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Nahost-Konflikt

Libanon startet massiven Raketenangriff auf Israel – 140 Geschosse in der Luft

News zur Lage in Nahost: Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon droht sich zu verschärfen. Sorge vor weiterer Eskalation wächst. Der Ticker.

Update vom 20. September, 13.50 Uhr: Der Libanon hat Israel mit einem massiven Raketenangriff beschossen. Laut israelischer Angaben seien rund 140 Geschosse registriert worden. Durch den Beschuss seien mehrere Brände entstanden – Berichte von Toten oder Verletzten gibt es bislang nicht.

Libanons Botschafter warnt vor „Weltuntergang“ bei Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten

Update vom 20. September, 10.35 Uhr: Rami Mortada, der libanesische Botschafter in Großbritannien, warnte, dass ein israelischer Bodenangriff in der Region zu einem „Weltuntergang“ führen werde. „Wir sind mit allen Risiken eines umfassenden regionalen Konflikts konfrontiert und genau das versuchen wir unermüdlich zu verhindern“, sagte Mortada gegenüber der Times. „Es ist definitiv ein Weltuntergangsszenario für den Libanon, aber der Libanon wird in diesem Krieg nicht allein leiden. Das hat uns die jüngste Geschichte gelehrt. Alle Anstrengungen sollten darauf gerichtet sein, ein solches Ergebnis zu vermeiden.“

Raketen aus dem Libanon werden von der israelischen Luftabwehr abgefangen. (Symbolbild)

Update vom 20. September, 8.55 Uhr: US-Beamte halten eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg während der verbleibenden Amtszeit von US-Präsident Joe Biden für unwahrscheinlich. „Es steht kein Deal bevor“, sagte ein nicht namentlich genannter Beamter dem Wall Street Journal. „Ich bin nicht sicher, ob es jemals dazu kommt.“ Die USA würden jedoch weiter alles daran setzen, eine Feuerpause im Nahen Osten zu erwirken.

Israel hebt Versammlungsbeschränkungen auf Golanhöhen auf

Update vom 20. September, 7.35 Uhr: Israel hat die am Vortag verhängten Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen für mehrere Ortschaften im Norden des Landes und auf den besetzten Golanhöhen wieder aufgehoben. Dies teilte das Militär mit. Die Einschränkungen waren verhängt worden, nachdem das israelische Militär eine intensive Angriffswelle gegen Stellungen der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons gestartet hatte. Dies hatte die Sorge vor einer massiven Eskalation des seit Monaten andauernden gegenseitigen Beschusses an der Grenze verstärkt.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 20. September, 5.15 Uhr: Israel erhöht massiv den militärischen Druck auf die Hisbollah im Libanon. In mehreren Angriffswellen bombardierten Kampfflugzeuge rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz, die mit rund 1000 Abschussrohren bestückt gewesen seien, teilte das israelische Militär am Abend mit. Die Raketenwerfer seien für unmittelbare Angriffe auf Israel vorbereitet gewesen. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober.

Die umfangreichen Luftangriffe erfolgten nach einem schweren Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Gemeinden im Norden Israels, wie die Times of Israel berichtete. Zwei israelische Soldaten wurden getötet. Acht weitere Soldaten seien verletzt worden. 

Update vom 19. September, 22.15 Uhr: Israel hat das feindliche Nachbarland Libanon massiv aus der Luft angegriffen. Das Militär teilte mit, es seien rund 30 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Außerdem habe die Luftwaffe „Terror-Infrastruktur“ und ein Waffenlager im Süden des Libanon attackiert. Artillerie habe das Gebiet von Nakura beschossen. 

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Binnen 20 Minuten seien rund 70 Ziele angegriffen worden. Sie bestätigten, es seien Raketenabschussrampen getroffen worden. Es war bereits die zweite Serie israelischer Luftangriffe im Libanon am Donnerstag.

Es herrscht die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Süden des Nachbarlands. Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten. 

Update vom 19. September, 20.55 Uhr: Die USA haben die pro-iranische Hisbollah-Miliz zur Einstellung ihrer „terroristischen Angriffe“ auf Israel aufgerufen, um auf diese Weise eine Entspannung der Situation zu erreichen. Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah könnte die Angriffe auf Israel stoppen - „und ich garantiere Ihnen, dass wir in diesem Fall Israel die Notwendigkeit klarmachen würden, sich seinerseits ruhig zu verhalten“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag in Washington.

