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Rakete vom Typ Bulawa

Russland testet atomwaffenfähige Interkontinentalrakete

Nur kurz nach dem Ausstieg aus dem internationalen Vertrag zum Verbot von Atomtests startet Russland eine Rakete von einem neuen Atom-U-Boot.

Moskau – Russland treibt den Ausbau seiner Marine voran. Wenige Tage nach dem Ausstieg aus dem internationalen Vertrag zum Verbot von Atomtests hat Russland nach eigenen Angaben eine mit Atomsprengköpfen ausrüstbare Interkontinentalrakete getestet. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag (05. November), eine Rakete vom Typ Bulawa sei im Weißen Meer vom U-Boot „Imperator Alexander III.“ aus abgeschossen worden.

Die ballistische Rakete sei von einer Unterwasserposition vor der russischen Nordküste an der Barentssee gestartet worden und habe ein Tausende Kilometer entferntes Ziel auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands getroffen, hieß es. Wann der Test stattfand, teilte das Ministerium nicht mit.

Russische Interkontinentalrakete Bulawa: Reichweite von 8000 Kilometern

Es handelt sich um den ersten Test einer Bulawa-Rakete seit über einem Jahr. Die zwölf Meter langen Bulawa-Raketen mit dem Nato-Codenamen SS-NX-30 haben eine Reichweite von 8000 Kilometern. Das strategische U-Boot „Imperator Alexander III.“, von dem aus das Geschoss nun abgefeuert wurde, ist laut russischer Armee mit 16 Bulawa-Raketen und modernen Torpedowaffen ausgerüstet.

Aufnahmen des russischen Verteidigungsministeriums sollen den Test der mit Atomsprengköpfen ausrüstbaren Interkontinentalrakete Bulawa zeigen.

Die russische Marine verfügt über drei atomgetriebene U-Boote der Borei-Klasse, eines befindet sich in der Testphase und drei weitere sind im Bau sind, so das russische Verteidigungsministerium. Die Bulawa-Rakete hat eine Reichweite von schätzungsweise rund 8000 Kilometer und kann bis zu sechs Atomsprengköpfe tragen. Sie ist zum Kernstück im Marine-Teil des russischen Nuklearwaffenarsenals geworden.

Russland: Aggressive Rhetorik zu Atomwaffen

Seit der Ukraine-Krieg im Februar 2022 begann, hat der russische Präsident Wladimir Putin mehrfach eine aus westlicher Sicht aggressive Rhetorik zu Atomwaffen verwendet. Im Sommer 2023 verlagerte Moskau taktische Atomwaffen auf das Gebiet seines Verbündeten Belarus, dessen Staatsgebiet an mehrere Nato- und EU-Staaten angrenzt.

Putin besiegelte am Donnerstag (2. November) mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Gesetzes den Ausstieg aus dem Kernwaffenteststopp-Vertrag (CTBT). Am Freitag erklärte das russische Außenministerium jedoch, weiterhin auf Atomwaffentests verzichten zu wollen. (sot mit afp/rtr)

Rubriklistenbild: © Russian Defence Ministry/Imago

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