ein und beobachtet ihn.
Die Wahl gilt als erster Stimmungstest für die anstehenden Wahlen in Thüringen. Im Mai werden im Freistaat etliche Landrats- und Oberbürgermeistersessel neu besetzt. Am 1. September steht die Landtagswahl an. Die AfD liegt in landesweiten Umfragen weit vorn, zuletzt erreichte sie stets Werte über 30 Prozent. Ähnlich sieht es in Sachsen und Brandenburg aus, wo im September 2024 ebenfalls Wahlen anstehen.
Stichwahl im Saale-Orla-Kreis: AfD-Kandidat gilt als Höcke-Freund
Bei der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis treffen in der Stichwahl AfD-Kandidat Uwe Thrum und CDU-Mann Christian Herrgott aufeinander. Uwe Thrum, 1974 in der Kreisstadt Schleiz geboren und gelernter Tischlermeister, ist Landtagsabgeordneter. Er gilt laut einem Bericht vom Spiegel als Vertrauter von Landeschef Björn Höcke und soll Kontakte in die Reichsbürger-Szene haben.
Wann ist mit einem Ergebnis bei der Wahl zu rechnen?
Doch ob er wirklich gewinnen kann? Laut eines Sprechers des Landratsamtes ist mit ersten Ergebnissen relativ schnell zu rechnen: „Da ja nur zwei Kandidaten auf den Wahlzetteln stehen, könnten die ersten Wahlbezirke schon fünf bis zehn Minuten nach 18 Uhr Ergebnisse melden.“ Bis 19 Uhr dürfte das endgültige Ergebnis vorliegen.
Prognosen und Hochrechnungen wird es nicht geben. Anders als bei Bundestags- und Landtagswahlen werden Wählerinnen und Wähler nach Stimmenabgabe in ausgewählten Wahlkreisen kein repräsentativer Stand errechnet. Ergebnisse aus ausgewählten Wahlkreisen eignen sich nicht für eine Hochrechnung, denn erfahrungsgemäß unterscheiden sie sich deutlich je nach Wahlkreis. (dpa/hk/jkf)
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