Krieg in Nahost
Krieg in Israel: Kämpfe im Westjordanland - Raketenbeschuss aus Syrien
Zur humanitären Hilfe im Gaza gibt es Fortschritte. Währenddessen verhärten sich die Fronten im Nahost-Konflikt. Alle Entwicklungen im News-Ticker.
- Humanitäre Hilfe: Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen
- Deutsche Kriegswaffen: Israel erhält 20 Millionen Euro für den Kampf gegen die Hamas
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in Nahost berichten wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 18. Januar, 20.42 Uhr: Bei einer Militär-Razzia in der Stadt Tulkarm im Westjordanland haben israelische Streitkräfte am Donnerstag acht Menschen getötet. Das berichtet die britische Zeitung Guardian. Von palästinensischer Seite heißt es zudem, dass Hunderte vom israelischen Militär festgenommen worden seien.
Gleichzeitig berichtet auch Israel von neuen Attacken. So sollen in den Golan-Höhen drei Raketen aus Syrien eingeschlagen sein. Alle drei Flugkörper landeten im offenen Feld. Das israelische Militär kündigte laut der Times of Israel an, mit Gegenschlägen auf die Angriffe zu reagieren.
Netanjahu spricht sich gegen Waffenruhe aus
Update vom 18. Januar, 19.05 Uhr: In einer im israelischen Fernsehen ausgestrahlten Pressekonferenz hat der israelische Regierungschef Netanjahu Forderungen nach einem baldigen Waffenstillstand widersprochen und stattdessen angekündigt, den Kampf gegen die Hamas „mit voller Härte fortzusetzen, bis all unsere Ziele erreicht sind“. Zu diesen Zielen zählte die Freilassung aller Geiseln, die „Eliminierung“ der Hamas und die Sicherheit, dass Gaza nie wieder eine Gefahr für Israel darstelle.
Zudem betonte Netanjahu, dass Israel die US-Regierung informiert habe, dass es ein Friedensszenario mit einem möglichen palästinensischen Staat ablehnt: „In jedem zukünftigen Szenario... braucht Israel eine sichere Kontrolle über des gesamte Gebiet westlich des Jordan. Das kollidiert mit dem Gedanken von Eigenständigkeit. Was kann man machen?“, zitierte der britische Guardian, die Aussage des israelischen Regierungschefs während der Pressekonferenz.
Israels Konflikt mit den Hisbollah: Gallant warnt vor hohem Preis
Update vom 18. Januar, 17.48 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant warnt davor, dass Israel angesichts der täglichen Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon „die Möglichkeit einer Verschlechterung der [Sicherheits-]Situation im Norden berücksichtigen muss“. Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, „werden wir einen hohen Preis von der Hisbollah und dem Libanon verlangen, aber auch hier bei uns wird es Verluste geben“, sagt Gallant laut der Times of Israel während einer Einschätzung.
Israel sei, so Gallant, entschlossen, etwa 80.000 vertriebene Israelis in ihre Häuser im Norden Israels zurückzuführen – aber „wenn dieses Szenario nicht eintritt … werden wir mit diplomatischen Mitteln eine Situation erreichen, in der wir die Sicherheitsbedingungen schaffen müssen, die ihre Rückkehr ermöglichen.“ Er ging nicht auf Details ein, unterstrich aber die Entschlossenheit der Regierung. „Ich möchte nicht über Fristen sprechen, und ich möchte nicht über Methoden sprechen, aber es wird passieren“, sagte Gallant.
Mit Blick auf Gaza sagte Gallant, dass die Hamas schwächer werde. „Sie verfügt nicht über Vorräte, Sie verfügt nicht über Personalreserven, Sie verfügt nicht über die organisatorischen Möglichkeiten, Maßnahmen einzuleiten, und sie verfügt nicht über die Fähigkeit, wirklich zu kontrollieren, was passiert.“
Israel-News: Rotes Kreuz dementiert Berichte über Mitwirkung bei Ausführung des Medikamenten-Deals
Update vom 18. Januar, 16.44 Uhr: Entgegen Behauptungen der Hamas erklärte das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK), dass es bei der Lieferung von Medikamenten an die von der Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln keine Rolle spielen wird. Das IKRK habe zwar „mit den Parteien zusammengearbeitet“, um zu einem solchen Abkommen zu gelangen. Aber „der Mechanismus, auf den man sich geeinigt hat, sieht keine Beteiligung des IKRK an seiner Umsetzung, einschließlich der Lieferung von Medikamenten, vor“, heißt es in der Erklärung. Auch Frankreich, das als Vermittler bei der Einigung fungierte, sei nicht am Transport der Medikamente beteiligt, teilte seine Botschaft in Tel Aviv mit.