Solange die Hisbollah aber ihre Angriffe fortsetze, „wird Israel selbstverständlich militärische Maßnahmen zur Verteidigung ergreifen“, sagte Miller. Die USA setzten sich weiterhin bei allen Parteien dafür ein, den Konflikt nicht zu eskalieren und die Spirale der Gewalt nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Am Ende dieser Bemühungen solle eine Waffenruhe im Gazastreifen erlangt werden.

Nasrallah hatte zuvor Israel für die massenhaften Explosionen von Kommunikationsgeräten seiner Miliz verantwortlich gemacht und mit „harter Vergeltung“ gedroht. Mit diesen Angriffen, bei denen nach libanesischen Regierungsangaben mindestens 37 Menschen getötet und mehr als 2900 weitere verletzt wurden, habe Israel „alle roten Linien überschritten“, fügte Nasrallah hinzu.

Israelischer Angriff im Westjordanland: Offenbar drei Palästinenser getötet

Update vom 19. September, 14.15 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Westjordanland sollen drei Palästinenser gestorben sein, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Der Angriff habe sich in der Stadt Wabatiya, südlich von Jenin ereignet. Vier weitere Personen seien verletzt worden.

Update vom 19. September, 12.35 Uhr: Die im Libanon explodierten Pager der Hisbollah-Miliz sollen in einer israelischen Scheinfirma hergestellt worden sein. Wie die New York Times berichtete, habe der israelische Geheimdienst Mossad den Vorstoß des Generalsekretärs der Hisbollah, Hassan Nasrallah, genutzt, der wegen des Schutzes vor Abhörung vermehrt auf die Nutzung von Pager setzte. Israel habe daraufhin eine Scheinfirma mit Sitz in Ungarn gegründet, die sich als internationaler Pager-Hersteller ausgegeben haben soll. So seien die mit Sprengstoff versetzten Geräte in den Libanon gelangt.

Iran kündigt „Vergeltung“ nach Pager-Explosion im Libanon an

Update vom 19. September, 11.25 Uhr: Der Iran hat nach der Explosion mehrerer Kommunikationsgeräte im Libanon Israel mit einer „gerechten Vergeltung“ gedroht, sagte der iranische Präsident Massud Peseschkian. „Gott ist allmächtig und rächend, und der Verbrecher wird sicherlich seine gerechte Strafe erhalten“, zitierte Newsweek aus einem Beitrag Peseschkian auf der Plattoform X.

Update vom 19. September, 10.57 Uhr: Die Hisbollah hat nach den Pager-Explosionen 32 Tote in den eigenen Reihen bestätigt. Die Miliz machte keine Angaben darüber, ob diese Mitglieder durch die Explosionen am Dienstag (17. September) oder am Folgetag getötet wurden. Bei den Explosionen wurden an beiden Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 3250 Menschen verletzt und 32 getötet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Update vom 19. September, 9.50 Uhr: Nach der Explosion mehrerer Walkie-Talkies im Libanon, sollen 20 Mitglieder der islamistischen Hisbollah gestorben sein. Am Donnerstag verkündete die Miliz den Tod, jedoch ohne eine direkte Ursache zu nennen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hisbollah-nahen Kreisen erfuhr, seien die Personen im Zusammenhang mit den explodierten Funkgeräten gestorben.

Israel geht mit Luftangriffen gegen Hisbollah vor – Angriffe auf Infrastruktur und Waffenlager im Libanon

Update vom 19. September, 8.55 Uhr: Israel hat eine Reihe von Luftangriffen gegen den Libanon gestartet. Die Angriffe im Süden des Landes sollen gegen Infrastruktur und Waffenlager der Hisbollah-Miliz gerichtet gewesen sein, berichtete CNN unter Berufung auf das israelische Militär. In der vergangenen Nacht seien demnach die Regionen Chihine, Taybeh, Blida, Mais al-Dschabal, Aitarun, Kfarkila und Chiyam getroffen worden.

Update vom 19. September, 7.22 Uhr: Israel erwartet nach der Explosion hunderter Pager der Hisbollah-Miliz wohl eine neue Phase im Nahost-Krieg. „Wir stehen am Anfang einer neuen Phase des Kriegs – sie erfordert Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen unsererseits“, sagte Israels Verteidigungsminister Joaw Galant bei einem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts. Er erinnerte zudem an das von Israels Ministerpräsidenten ausgesprochene Kriegsziel, zehntausende israelische Bürgerinnen und Bürger in das evakuierte nördliche Grenzgebiet zurückzubringen.

