Führungsspitze unterstützt Oppermann
Lambrecht und Schmidt ziehen Bewerbung für Bundestagsvize-Posten zurück
Ursprünglich waren es drei Bewerber für den Posten des Bundestagsvize. Doch nach dem Rückzug hat Oppermann nun freie Fahrt.
Berlin - Die bisherige SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Christine Lambrecht hat ihre Bewerbung für den Posten als Bundestagsvizepräsidentin zurückgezogen. Das sagte SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles am Montagabend in Berlin. Die bisherige sozialdemokratische Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt zog ihre Kandidatur am Montagabend zurück, wie aus Fraktionskreisen verlautete.
Oppermann hatte nach der schweren Niederlage bei der Bundestagswahl den SPD-Fraktionsvorsitz an Andrea Nahles abgegeben. Nahles und Parteichef Martin Schulz machten sich daraufhin für den Niedersachsen als Bundestagsvize stark.
Innerhalb der SPD ist die Nominierung Oppermanns aber umstritten, weil bei der personellen Neuaufstellung der Partei nach Ansicht der Kritiker bislang zu wenig Frauen zum Zuge kamen. S
owohl Schmidt als auch Lambrecht erklärten vergangene Woche, sich bei der Fraktionssitzung am Montagabend für den repräsentativen Posten im Bundestagspräsidium zur Wahl stellen zu wollen. Durch ihre Rückzüge wurde eine Kampfabstimmung am Ende verhindert. Vor der Fraktionssitzung sagte Nahles, dass es im Fraktionsvorstand eine "breite Mehrheit" für Oppermann gegeben habe. Daher sei sie "sehr optimistisch", dass die Fraktion dem Vorschlag der Parteispitze folgen werde.
Zu der Kritik, dass bei der SPD zu wenige Frauen in Spitzenpositionen seien, sagte Nahles: "Ich hoffe, dass es immer noch um Befähigung geht." Oppermann sei ein "erfahrener Politiker", "guter Repräsentant" und ihrer Meinung nach der beste Kandidat für das Amt. An der Frage des Bundestagsvizepräsidenten werde sich die Balance im Geschlechterverhältnis nicht entscheiden, sagte Nahles. Es gebe in Partei und Fraktion in den kommenden Wochen noch viele Positionen zu besetzen. "Da werden wir ganz gewiss auch gute Frauen beteiligen."
Der Bundestag wählt am Dienstag in seiner konstituierenden Sitzung das Parlamentspräsidium. Bundestagspräsident soll der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble werden. Jeder Fraktion steht zudem ein Stellvertreterposten zu.
dpa