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Infrastruktur im Krieg

Krim-Brücke im Ukraine-Krieg: Putins Prestigeprojekt steht unter Druck

Putins Krim-Brücke galt als unantastbar. Doch wieder wurde sie getroffen. Symbolisch und militärisch verliert sie an Bedeutung.

Kiew – Erneut ist es der Ukraine gelungen, die wichtige Straßen- und Eisenbahnbrücke zwischen der von Russland besetzten Halbinsel Krim und dem russischen Festland zu beschädigen. Seit der Ukraine-Krieg im Februar 2022 begonnen hat, wurde die Krim-Brücke damit insgesamt dreimal zum Ziel ukrainischer Angriffe. Angesichts ihrer strategischen und symbolischen Bedeutung für Moskau ist das kaum verwunderlich.

Die 19 Kilometer lange Krim-Brücke wurde von Russland ab 2016 gebaut, um die völkerrechtswidrig besetzte Halbinsel über die Straße von Kertsch mit dem russischen Festland zu verbinden. Sie umfasst ein Brückenbauwerk für eine vierspurige Autobahn sowie ein separates Bauwerk südlich davon, das eine zweigleisige Eisenbahnstrecke aufnimmt, die parallel zur Straße verläuft. Damit zählt das Gesamtbauwerk als größtes Brückenprojekt, das jemals von Russland errichtet wurde.

Ein Symbol für Putins Machtanspruch: Krim-Brücke als ideologische Stütze des russischen Imperialismus

Verantwortlich für die Umsetzung des umgerechnet rund 3,1 Milliarden Euro teuren Projekts war der Unternehmer Arkady Rotenberg, ein enger Verbündeter und ehemaliger Judopartner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Für den Machthaber Russlands hat die Krim-Brücke eine immense persönliche Bedeutung. Sie stellt eine direkte physische Verbindung zwischen der Krim und Russland dar – eine Verbindung, die Putin zufolge nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Unrecht unterbrochen worden war.

Putins Parade in Moskau: Russland feiert „Tag des Sieges“ mit gigantischer Militärparade