USA nach Pager-Explosion im Libanon hinter Israel – „Unerschütterliche“ Unterstützung gegen den Iran

Update vom 19. September, 6.51 Uhr: Nach der Explosion von hunderten Pagern und Walkie-Talkies im Libanon haben sich die USA hinter Israel gestellt. Es gebe im Kampf gegen die Terrormilizen von Hamas und Hisbollah sowie bei der Abwehr von Irans Attacken eine „unerschütterliche“ Unterstützung, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin laut der Zeit. Dies habe er seinem israelischen Amtskollegen Joaw Galant in einem Telefonat zugesichert.

Update vom 19. September, 05.19 Uhr: Trauer im Libanon: Nach der Explosion von elektronischen Geräten ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach am späten Abend von 20 Toten und mehr als 450 Verletzten. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen. 

Am Dienstag hatte eine Welle von Explosionen den Libanon erschüttert. Am Morgen waren aus bislang ungeklärten Umständen hunderte Pager explodiert. Dabei waren 2800 Menschen verletzt und zwölf getötet worden. Am späten Nachmittag gingen drahtlose Geräte wie Walkie-Talkies in die Luft. Es wird vermutet, dass dahinter eine Geheimoperation von Israel steckt, um die Terrormiliz Hisbollah zu treffen. Deren Mitglieder nutzen die Pager, weil sie sich nicht orten lassen. Beweise für die Beteiligung Israels bei der Aktion gibt es aber nicht.

Explosionen im Libanon: UN verurteilt die Pager-Aktion gegen die Hisbollah

Update, 22.38 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) haben die Explosionen von Funkgeräten der Hisbollah als „Verletzung international geltenden humanitären Recht“ bezeichnet. Der österreichische Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte in einer Erklärung der UN eine „unabhängige Untersuchung“ der Ereignisse im Libanon. Mittlerweile verdichten sich außerdem die Hinweise, dass Israel in die Ereignisse im Libanon verwickelt ist. Eine offizielle Stellungnahme aus Jerusalem dazu gab es bislang aber nicht.

Update, 21.26 Uhr: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel wird weiter gekämpft. Den Raketenbeschuss der Hisbollah beantwortete die israelische Luftwaffe mit Angriffen auf Stützpunkte der Terrormiliz in der südlich gelegenen Jibbain-Region. Das meldet das Nachrichtenportal Haaretz und bezieht sich dabei auf Informationen des israelischen Militärs.

Update, 20.13 Uhr: Die Zahl der Toten nach den Explosionen von Walkie-Talkies im Libanon ist auf 14 gestiegen. Das meldet das Gesundheitsministerium des Libanon.

Erste Reaktion aus Israel auf Explosionen im Libanon

Update, 19.53 Uhr: Die israelische Regierung hat sich zu den Ereignissen im Libanon geäußert – und eine Beteiligung an den Explosionen von Pagern und Walkie-Talkies indirekt eingeräumt. „Wir stehen am Beginn einer neuen Ära in diesem Krieg, und wir müssen uns darauf einstellen“, sagte Verteidigungsminister Yoav Gallant am Mittwoch bei einem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts im Norden Israels. Er lobte außerdem die „ausgezeichnete Arbeit“ der israelischen Armee, des israelischen Sicherheitsdiensts Shin Bet und des Geheimdienstes Mossad.

Update, 19.38 Uhr: Die neuen Explosionen im Libanon haben in der arabischen Welt für Entrüstung gesorgt. Marwan Bishara, Chef-Analyst beim Nachrichtensender Al Jazeera, nannte den Vorgang einen „Akt des Massenterrors“ und machte Israel dafür verantwortlich. Bislang hat sich das Land nicht zu den Ereignissen im Nachbarstaat geäußert.

Mindestens neun Tote nach neuen Explosionen im Libanon

Update, 18.56 Uhr: Bei der Explosion der Walkie-Talkies im Libanon ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. Mindestens neun Menschen sind laut Angaben des Gesundheitsministeriums im Libanon ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen sollen verletzt worden sein.

Update, 18.09 Uhr: Laut Informationen der Nachrichtenagentur AP soll eines der Walkie-Talkies auf einer Beerdigung in Beirut explodiert sein, bei dem Mitglieder Hisbollah bestattet wurden. Die Kämpfer sollen bei den Pager-Explosionen am Dienstag ums Leben gekommen sein.

