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Stimmkreis Altötting

Landtagswahl 2023: Martin Antwerpen (ÖDP) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Martin Antwerpen, Direktkandidat der ÖDP im Stimmkreis Altötting, hat sich den Fragen von innsalzach24.de gestellt.
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Martin Antwerpen, Direktkandidat der ÖDP im Stimmkreis Altötting, hat sich den Fragen von innsalzach24.de gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Altötting 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Martin Antwerpen (ÖDP).

Altötting - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Altötting treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Martin Antwerpen (ÖDP).

Kandidaten-Steckbrief

Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.

Martin Antwerpen (62), Altötting, Religionslehrer im Kirchendienst, verheiratet, drei Kinder, ÖDP.

Ehrenamtliches und politisches Engagement: Stadtrat der ÖDP in Altötting, Kreisrat im Landkreis Altötting, Kreisvorsitzender der ÖDP, Ortsvorsitzender der KAB (Katholische Arbeitnehmer Bewegung), Mitarbeit auf Kreis- und Diözesanebene der KAB, Mitglied im Weltladenteam in Altötting, Naturschutzreferent des DAV, Sektion Neu-/Altötting.

Hobbys: „Gerne halte ich mich in meiner Freizeit in der Natur auf, ich wandere gerne und mache im Winter Skitouren.“

„Ich kandidiere für die ÖDP, weil diese Partei meiner Ansicht nach auf die wichtigen Zukunftsthemen – wie Klimawandel, Umbau der Energiegewinnung zu regenerativen Energien, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, Stärkung der Familien, Erhalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft – vernünftige und glaubwürdige Antworten hat. Gerade als Religionslehrer an einer kirchlichen Realschule und Christ ist mir der Erhalt unserer Schöpfung ein besonderes Anliegen.“

Wenn das Wetter verrückt spielt

Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados – muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?

Antwort: Natürlich müssen wir uns auch in unserer Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen. Nachhaltiger Hochwasserschutz spielt dabei eine große Rolle, um die Auswirkungen von extremem Starkregen abzumildern. So können und sollen geeignete Flächen wieder vernässt werden, damit die Böden regional mehr Wasser aufnehmen können. Das hat auch den positiven Nebeneffekt, dass CO2 vor Ort gebunden wird. Weiter brauchen wir eine nachhaltige Forstwirtschaft mit Mischwäldern. Außerdem müssen wir den Flächenverbrauch deutlich vermindern. Bei der Energieerzeugung setzen wir ausschließlich auf regenerative Energien. Durch Sektorenkoppelung können wir die Effizienz steigern. Sparsamer Umgang mit Wasser und Energie ist auch ein Gebot der Stunde.

Flüchtlinge und kein Ende

Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?

Antwort: Aufgrund des Klimawandels, der vor allem durch die Industrieländer des Nordens verursacht wurde und wird, und dessen Opfer in erster Linie die Menschen des globalen Südens sind, werden auch in Zukunft Flüchtlinge aus diesen Ländern zu uns kommen. Wichtig ist eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen, auch die Bildung von Übergangsklassen mit Deutschunterricht vor der Einschulung ist für die Integration hilfreich. Wichtig ist, dass ankommende Flüchtlinge möglichst rasch in den Arbeitsmarkt integriert werden. Gut ausgebildete Flüchtlinge können bei uns den Fachkräftemangel lindern.

Medizin hängt am Tropf

Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden?

Antwort: Der Freistaat muss in Verhandlung mit Krankenkassen und Bund (Reform der Fallpauschalregelung) treten, um eine angemessene Finanzierung der Kliniken sicherzustellen. Dokumentation und Controlling sollten auf ein normales Maß reduziert werden, damit sich das Pflegepersonal auf die eigentlichen pflegerischen Arbeiten konzentrieren kann. Der Freistaat soll sich dafür einsetzen, dass lebensnotwendige Medikamentenproduktion wieder bei uns hergestellt werden. Die Gesundheit und das Immunsystem der Bevölkerung soll gestärkt werden durch gesunde Ernährung mit Bio-Lebensmittel. Gerade in Krankenhäusern sollten regional und ökologisch produzierte Nahrungsmittel verwendet werden, damit Patienten sich auch nach dem Krankenhausaufenthalt gesund ernähren.

Bahnausbau in der Warteschleife

Der Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing verzögert sich massiv bis Mitte 2035. Was kann der Freistaat tun, um das Genehmigungsverfahren und den Bau zu beschleunigen?

Antwort: in schneller Bahnausbau muss mit aller gebotenen Dringlichkeit vorangetrieben werden. Bereits vor über 50 Jahren wurde der zweigleisige Bahnausbau München-Mühldorf-Freilassing gefordert und versprochen. Offensichtlich war den Politikern der Straßenausbau wichtiger. Bürokratische Hürden sollten dringend abgebaut werden.

Lärmschutz für A94-Anwohner

Vor der letzten Bundestagswahl versprach Ministerpräsident Markus Söder, sich um das Problem der Lärmbelastung an der A94 zu kümmern. Bis heute ist nichts geschehen. Was wollen Sie tun, um den Anwohnern angemessenen Lärmschutz zu bieten?

Antwort: Der Lärmschutz ist ein berechtigtes Anliegen der Anwohner, gleichzeitig soll er mit Photovoltaikanlagen kombiniert werden, wie es zum Beispiel bei der alten B 12 bei Neuötting passiert ist.

Wald muss für Windräder weichen

Mitten im Altöttinger Staatsforst soll der größte Windpark in Bayern gebaut werden – ein exemplarisches Beispiel für das Spannungsfeld von Erneuerbaren Energien und Naturschutz. Geplant sind bis zu 40 Windräder, die das Chemie-Dreieck mit Energie versorgen sollen. Bürgerbeteiligung sowie bestmöglicher Schutz von Mensch und Natur: Was ist zu tun, damit die Kommunen bekommen, was sie wollen?

Antwort: Grundsätzlich unterstütze ich den Ausbau der Windkraft, dieser sollte aber nicht auf den Staatsforst beschränkt werden, da es geeignetere Standorte im Holzland und im südlichen Landkreis gibt. Natürlich sollen vorhandene Forstwege genutzt werden, um die Windanlagen zu errichten. Die durch Rodungen entstandenen Schäden können und müssen durch nachhaltige Forstwirtschaft beseitigt werden. Alle Maßnahmen sollten transparent erfolgen, und die Bürger sollten beteiligt werden. Moderne Abschaltvorrichtungen zum Schutz von Vögeln sind zu installieren. Die 10 H-Regel muss abgeschafft werden. Zum Thema Infraschall und Gesundheitsbelastung dürfen keine Falschmeldungen verbreitet werden.

Ihr Lieblingsthema

Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Antwort: Nach Artikel 151 der Bayerischen Verfassung dient die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dem Gemeinwohl. Mir ist wichtig, dass der Staat zur Verwirklichung dieses Zieles die Gemeinwohlzertifizierung von Betrieben, Kommunen und staatlichen Einrichtungen, sowie der Krankenhäuser unterstützt und fördert. Gemeinwohlorientierung heute bedeutet auch, die Energiewende energisch voranzutreiben.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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