Vor dem „Tag des Sieges“ in Russland - Moskau
Russland feiert den „Tag des Sieges“. Eingeführt wurde der arbeitsfreie Tag, an dem dem Sieg über Nazi-Deutschland gedacht wird, durch einen Erlass am 8. Mai 1945 - also noch zu Zeiten der Sowjetunion. Gefeiert wird aber auch noch nach deren Ende, vor allem in der russischen Hauptstadt Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
T-34-Panzer aus der Sowjetzeit kurz vor dem Tag des Sieges in Moskau
Unter den Augen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin wird am „Tag des Sieges“ eine gigantische Militärparade durch Moskau rollen, reiten und marschieren. Die Vorbereitungen in der Hauptstadt laufen bereits einen Tag zuvor auf Hochtouren. Hier zu sehen sind T-34-Panzer aus der Sowjetzeit, die ebenfalls an Putins Parade teilnehmen sollen. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Russlands Präsident Wladimir Putin, der hier ein Mitglied der Yunarmia (Jugendarmee) umarmt
Putin, der hier ein Mitglied der Yunarmia (Jugendarmee) umarmt, nutzt den „Tag des Sieges“ traditionell als Tag der Selbstbeweihräucherung. Die Jugend seines Landes soll mit Bildern der Stärke auf Kreml-Kurs gebracht werden. Die Erinnerung an den einstigen Triumph über die Nazis soll die kriegsgebeutelte Bevölkerung befrieden.  © Alexander Kazakov/dpa
Gartenring, der hier von einem russischen Militärfahrzeug befahren wird,
Geplant ist die Militärparade zum Großteil auf dem Gartenring, der hier von einem russischen Militärfahrzeug befahren wird, und die einen großen Ring um die Moskauer Innenstadt zieht. Allgegenwärtig wird auch bei der diesjährigen Militärparade zum „Tag des Sieges“ der Buchstaben Z sein. Er gilt in Russland seit dem Angriff durch Wladimir Putins Truppen auf die Ukraine als propagandistisches Symbol der Unterstützung für die Politik des Kreml. © ANGELOS TZORTZINIS/AFP
80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte
Auch wenn Russland unter Machthaber Wladimir Putin den Kommunismus und die Sowjetzeiten hinter sich gelassen hat, erinnert sich das Land und seine Bevölkerung am 9. Mai traditionell und voller Stolz an das Jahr 1945. Überall in Moskau und dem Rest Russlands haben rote Fahnen mit Hammer und Sichel an diesem Tag Hochkonjunktur. Das Jahr 2025 markiert dabei ein besonders Jubiläum: 80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte und Nazi-Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterzeichnete. © Alexander Zemlianichenko/dpa
russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen
Feierlichkeiten finden am „Tag des Sieges“ in ganz Moskau statt. Hier üben russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen den „Siegeswalzer“ ein. Passend dazu gestaltet ist Hintergrund, in dem ein riesiges Modell des sowjetischen „Siegesordens“ zu sehen ist - die höchste militärische Auszeichnung, die die UdSSR zu vergeben hatte. © Alexander Zemlianichenko(dpa
der rote Platz inmitten Moskaus
Zentrum der Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ ist der rote Platz inmitten Moskaus. Das Areal rund um die dortige Basilius-Kathedrale und den Kreml ist bereits seit mehreren Tagen abgesperrt. Das liegt aber nicht nur an den Vorbereitungen für die große Militärparade in Putins Machtzentrum. © IMAGO
Xi Jinping und Wladimr Putin in Moskau
Ein weiterer Grund für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen ist der Besuch von Xi Jinping. Der Präsident der Volksrepublik China verbringt vier Tage als Gast von Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau. Selbstverständlich wird das chinesische Staatsoberhaupt auch an den als Ehrengast bei Russlands Militärparade anwesend sein. © Evgenia Novozhenina/dpa
mir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein
Xi Jinping ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, dass Wladimir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein. Er gilt als einer der engsten Verbündeten Putins seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs. © IMAGO/Kristina Kormilitsyna
zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela.
Auch aus Südamerika bekommt Wladimir Putin zum „Tag des Sieges“ Besuch. Unter anderem zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore
In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore, Präsident der afrikanischen Republik Burkina Faso. Beide sind Ehrengäste Wladimir Putins bei den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau. © MARCELO GARCIA/AFP
Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa
Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa. Auch er wird an den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ als Ehrengast teilnehmen. Seine Regierung war eine der wenigen, die im Jahr 2014, also lange vor offiziellem Beginn des Ukraine-Kriegs, mit Russland gegen eine UN-Resolution stimmte, die Putins Annektion der ukrainischen Halbinsel Krim verurteilte. © IMAGO/Maksim Blinov
Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner.
Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner. © MIKHAIL METZEL/AFP
Militärparade durch Moskau
