Nahost-Konflikt
Libanon startet massiven Raketenangriff auf Israel – 140 Geschosse in der Luft
News zur Lage in Nahost: Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon droht sich zu verschärfen. Sorge vor weiterer Eskalation wächst. Der Ticker.
Update vom 20. September, 13.50 Uhr: Der Libanon hat Israel mit einem massiven Raketenangriff beschossen. Laut israelischer Angaben seien rund 140 Geschosse registriert worden. Durch den Beschuss seien mehrere Brände entstanden – Berichte von Toten oder Verletzten gibt es bislang nicht.
Libanons Botschafter warnt vor „Weltuntergang“ bei Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten
Update vom 20. September, 10.35 Uhr: Rami Mortada, der libanesische Botschafter in Großbritannien, warnte, dass ein israelischer Bodenangriff in der Region zu einem „Weltuntergang“ führen werde. „Wir sind mit allen Risiken eines umfassenden regionalen Konflikts konfrontiert und genau das versuchen wir unermüdlich zu verhindern“, sagte Mortada gegenüber der Times. „Es ist definitiv ein Weltuntergangsszenario für den Libanon, aber der Libanon wird in diesem Krieg nicht allein leiden. Das hat uns die jüngste Geschichte gelehrt. Alle Anstrengungen sollten darauf gerichtet sein, ein solches Ergebnis zu vermeiden.“
Update vom 20. September, 8.55 Uhr: US-Beamte halten eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg während der verbleibenden Amtszeit von US-Präsident Joe Biden für unwahrscheinlich. „Es steht kein Deal bevor“, sagte ein nicht namentlich genannter Beamter dem Wall Street Journal. „Ich bin nicht sicher, ob es jemals dazu kommt.“ Die USA würden jedoch weiter alles daran setzen, eine Feuerpause im Nahen Osten zu erwirken.
Israel hebt Versammlungsbeschränkungen auf Golanhöhen auf
Update vom 20. September, 7.35 Uhr: Israel hat die am Vortag verhängten Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen für mehrere Ortschaften im Norden des Landes und auf den besetzten Golanhöhen wieder aufgehoben. Dies teilte das Militär mit. Die Einschränkungen waren verhängt worden, nachdem das israelische Militär eine intensive Angriffswelle gegen Stellungen der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons gestartet hatte. Dies hatte die Sorge vor einer massiven Eskalation des seit Monaten andauernden gegenseitigen Beschusses an der Grenze verstärkt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 20. September, 5.15 Uhr: Israel erhöht massiv den militärischen Druck auf die Hisbollah im Libanon. In mehreren Angriffswellen bombardierten Kampfflugzeuge rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz, die mit rund 1000 Abschussrohren bestückt gewesen seien, teilte das israelische Militär am Abend mit. Die Raketenwerfer seien für unmittelbare Angriffe auf Israel vorbereitet gewesen. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober.
Die umfangreichen Luftangriffe erfolgten nach einem schweren Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Gemeinden im Norden Israels, wie die Times of Israel berichtete. Zwei israelische Soldaten wurden getötet. Acht weitere Soldaten seien verletzt worden.
Update vom 19. September, 22.15 Uhr: Israel hat das feindliche Nachbarland Libanon massiv aus der Luft angegriffen. Das Militär teilte mit, es seien rund 30 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Außerdem habe die Luftwaffe „Terror-Infrastruktur“ und ein Waffenlager im Süden des Libanon attackiert. Artillerie habe das Gebiet von Nakura beschossen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Binnen 20 Minuten seien rund 70 Ziele angegriffen worden. Sie bestätigten, es seien Raketenabschussrampen getroffen worden. Es war bereits die zweite Serie israelischer Luftangriffe im Libanon am Donnerstag.
Es herrscht die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Süden des Nachbarlands. Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten.
Update vom 19. September, 20.55 Uhr: Die USA haben die pro-iranische Hisbollah-Miliz zur Einstellung ihrer „terroristischen Angriffe“ auf Israel aufgerufen, um auf diese Weise eine Entspannung der Situation zu erreichen. Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah könnte die Angriffe auf Israel stoppen - „und ich garantiere Ihnen, dass wir in diesem Fall Israel die Notwendigkeit klarmachen würden, sich seinerseits ruhig zu verhalten“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag in Washington.
