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Gegen eine große Gefahr

Leopard 2: Trophy-Schutzsystem für Panzer der Bundeswehr

Der Panzer-Hersteller KNDS und die Bundeswehr stellen ein innovatives aktives Schutzsystem für die neuen Leopard-2-Panzer der deutschen Armee vor.

München - Es ist eine nüchtern sachliche Beobachtung: Die Erfahrungen aus den heftigen Gefechten im Ukraine-Krieg und von jenen, die Israel im Krieg im Nahen Osten sammelt, fließen in die technologische und mechanische Fortentwicklung internationaler Panzer ein. Das gilt auch für die Leopard-2-Panzer aus Deutschland.

Leopard-2-Panzer aus Deutschland: Trophy-Schutzsystem für Bundeswehr vorgestellt

Während die Ukrainer im Donbass mit Leopard 2 gegen die russischen Invasionstruppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin kämpfen, hat der Spezialist für militärische Sensoren Hensoldt aus Taufkirchen bei München neuartige digitalisierte Sichtsysteme für Beobachtungs- und Aufklärungsmittel für die künftigen Leopard 2A8 der deutschen Bundeswehr vorgestellt. Eben jene neueste Version Leopard 2A8 wollen auch Kroatien sowie mit dem kleinen Litauen ein weiterer Nato-Partner für ihre Streitkräfte erwerben. Im zweitgenannte Beispiel geht es explizit um die Abschreckung des brutalen Moskau-Regimes aus Russland.

Ob für die deutsche Armee, die kroatischen Besatzungen oder für die Balten: Die „Leos“ sollen das innovative abstandsaktive Schutzsystem Trophy beinhalten. Passend dazu: Am vergangenen Dienstag (29. Oktober) wurde der erste Leopard 2A7 A1 überhaupt mit einem solchen Trophy-System an das Heer der Bundeswehr übergeben. Es war ein aufsehenerregender Schritt für die deutsche Rüstungsindustrie und für die Landesverteidigung der Bundesrepublik zugleich.

Ein Kampfpanzer Leopard 2A7 A1 der Bundeswehr mit dem aktiven Schutzsystem Trophy auf dem Turm.

Ukraine-Krieg: Panzerfäuste und Panzerbüchsen von beiden Armeen eingesetzt

Vereinfacht erklärt: Das aktive Schutzsystem Trophy kann Raketen und andere Projektile im Anflug auf einen Panzer erkennen und in Sekundenbruchteilen bekämpfen. Es soll so vor tückischen Panzerabwehrlenkwaffen sowie reaktiven Panzerbüchsen wie der gefürchteten RPG-7 aus einstmals sowjetischer Produktion schützen.

Die Verbände der Ukraine und Russen setzen solche Waffen im Blutvergießen zwischen Kursk, Charkiw und Donezk reihenweise gegen gegnerische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge ein. Teils mit verheerenden Folgen für die jeweiligen Besatzungen.

Ein Werfersystem des Trophy (vorne) mit einem Schutzschild für die Besatzung des Leopard 2 der Bundeswehr dahinter.

Schutzsystem Trophy: Israels Armee setzt es im Gazastreifen und im Libanon ein

Das schnell agierendes Waffensystem für abstandsaktive Schutzmaßnahmen stammt aus Israel, weswegen auch Vertreter israelischer Waffenbauer Anfang der Woche bei der Vorstellung mit Vertretern der Bundeswehr sowie des deutsch-französischen Rüstungskonzerns KNDS dabei waren, der die „Leos“ am Stadtrand von München in den ehemaligen Hallen von Krauss-Maffei Wegmann zusammenbaut.

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) setzen das Trophy zum Beispiel bei ihrem modernsten Radpanzer Eitan APC bei den blutigen Kämpfen im Gazastreifen und im Südlibanon zur Abwehr von Panzerfäusten und Panzerbüchsen ein. Diese schultergestützten Waffen lassen sich oft nur sehr spät identifizieren, zum Beispiel beim Befahren von Straßen durch Häuserruinen.

Leopard 2A7 A1: Die Flachantennen der Radaranlage erkennen heranfliegende Geschosse.

Trophy für die Leopard-2-Panzer: Splittergeschützte Radaranlage mit Flachantennen

Eine kleine splittergeschützte Radaranlage mit vier Flachantennen an den Ecken des Panzer-Turms soll einen 360-Grad-Rundumblick gewährleisten. Entfernung und wahrscheinlicher Einschlagspunkt werden innerhalb von Millisekunden berechnet. Das Trophy-System zündet daraufhin über zwei recht kleine Werferanlagen einen Splitterkegel, der das heranfliegende Geschoss wie bei einer Schrottflinte zerstört. Wie das Fachmagazin für Europäische Sicherheit & Technik (ESUT) schreibt, wird KNDS jetzt Firmentests für eine integrierte Nachweisprüfung veranlassen.

Die Einführung der Schutzsysteme und der „neuen Spitzenpanzer der Leopard 2-Familie“ in der Truppe sei dann für Sommer 2025, heißt es in dem Bericht. Aktuell haben der Münchner Panzerbauer KNDS und der rheinländische Rüstungskonzern Rheinmetall, der unter anderem die Glattrohrkanone liefert, Bestellungen der Ampel-Koalition (SPD, Grüne und FDP) über 123 neuer Leopard 2A8 für die Bundeswehr vorliegen. Alle diese „Leos“ sollen bei ihrer Übergabe zwischen 2027 und 2030 mit Trophy ausgerüstet sein. (pm)

Rubriklistenbild: © Bundeswehr/Volker Muth

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