Für Wladimir Putin und den Kreml ist der „Tag des Sieges“ eine willkommene Gelegenheit für bildgewaltige Propaganda. Entsprechend groß ist der Aufwand, der betrieben wird, um die Militärparade durch Moskau zu inszenieren. Bereits im Vorfeld wurden etliche Vorkehrungen getroffen, um Soldaten, Panzer und Kriegsgerät im vorteilhaften Licht erscheinen zu lassen. © IMAGO
Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz
Die Gelegenheit ist günstig, denn das internationale Interesse an Putins Parade zum „Tag des Sieges“ ist riesig. Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz unmittelbar neben dem Kreml, wurde für den „Tag des Sieges“ in ein Zentrum für die internationale Presse umgebaut. © IMAGO
Militärparade am „Tag des Sieges“
Das Herzstück der Militärparade am „Tag des Sieges“ werden auch am 9. Mai 2025 die Kolonnen von Kampfpanzern sein, die durch Moskau und vorbei an Präsident Wladimir Putin und seinen Ehrengästen rollen werden. Die erste Siegesparade auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt fand übrigens am 24. Juni 1945 statt. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau.
Neben russischen Kampfpanzern präsentiert Wladimir Putins Armee am „Tag des Sieges“ weiteres schweres Gerät. Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer
Russlands Machthaber Wladimir Putin nutzte die Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau in der Vergangenheit auch für Nadelstiche Richtung Westen. 2024 stellte das russische Militär einen nach eigenen Angaben im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer aus. Zu besichtigen war die Kriegstrophäe im „Park des Sieges“. Im Hintergrund wehten rote Fahnen mit der Aufschrift: Pobeda! Zu Deutsch: Sieg. © Ulf Mauder/dpa
Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“
Die Militärparade in Moskau findet nicht nur auf der Straße statt. In der Luft erinnern Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“, die den Himmel über Moskau in rot, blau und weiß färben: die Farben der russischen Nationalflagge. © Pavel Bednyakov/dpa
Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160
Flankiert werden die Kampfjets über Moskau am „Tag des Sieges“ von weiteren Militärflugzeugen, die als Teil der großen Militärparade die Macht der russischen Armee symbolisieren sollen. Hier zu sehen bei den Proben für Putins Parade sind Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160. © Bai Xueqi/dpa
nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil
Neben Panzern und Kampfjets nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil. 2024 sollen es über 9000 Männer und Frauen gewesen sein, die aufgeteilt in über 30 zeremoniellen Regimentern durch die Straßen der russischen Hauptstadt marschierten. © IMAGO/Belkin Alexey
Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau
Zu Fuß, zu Fahrzeug, aber auch zu Pferd führt Russlands größte Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau. Vor einem weiteren Kampfpanzer proben hier Kavalleristen tags zuvor ihren Auftritt am 9. Mai 2025. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Russland: Probe der Parade zum Tag des Sieges
Den Sieg über Adolf Hitler und das Dritte Reich feiern gemeinsam mit Russland zahlreiche Verbündete. Neben Staatsoberhäuptern nehmen auch Ehrengardisten dieser Länder an der Militärparade in Moskau am 9. Mai 2025 teil. Hier zu sehen sind ägyptische Soldaten bei einer Probe nahe des Roten Platzes in Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus.
Vorbei an jubelnden Massen ziehen als Teil der Militärparade zum „Tag des Sieges“ auch Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus. © Alexander Zemlianichenko
Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht
Präsident Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht, die am Tag des Sieges in Parade-Uniform durch die russische Hauptstadt ziehen werden. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum.
Doch nicht nur Ehrengardisten und Blaskapellen marschieren am „Tag des Sieges“ als Teil der Militärparade durch Moskau. An den Proben zu den Feierlichkeiten am diesjährigen 9. Mai beteiligten sich auch aktive Soldaten. Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum. Die Auszeichnungen soll er sich im von Wladimir Putin angezetteltem Ukraine-Krieg verdient haben. © Alexander Zemlianichenko
Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look
Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look. Im internationalen Pressezentrum in Moskau haben sich diese drei als Sowjet-Soldatin und Soldaten verkleidet. Geschmückt haben sie ihre Uniformen mit dem Sankt-Georg-Band. Die Schleife gilt seit 2005 als Zeichen der Erinnerung an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Seit etwa 2011 gilt das Sankt-Georg-Band darüber hinaus als Symbol der Unterstützung für die Expansionspolitik Wladimir Putins, vor allem in der Ukraine. © IMAGO/Vladimir Astapkovich
Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben.
Getrübt wurde die Vorfreude in Moskau auf die Militärparade und den „Tag des Sieges“ durch den Schrecken des Ukraine-Kriegs. Der wurde wenige Tage vor der geplanten Militärparade in der russischen Hauptstadt einmal mehr sehr real: Laut Angaben der russischen Behörden wurden mehrere Kampfdrohnen aus der Ukraine über Moskau abgeschossen. Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben. © Uncredited/dpa