Solange die Hisbollah aber ihre Angriffe fortsetze, „wird Israel selbstverständlich militärische Maßnahmen zur Verteidigung ergreifen“, sagte Miller. Die USA setzten sich weiterhin bei allen Parteien dafür ein, den Konflikt nicht zu eskalieren und die Spirale der Gewalt nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Am Ende dieser Bemühungen solle eine Waffenruhe im Gazastreifen erlangt werden.
Nasrallah hatte zuvor Israel für die massenhaften Explosionen von Kommunikationsgeräten seiner Miliz verantwortlich gemacht und mit „harter Vergeltung“ gedroht. Mit diesen Angriffen, bei denen nach libanesischen Regierungsangaben mindestens 37 Menschen getötet und mehr als 2900 weitere verletzt wurden, habe Israel „alle roten Linien überschritten“, fügte Nasrallah hinzu.
Israelischer Angriff im Westjordanland: Offenbar drei Palästinenser getötet
Update vom 19. September, 14.15 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Westjordanland sollen drei Palästinenser gestorben sein, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Der Angriff habe sich in der Stadt Wabatiya, südlich von Jenin ereignet. Vier weitere Personen seien verletzt worden.
Update vom 19. September, 12.35 Uhr: Die im Libanon explodierten Pager der Hisbollah-Miliz sollen in einer israelischen Scheinfirma hergestellt worden sein. Wie die New York Times berichtete, habe der israelische Geheimdienst Mossad den Vorstoß des Generalsekretärs der Hisbollah, Hassan Nasrallah, genutzt, der wegen des Schutzes vor Abhörung vermehrt auf die Nutzung von Pager setzte. Israel habe daraufhin eine Scheinfirma mit Sitz in Ungarn gegründet, die sich als internationaler Pager-Hersteller ausgegeben haben soll. So seien die mit Sprengstoff versetzten Geräte in den Libanon gelangt.
Iran kündigt „Vergeltung“ nach Pager-Explosion im Libanon an
Update vom 19. September, 11.25 Uhr: Der Iran hat nach der Explosion mehrerer Kommunikationsgeräte im Libanon Israel mit einer „gerechten Vergeltung“ gedroht, sagte der iranische Präsident Massud Peseschkian. „Gott ist allmächtig und rächend, und der Verbrecher wird sicherlich seine gerechte Strafe erhalten“, zitierte Newsweek aus einem Beitrag Peseschkian auf der Plattoform X.
Update vom 19. September, 10.57 Uhr: Die Hisbollah hat nach den Pager-Explosionen 32 Tote in den eigenen Reihen bestätigt. Die Miliz machte keine Angaben darüber, ob diese Mitglieder durch die Explosionen am Dienstag (17. September) oder am Folgetag getötet wurden. Bei den Explosionen wurden an beiden Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 3250 Menschen verletzt und 32 getötet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Update vom 19. September, 9.50 Uhr: Nach der Explosion mehrerer Walkie-Talkies im Libanon, sollen 20 Mitglieder der islamistischen Hisbollah gestorben sein. Am Donnerstag verkündete die Miliz den Tod, jedoch ohne eine direkte Ursache zu nennen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hisbollah-nahen Kreisen erfuhr, seien die Personen im Zusammenhang mit den explodierten Funkgeräten gestorben.
Israel geht mit Luftangriffen gegen Hisbollah vor – Angriffe auf Infrastruktur und Waffenlager im Libanon
Update vom 19. September, 8.55 Uhr: Israel hat eine Reihe von Luftangriffen gegen den Libanon gestartet. Die Angriffe im Süden des Landes sollen gegen Infrastruktur und Waffenlager der Hisbollah-Miliz gerichtet gewesen sein, berichtete CNN unter Berufung auf das israelische Militär. In der vergangenen Nacht seien demnach die Regionen Chihine, Taybeh, Blida, Mais al-Dschabal, Aitarun, Kfarkila und Chiyam getroffen worden.
Update vom 19. September, 7.22 Uhr: Israel erwartet nach der Explosion hunderter Pager der Hisbollah-Miliz wohl eine neue Phase im Nahost-Krieg. „Wir stehen am Anfang einer neuen Phase des Kriegs – sie erfordert Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen unsererseits“, sagte Israels Verteidigungsminister Joaw Galant bei einem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts. Er erinnerte zudem an das von Israels Ministerpräsidenten ausgesprochene Kriegsziel, zehntausende israelische Bürgerinnen und Bürger in das evakuierte nördliche Grenzgebiet zurückzubringen.