Walkie-Talkies explodieren im Libanon - 30 bis 40 Detonationen in Beirut und im Süden des Landes

Update, 17.11 Uhr: Während im Libanon neue Explosionen das Land erschüttern, setzt die Hisbollah offenbar ihre Angriffe auf Israel fort. Etwa 20 Raketen sollen am Mittwochnachmittag von Libanon auf israelisches Staatsgebiet geschossen worden sein. Das berichtet die Times of Israel. Die israelische Armee habe die Raketen abfangen können.

Update, 17.03 Uhr: Bei den neuen Explosionen im Libanon soll es sich tatsächlich um Walkie-Talkies gehandelt haben. Das berichten mehrere Quellen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen hunderte Menschen verletzt worden sein. 15 bis 20 Walkie-Talkies sollen im Südlibanon detoniert sein, weitere 15 bis 20 in südlichen Vororten Beiruts.

Explodierende Walkie-Talkies im Libanon töten mindestens drei Menschen

Update, 16.55 Uhr: Laut aktuellen Berichten aus dem Libanon soll es sich diesmal um etwa 30 bis 40 Explosionen gehandelt haben. Staatsmedien berichten von mindestens drei Toten.

Update, 16.47 Uhr: Auch aus Kreisen der Hisbollah wird von weiteren Explosionen in Zusammenhang mit ihren Walkie-Talkies berichtet. Das meldet der Nachrichtensender CNN. Über Verletzte oder die Anzahl der Detonationen ist bislang nichts bekannt.

Update, 16.39 Uhr: Im Libanon wird erneut von Explosionen berichtet. Diesmal soll es sich um Funkgeräte gehandelt haben, die detonierten. Das berichten mehrere Medien und Nachrichtenagenturen. Die Explosionen sollen sich im Süden von Beirut ereignet haben. Ob es sich bei den angeblich explodierten Walkie-Talkies um Geräte der Hisbollah handelt, ist nicht klar.

Explodierte Hisbollah-Pager im Libanon: Miliz-Anführer will sich zu kolportiertem Israel-Angriff äußern

Update, 14.00 Uhr: Explodierende Pager gegen die Hisbollah im Libanon: Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat für Donnerstag (19. September) eine öffentliche Ansprache angekündigt. Dabei wolle er sich zu den Explosionen hunderter Pager der Miliz im Libanon äußern, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Ansprache soll um 17.00 Uhr Ortszeit stattfinden.

Hisbollah-Pager explodieren im Libanon: Russland spricht von „beispiellosem Angriff“

Update, 12.35 Uhr: Russland hat den vermeintlichen israelischen Angriff auf die Hisbollah-Miliz mit explodierenden Pagern im Libanon scharf verurteilt. „Wir verurteilen den beispiellosen Angriff auf das freundlichen Libanon und seine Bürger, der eine flagrante Verletzung seiner Souveränität (...) darstellt, aufs Schärfste“, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch (18. September) über die Pager-Explosionen im Libanon. Die mutmaßlich von Israel zur Explosion gebrachten Pager seien ein weiterer „Akt der hybriden Kriegsführung gegen den Libanon“.

Hisbollah im Libanon: Nach Pager-Explosionen äußert sich der Hersteller

Update, 10.30 Uhr: Der taiwanische Pager-Hersteller „Gold Apollo“ hat eine Beteiligung an dem Angriff auf Mitglieder der Hisbollah-Miliz im Libanon von sich gewiesen. „Wir sind eine verantwortungsvolle Firma“, so Firmengründer Hsu Ching-Kuang bei einer Pressekonferenz. „Das ist sehr peinlich.“ Die Geräte sollen in Europa hergestellt worden sein.

Mutmaßlicher Angriff auf die Hisbollah im Libanon: Liegt Verantwortung für Pager-Explosionen bei Israel?

Update, 9.45 Uhr: Hinter den explodierten Pager der Hisbollah-Miliz im Libanon könnte der Geheimdienst aus Israel stecken. Laut dem Geheimdienstexperten Shlomo Shipro, seien die „chiffrierten Pager“ nur an „relativ hochrangige und aktive Mitglieder“ der Hisbollah verteilt worden, sagte er im Interview mit der Welt. Ihm zufolge könne das bedeuten, „dass die Geduld der israelischen Regierung endlich mit Hisbollah geplatzt“ ist.

Bericht: Israel soll Sprengstoff in Pager der Hisbollah im Libanon platziert haben

Update vom 18. September, 5.31 Uhr: Im Libanon sind zeitgleich Hunderte kleine Kommunikationsgeräte explodiert, sogenannte Pager. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten auf dem Lieferweg abgefangen und mit Sprengstoff versehen. Viele der Pager stammten aus einer Lieferung, die die Hisbollah-Miliz in den vergangenen Tagen erhalten habe, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.