Symbolisch bekräftigt die Brücke die Vorstellung, dass die Krim ein Eckpfeiler der russischen Identität und Geschichte ist. Der russischen Staatsmythologie zufolge entstand die russische Staatlichkeit im Jahr 988 n. Chr. mit der Taufe von Fürst Wladimir in Chersones (dem heutigen Sewastopol) auf der Krim. Als Schauplatz mehrerer historischer Kriege, darunter der Krimkrieg im 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg, wird die Krim in russischen Erzählungen als Ort des heldenhaften Widerstands und des Patriotismus verherrlicht.

Russische Geschichtserzählung auf Beton: Brücke soll Krim als Teil des Putin-Imperiums zementieren

Bei der Fertigstellung im Jahr 2018 ließ es sich der russische Präsident somit nicht nehmen, das Bauwerk mit großem Pomp selbst für den Straßenverkehr freizugeben, indem er als erster mit einem Lkw über die Brücke fuhr. Seitdem hat Putin zahlreiche Veranstaltungen auf der Brücke inszeniert, um patriotische Gefühle und die Unterstützung für den „Krim-Konsens“ zu fördern, der die Annexion von 2014 rechtfertigen soll.

Was passiert mit der Krim-Brücke, wenn die Ukraine den Krieg gewinnt?

Seit Beginn der russischen Invasion haben Vertreter der ukrainischen Regierung wiederholt erklärt, dass die Brücke sicher und ohne Beeinträchtigung der Umwelt abgebaut werden wird, wenn sie bis zum Ende des Krieges bestehen bleibt. „Für uns ist klar, dass es sich um eine feindliche Anlage handelt, die außerhalb des Rahmens des Völkerrechts errichtet wurde, daher ist es klar, dass dies unser Ziel ist und jedes Ziel, das Krieg und nicht Frieden bringt, neutralisiert werden muss“, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Aspen Security Forum 2023.

Besonders relevant wurde der Bau einer „Kertsch-Brücke“ (ein anderer Name für die Krim-Brücke) für Putin, nachdem 2014 der Versuch, einen Landkorridor zur besetzten Krim aus Richtung Mariupol zu erobern, gescheitert war. Neben dem Ziel, die vorübergehend besetzte Krim in das Territorium der Russischen Föderation zu integrieren, bezweckte Moskau so die wirtschaftlichen und finanziellen Verluste für den künftigen Unterhalt der Halbinsel zu reduzieren. Obendrein verschärft die Brücke Beschränkungen für den freien Schiffsverkehr in der Straße von Kertsch sowie im Asowschen Meer und verbessert die militärischen und logistischen Fähigkeiten Russlands.

Neue Angriffe auf Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst meldet gezielte Sprengungen bei Kertsch

Spätestens seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wird das Bauwerk von den russischen Streitkräften systematisch für den Transfer von militärischer Ausrüstung und Personal genutzt. Durch die Brücke mit Russland verbunden, dient die Krim als wichtiger Knotenpunkt für die Schwarzmeerflotte Moskaus und unterstützt die Versorgungskette der russischen Streitkräfte, die den Süden der Ukraine besetzt halten. Auch bei der Unterstützung des ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, dem sogenannten „Syrien-Express“, spielte die Krim-Brücke eine entscheidende Rolle. Wiederholt wurden Militärkontingente, Waffen und militärische Ausrüstung von der besetzten Krim nach Syrien transportiert.

Die Krim-Brücke ist für Russlands Präsident Wladimir Putin von enormer Bedeutung.

Für die Streitkräfte der Ukraine stellt das Bauwerk somit ein lohnendes Ziel dar. Im Oktober 2022 kam es zu Explosionen auf der Krim-Brücke, während diese aktiv für den Transfer von Waffen und Personal genutzt wurde. Bei einem zweiten Angriff am 17. Juli 2023 wurde ein Brückenfeld aus seiner Verankerung gerissen und ein weiteres beschädigt. Der jüngste Schlag der Verteidiger erfolgte am Dienstag (03. Juni). Laut dem Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) wurden dabei mehrere Teile der Brückenpfeiler mit Sprengsätzen zerstört. Der SBU sprach davon, dass die Brücke dadurch „faktische einsturzgefährdet“ sei. Unabhängig überprüfen lassen sich die Äußerungen jedoch nicht. (tpn)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Mikhail Metzel

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