USA nach Pager-Explosion im Libanon hinter Israel – „Unerschütterliche“ Unterstützung gegen den Iran
Update vom 19. September, 6.51 Uhr: Nach der Explosion von hunderten Pagern und Walkie-Talkies im Libanon haben sich die USA hinter Israel gestellt. Es gebe im Kampf gegen die Terrormilizen von Hamas und Hisbollah sowie bei der Abwehr von Irans Attacken eine „unerschütterliche“ Unterstützung, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin laut der Zeit. Dies habe er seinem israelischen Amtskollegen Joaw Galant in einem Telefonat zugesichert.
Update vom 19. September, 05.19 Uhr: Trauer im Libanon: Nach der Explosion von elektronischen Geräten ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach am späten Abend von 20 Toten und mehr als 450 Verletzten. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen.
Am Dienstag hatte eine Welle von Explosionen den Libanon erschüttert. Am Morgen waren aus bislang ungeklärten Umständen hunderte Pager explodiert. Dabei waren 2800 Menschen verletzt und zwölf getötet worden. Am späten Nachmittag gingen drahtlose Geräte wie Walkie-Talkies in die Luft. Es wird vermutet, dass dahinter eine Geheimoperation von Israel steckt, um die Terrormiliz Hisbollah zu treffen. Deren Mitglieder nutzen die Pager, weil sie sich nicht orten lassen. Beweise für die Beteiligung Israels bei der Aktion gibt es aber nicht.
Explosionen im Libanon: UN verurteilt die Pager-Aktion gegen die Hisbollah
Update, 22.38 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) haben die Explosionen von Funkgeräten der Hisbollah als „Verletzung international geltenden humanitären Recht“ bezeichnet. Der österreichische Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte in einer Erklärung der UN eine „unabhängige Untersuchung“ der Ereignisse im Libanon. Mittlerweile verdichten sich außerdem die Hinweise, dass Israel in die Ereignisse im Libanon verwickelt ist. Eine offizielle Stellungnahme aus Jerusalem dazu gab es bislang aber nicht.
Update, 21.26 Uhr: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel wird weiter gekämpft. Den Raketenbeschuss der Hisbollah beantwortete die israelische Luftwaffe mit Angriffen auf Stützpunkte der Terrormiliz in der südlich gelegenen Jibbain-Region. Das meldet das Nachrichtenportal Haaretz und bezieht sich dabei auf Informationen des israelischen Militärs.
Update, 20.13 Uhr: Die Zahl der Toten nach den Explosionen von Walkie-Talkies im Libanon ist auf 14 gestiegen. Das meldet das Gesundheitsministerium des Libanon.
Erste Reaktion aus Israel auf Explosionen im Libanon
Update, 19.53 Uhr: Die israelische Regierung hat sich zu den Ereignissen im Libanon geäußert – und eine Beteiligung an den Explosionen von Pagern und Walkie-Talkies indirekt eingeräumt. „Wir stehen am Beginn einer neuen Ära in diesem Krieg, und wir müssen uns darauf einstellen“, sagte Verteidigungsminister Yoav Gallant am Mittwoch bei einem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts im Norden Israels. Er lobte außerdem die „ausgezeichnete Arbeit“ der israelischen Armee, des israelischen Sicherheitsdiensts Shin Bet und des Geheimdienstes Mossad.
Update, 19.38 Uhr: Die neuen Explosionen im Libanon haben in der arabischen Welt für Entrüstung gesorgt. Marwan Bishara, Chef-Analyst beim Nachrichtensender Al Jazeera, nannte den Vorgang einen „Akt des Massenterrors“ und machte Israel dafür verantwortlich. Bislang hat sich das Land nicht zu den Ereignissen im Nachbarstaat geäußert.
Mindestens neun Tote nach neuen Explosionen im Libanon
Update, 18.56 Uhr: Bei der Explosion der Walkie-Talkies im Libanon ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. Mindestens neun Menschen sind laut Angaben des Gesundheitsministeriums im Libanon ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen sollen verletzt worden sein.
Update, 18.09 Uhr: Laut Informationen der Nachrichtenagentur AP soll eines der Walkie-Talkies auf einer Beerdigung in Beirut explodiert sein, bei dem Mitglieder Hisbollah bestattet wurden. Die Kämpfer sollen bei den Pager-Explosionen am Dienstag ums Leben gekommen sein.
