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US-Importzölle
Liberation Day: Trump setzt auf Zölle und bringt USA in Gefahr
Trump setzt am Liberation Day auf Konfrontation. Neue Importzölle sollen Milliarden bringen – doch die Wirtschaft steht vor Unsicherheiten.
Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump gewann das Weiße Haus mit dem Versprechen zurück, die Wirtschaft seines Landes umzugestalten. Seinen Wählerinnen und Wählern gelobte er, die industriellen Kerngebiete der USA wiederzubeleben – und den Rest der Welt die Rechnung bezahlen zu lassen. Am Mittwoch (2. April), einem Tag, den der Präsident und seine Berater zum „Liberation Day“ (Tag der Befreiung) erklärt haben, will Trump jetzt Ernst machen. Eine historische Flut von Zöllen auf Waren aus dem Ausland soll dann in Kraft treten und dabei helfen, die US-Wirtschaft weniger abhängig von Waren aus dem Ausland zu machen. Doch am Ende könnte das vor allem die US-Bürger selbst treffen.
Um sei Ziel zu erreichen, hat Trump angekündigt, „gegenseitige“ Zölle einzuführen, die den Zöllen entsprechen, die andere Länder auf US-Produkte erheben. Bisher bleibt jedoch weitgehend unklar, wie diese Abgaben tatsächlich umgesetzt werden sollen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte am Montag (31. März), dass Trump am Mittwoch seine Pläne zur Einführung von Gegenzöllen für fast alle amerikanischen Handelspartner in einer Pressekonferenz vorstellen werde. Gleichzeitig beharrte sie darauf, dass die Einzelheiten vom Präsidenten bekannt gegeben werden müssten.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Trump verhängt neue Zölle: Am „Liberation Day“ beginnt die große Abrechnung mit Handelspartnern
Auch wenn die Einzelheiten unklar sind, gibt es bereits Vermutungen. Gegenseitige Zölle könnten beispielsweise in Form von Zöllen auf einzelne Produkte oder in Form von breiteren „Durchschnittswerten“ für alle Waren aus jedem Land erhoben werden, wie AP News schreibt. Diese Sätze könnten die Zölle anderer Länder sowie deren Mehrwertsteuern und Subventionen für inländische Unternehmen widerspiegeln. Möglich sei aber auch, dass es ganz anders komme.
Weiterhin ist umstritten, ob die Strategie überhaupt funktionieren kann. Trump argumentiert, dass Zölle die US-Industrie vor unlauterem Wettbewerb aus dem Ausland schützen können, Geld für die Bundesregierung einbringen und als Druckmittel dienen, um Zugeständnisse von anderen Ländern zu fordern. Er hat bereits davon gesprochen, die Europäische Union, Südkorea, Brasilien und Indien sowie andere Länder mit diesen Abgaben zu belasten.
„Liberation Day“ als Wendepunkt: Trump setzt auf Zölle, um die US-Wirtschaft zu stärken
Der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, sagte am Sonntag (30. März) gegenüber Fox News, dass die Zölle jährlich 600 Milliarden US-Dollar einbringen könnten, was einem durchschnittlichen Satz von 20 % entspräche. Diese Rechnung ist laut einem Bericht von CNN allerdings zweifelhaft. Die Zölle zielten darauf ab, das Kaufverhalten der Amerikaner zu verändern. Sie seien ein Anreiz, Produkte zu kaufen, die in den Vereinigten Staaten hergestellt werden – und so die Zahlung von Zöllen zu vermeiden.
Überhaupt hätten Ökonomen Sorge, dass breit angelegte Zölle in der von Trump vorgeschlagenen Höhe nach hinten losgehen könnten. Zölle werden in der Regel über höhere Preise an die Verbraucher weitergegeben – und Unternehmen weltweit haben auch viel zu verlieren, wenn ihre Kosten steigen und ihre Umsätze sinken. Bereits geltende Einfuhrsteuern in Verbindung mit der Unsicherheit über künftige Handelsmaßnahmen und mögliche Vergeltungsmaßnahmen haben bereits die Finanzmärkte durcheinander gebracht und das Verbrauchervertrauen geschwächt.
Ökonomen warnen vor Folgen: Steigende Preise und Rezessionsgefahr durch Trumps Zollpläne
Dem Bericht zufolge ist also wahrscheinlich, dass die Kosten für eine große Anzahl von Produkten nach dem Liberation Day steigen werden. Teils könnten die inflationsmüden Menschen daher gezwungen sein, ihre Ausgaben einschränken und so die Zahlung von Zöllen auf Waren zu vermeiden. Das könne die Wirtschaft empfindlich treffen; auch Wall-Street-Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan hätten bereits erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession steige.
Entscheidend sei die Frage, ob diese Zölle dauerhaft sind oder ob sie lediglich als Verhandlungsgrundlage für künftige Verhandlungen dienen sollen, schreibt die Analyse-Firma ‚Capital Economics‘ auf ihrer Website. Die Trump-Regierung scheine drei Ziele zu verfolgen: Verringerung des Handelsdefizits (was eine fehlerhafte wirtschaftliche Begründung sei), Aushandlung von Zugeständnissen mit Handelspartnern und Erzielung von Einnahmen. Das relative Gewicht dieser Ziele könne sich aus der Umsetzung der Zölle und dem Ausmaß, in dem einige Länder stärker betroffen sind als andere, klarer herausstellen. Eines stehe aber schon jetzt fest: Zollkriege hätten keine wirklichen Gewinner – nur steigende Kosten und unbeabsichtigte Folgen. (tpn)