Hamas bezeichnet Pager-Explosionen der Hisbollah im Libanon als „zionistische terroristische Aggression“

Update vom 17. September, 21.52 Uhr: Die radikalislamische Hamas hat die Pager-Explosionen im Umfeld der libanesischen Hisbollah-Miliz als „zionistische terroristische Aggression“ bezeichnet. „Wir verurteilen die zionistische terroristische Aggression auf libanesische Bürger durch detonierende Kommunikationsgeräte in mehreren Gebieten des Libanon aufs Schärfste“, teilte die Hamas in einer Erklärung mit. Bei den Angriffen sei kein Unterschied zwischen „Widerstandskämpfern“ und Zivilpersonen gemacht worden. Bei den Explosionen sind laut libanesischen Behörden neun Menschen getötet und fast 2800 verletzt worden.

UN warnen nach Explosionen im Libanon vor Eskalation zwischen Israel und Hisbollah

Update vom 17. September, 19.43 Uhr: Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon haben die Vereinten Nationen (UN)vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah gewarnt. „Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht“, sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York. 

Pager-Explosion im Libanon: 2750 Menschen verletzt und acht Tote nach mutmaßlich koordiniertem Angriff auf die Hisbollah

Erstmeldung vom 17. September, 17.06 Uhr: Beirut – Hunderte Menschen im Libanon sind bei Explosionen verletzt worden – offenbar ausgelöst durch explodierende Telekommunikationsgeräte, sogenannte Pager. Das erfuhr die Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen eines Krankenhauses in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es am Samstag (17. September), dass zahlreiche Mitglieder der Schiiten-Miliz verletzt worden seien. Der genaue Hergang der Explosionen war zunächst noch unklar. 

Seit Beginn des Israel-Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet fast täglich zu Konfrontationen zwischen der libanesischen Hisbollah und dem israelischen Militär. Auf beiden Seiten gab es infolge des Beschusses Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Erst am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet. Die proiranische Schiitenmiliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Nach fast einem Jahr Dauergefechten mehren sich erneut die Zeichen, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon zu einem offenen Krieg eskalieren könnte. Die Rückkehr der geflüchteten israelischen Bürger in ihre Wohnorte im Norden des Landes zählt nun – neben der Befreiung der Geiseln aus dem Gazastreifen und der Zerstörung der Hamas – zu Israels erklärten Kriegszielen. 

Israelischer Minister deutet „militärischen Einsatz“ gegen Hisbollah an

Der einzige Weg dahin sei „ein militärischer Einsatz“, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein. Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung im Konflikt mit der Hisbollah rücke immer weiter in die Ferne, weil die Miliz ihr Schicksal mit der Hamas im Gazastreifen verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden.

Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, sagte nach einem Treffen im Libanon mit dem Außenminister Bou Habib, die Situation sei „sehr besorgniserregend“. Er hoffe zwar auf das Beste, man müsse sich aber auf das Schlimmste vorbereiten. 

Hisbollah auf „jegliches Szenario“ vorbereitet

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem nördlichen Nachbarland Libanon nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. 

Insgesamt mussten seither rund 60.00 Israelis ihre Häuser und Wohnungen in vielen Dörfern sowie der Stadt Kiriat Schmona im Norden Israels verlassen. Viele Betroffene leben seit Monaten in vom Staat bezahlten Hotels im Land. In mehreren Ortschaften im israelischen Grenzgebiet wurden Dutzende Häuser sowie Infrastruktur beschädigt. Das Militär ist in der Gegend schon immer präsent. Seit Beginn der Gefechte mit der Hisbollah gibt es dort aber etwa auch Kontrollpunkte der Armee auf von Zivilisten genutzten Straßen. 

Auf beiden Seiten gab es Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Erst am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet. 

Die proiranische Schiitenmiliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Sie will ihre Angriffe erst einstellen, wenn die „Aggressionen gegen Gaza und das palästinensische Volk“ aufhören. Die Hisbollah sieht sich auf „jegliches Szenario“ vorbereitet, wie es aus informierten Kreisen hieß. Quellen aus der Organisation sagten der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Kämpfer stehen seit dem 8. Oktober bereit. Unsere Anführer haben bei sämtlichen Anlässen betont, dass wir den Libanon beschützen werden.“

Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © JALAA MAREY/AFP

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