Walkie-Talkies explodieren im Libanon - 30 bis 40 Detonationen in Beirut und im Süden des Landes
Update, 17.11 Uhr: Während im Libanon neue Explosionen das Land erschüttern, setzt die Hisbollah offenbar ihre Angriffe auf Israel fort. Etwa 20 Raketen sollen am Mittwochnachmittag von Libanon auf israelisches Staatsgebiet geschossen worden sein. Das berichtet die Times of Israel. Die israelische Armee habe die Raketen abfangen können.
Update, 17.03 Uhr: Bei den neuen Explosionen im Libanon soll es sich tatsächlich um Walkie-Talkies gehandelt haben. Das berichten mehrere Quellen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen hunderte Menschen verletzt worden sein. 15 bis 20 Walkie-Talkies sollen im Südlibanon detoniert sein, weitere 15 bis 20 in südlichen Vororten Beiruts.
Explodierende Walkie-Talkies im Libanon töten mindestens drei Menschen
Update, 16.55 Uhr: Laut aktuellen Berichten aus dem Libanon soll es sich diesmal um etwa 30 bis 40 Explosionen gehandelt haben. Staatsmedien berichten von mindestens drei Toten.
Update, 16.47 Uhr: Auch aus Kreisen der Hisbollah wird von weiteren Explosionen in Zusammenhang mit ihren Walkie-Talkies berichtet. Das meldet der Nachrichtensender CNN. Über Verletzte oder die Anzahl der Detonationen ist bislang nichts bekannt.
Update, 16.39 Uhr: Im Libanon wird erneut von Explosionen berichtet. Diesmal soll es sich um Funkgeräte gehandelt haben, die detonierten. Das berichten mehrere Medien und Nachrichtenagenturen. Die Explosionen sollen sich im Süden von Beirut ereignet haben. Ob es sich bei den angeblich explodierten Walkie-Talkies um Geräte der Hisbollah handelt, ist nicht klar.
Explodierte Hisbollah-Pager im Libanon: Miliz-Anführer will sich zu kolportiertem Israel-Angriff äußern
Update, 14.00 Uhr: Explodierende Pager gegen die Hisbollah im Libanon: Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat für Donnerstag (19. September) eine öffentliche Ansprache angekündigt. Dabei wolle er sich zu den Explosionen hunderter Pager der Miliz im Libanon äußern, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Ansprache soll um 17.00 Uhr Ortszeit stattfinden.
Hisbollah-Pager explodieren im Libanon: Russland spricht von „beispiellosem Angriff“
Update, 12.35 Uhr: Russland hat den vermeintlichen israelischen Angriff auf die Hisbollah-Miliz mit explodierenden Pagern im Libanon scharf verurteilt. „Wir verurteilen den beispiellosen Angriff auf das freundlichen Libanon und seine Bürger, der eine flagrante Verletzung seiner Souveränität (...) darstellt, aufs Schärfste“, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch (18. September) über die Pager-Explosionen im Libanon. Die mutmaßlich von Israel zur Explosion gebrachten Pager seien ein weiterer „Akt der hybriden Kriegsführung gegen den Libanon“.
Hisbollah im Libanon: Nach Pager-Explosionen äußert sich der Hersteller
Update, 10.30 Uhr: Der taiwanische Pager-Hersteller „Gold Apollo“ hat eine Beteiligung an dem Angriff auf Mitglieder der Hisbollah-Miliz im Libanon von sich gewiesen. „Wir sind eine verantwortungsvolle Firma“, so Firmengründer Hsu Ching-Kuang bei einer Pressekonferenz. „Das ist sehr peinlich.“ Die Geräte sollen in Europa hergestellt worden sein.
Mutmaßlicher Angriff auf die Hisbollah im Libanon: Liegt Verantwortung für Pager-Explosionen bei Israel?
Update, 9.45 Uhr: Hinter den explodierten Pager der Hisbollah-Miliz im Libanon könnte der Geheimdienst aus Israel stecken. Laut dem Geheimdienstexperten Shlomo Shipro, seien die „chiffrierten Pager“ nur an „relativ hochrangige und aktive Mitglieder“ der Hisbollah verteilt worden, sagte er im Interview mit der Welt. Ihm zufolge könne das bedeuten, „dass die Geduld der israelischen Regierung endlich mit Hisbollah geplatzt“ ist.
Bericht: Israel soll Sprengstoff in Pager der Hisbollah im Libanon platziert haben
Update vom 18. September, 5.31 Uhr: Im Libanon sind zeitgleich Hunderte kleine Kommunikationsgeräte explodiert, sogenannte Pager. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten auf dem Lieferweg abgefangen und mit Sprengstoff versehen. Viele der Pager stammten aus einer Lieferung, die die Hisbollah-Miliz in den vergangenen Tagen erhalten habe, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
Hamas bezeichnet Pager-Explosionen der Hisbollah im Libanon als „zionistische terroristische Aggression“
Update vom 17. September, 21.52 Uhr: Die radikalislamische Hamas hat die Pager-Explosionen im Umfeld der libanesischen Hisbollah-Miliz als „zionistische terroristische Aggression“ bezeichnet. „Wir verurteilen die zionistische terroristische Aggression auf libanesische Bürger durch detonierende Kommunikationsgeräte in mehreren Gebieten des Libanon aufs Schärfste“, teilte die Hamas in einer Erklärung mit. Bei den Angriffen sei kein Unterschied zwischen „Widerstandskämpfern“ und Zivilpersonen gemacht worden. Bei den Explosionen sind laut libanesischen Behörden neun Menschen getötet und fast 2800 verletzt worden.
UN warnen nach Explosionen im Libanon vor Eskalation zwischen Israel und Hisbollah
Update vom 17. September, 19.43 Uhr: Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon haben die Vereinten Nationen (UN)vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah gewarnt. „Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht“, sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York.
Pager-Explosion im Libanon: 2750 Menschen verletzt und acht Tote nach mutmaßlich koordiniertem Angriff auf die Hisbollah
Erstmeldung vom 17. September, 17.06 Uhr: Beirut – Hunderte Menschen im Libanon sind bei Explosionen verletzt worden – offenbar ausgelöst durch explodierende Telekommunikationsgeräte, sogenannte Pager. Das erfuhr die Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen eines Krankenhauses in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es am Samstag (17. September), dass zahlreiche Mitglieder der Schiiten-Miliz verletzt worden seien. Der genaue Hergang der Explosionen war zunächst noch unklar.
Seit Beginn des Israel-Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet fast täglich zu Konfrontationen zwischen der libanesischen Hisbollah und dem israelischen Militär. Auf beiden Seiten gab es infolge des Beschusses Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Erst am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet. Die proiranische Schiitenmiliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen.
Nach fast einem Jahr Dauergefechten mehren sich erneut die Zeichen, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon zu einem offenen Krieg eskalieren könnte. Die Rückkehr der geflüchteten israelischen Bürger in ihre Wohnorte im Norden des Landes zählt nun – neben der Befreiung der Geiseln aus dem Gazastreifen und der Zerstörung der Hamas – zu Israels erklärten Kriegszielen.
Israelischer Minister deutet „militärischen Einsatz“ gegen Hisbollah an
Der einzige Weg dahin sei „ein militärischer Einsatz“, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein. Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung im Konflikt mit der Hisbollah rücke immer weiter in die Ferne, weil die Miliz ihr Schicksal mit der Hamas im Gazastreifen verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden.
Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, sagte nach einem Treffen im Libanon mit dem Außenminister Bou Habib, die Situation sei „sehr besorgniserregend“. Er hoffe zwar auf das Beste, man müsse sich aber auf das Schlimmste vorbereiten.
Hisbollah auf „jegliches Szenario“ vorbereitet
Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem nördlichen Nachbarland Libanon nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.
Insgesamt mussten seither rund 60.00 Israelis ihre Häuser und Wohnungen in vielen Dörfern sowie der Stadt Kiriat Schmona im Norden Israels verlassen. Viele Betroffene leben seit Monaten in vom Staat bezahlten Hotels im Land. In mehreren Ortschaften im israelischen Grenzgebiet wurden Dutzende Häuser sowie Infrastruktur beschädigt. Das Militär ist in der Gegend schon immer präsent. Seit Beginn der Gefechte mit der Hisbollah gibt es dort aber etwa auch Kontrollpunkte der Armee auf von Zivilisten genutzten Straßen.
Auf beiden Seiten gab es Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Erst am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet.
Die proiranische Schiitenmiliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Sie will ihre Angriffe erst einstellen, wenn die „Aggressionen gegen Gaza und das palästinensische Volk“ aufhören. Die Hisbollah sieht sich auf „jegliches Szenario“ vorbereitet, wie es aus informierten Kreisen hieß. Quellen aus der Organisation sagten der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Kämpfer stehen seit dem 8. Oktober bereit. Unsere Anführer haben bei sämtlichen Anlässen betont, dass wir den Libanon beschützen werden.“
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturmaterial)
Rubriklistenbild: © JALAA MAREY/AFP