Arabische Staaten arbeiten angeblich an umfassendem Friedensplan im Israel-Krieg
Update vom 18. Januar, 15.32 Uhr: Mehrere arabische Staaten arbeiten an einer Initiative zur Sicherung eines Waffenstillstands und der Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza als Teil eines umfassenderen Plans zur Beendigung der Nahost-Krise. Das berichtet die Financial Times. Demzufolge werde eine Normalisierung der Beziehungen Israels mit Saudi-Arabien und anderen Ländern der Region angestrebt. Gleichzeitig müsste Israel „unumkehrbaren“ Schritten in Richtung eines palästinensischen Staates zustimmen.
Dem Bericht zufolge würden die USA und die Europäische Union sich ebenfalls darauf einigen, einen palästinensischen Staat offiziell anzuerkennen oder dessen Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen zu unterstützen. Diese Länder sollen über die Initiative informiert worden sein.
Verdächtiges Objekt abgewehrt: Israel fängt wohl Huthi-Rakete ab
Update vom 18. Januar, 13.20 Uhr: Die israelische Armee (IDF) gab an, sie habe eine Abfangrakete auf ein „verdächtiges“ Ziel abgefeuert, das vom Roten Meer aus auf den israelischen Luftraum zusteuerte. Aufgrund des Abschusses der Abfangrakete wurden in Israels südlichster Stadt Eilat Sirenen aktiviert. Die IDF sagte, der Vorfall sei vorbei und es bestehe keine Gefahr eines Sicherheitsvorfalls in der Stadt. Es ist nicht klar, was das mögliche Ziel des abgeschossenen Objekts war, aber der Vorfall folgt auf Versuche der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, seit dem Krieg in Gaza ballistische Raketen und Drohnen auf die Stadt abzufeuern.
Israels Präsident erteilt Friedensprozess im Israel-Krieg Absage und nennt Iran „das Reich des Bösen“
Update vom 18. Januar, 11.42 Uhr: Der israelische Präsident Isaac Herzog sagte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz), dass die Israelis derzeit nicht in der Lage seien, über einen Friedensprozess mit den Palästinensern nachzudenken. „Niemand ist jetzt bei klarem Verstand und will darüber nachdenken, was die richtige Lösung für die Friedensabkommen sein wird“, sagte Herzog. „Jeder möchte die Gewissheit, dass er nicht auf die gleiche Weise von Norden, Süden oder Osten angegriffen wird.“
Frankreich macht Hoffnung für Geiseln im Gazastreifen: Medikamenten-Deal könnte neuer Geisel-Deal werden
Update vom 18. Januar, 10.08 Uhr: Laut dem französischen Botschafter in Israel, Frédéric Journès, ist der Deal zur Lieferung von Medikamenten an Geiseln in Gaza von den Familienangehörigen der Gefangenen initiiert worden. Das berichtet Times of Israel. Demnach sagte Journès einem öffentlichen Radiosender in Kan, dass „dies eine Initiative der Familien der Geiseln war, die sich bereits Ende Oktober an uns wandten und uns baten, bei der Suche nach einer Lösung für die Weitergabe von Medikamenten an die Geiseln zu helfen.“
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Israel-News: Medikamenten-Deal kam unter katarisch-französischer Vermittlung zustande
Update vom 18. Januar, 7.30 Uhr: Unter katarisch-französischer Vermittlung konnte zwischen Israel und den Hamas eine Einigung zu Medikamentenlieferungen erzielt werden. Gestern landeten zwei katarische Flugzeuge mit Hilfsgütern in dem Grenzort Al-Arisch, so Vertreter des Roten Halbmonds. Ein Teil der Medikamente soll auch für israelische Geiseln gedacht sein.
Es ist ein Abkommen, das auf Vertrauen beruht: Qatar habe garantiert, dass die Lieferungen an die Geiseln im Gazastreifen verteilt würden. Vertreter Israels gaben zu, keine Einsicht in die Transaktion zu haben. Den Angaben des Außenministers von Katar, Dr. Majed Al Ansari, seien die Medikamente bereits in den Gazastreifen transportiert worden. Ob die Lieferungen bereits die Geiseln erreichen konnten, ist nicht bekannt. Angehörige forderten einen Nachweis für die Übergabe.
USA greifen erneut Huthi-Rebellen im Jemen an
Update vom 18. Januar, 5.00 Uhr: US-Streitkräfte haben erneut Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Das zuständige US-Regionalkommando Central Command erklärte in der Nacht auf Donnerstag, die Angriffe hätten 14 Huthi-Raketen gegolten, die von der Miliz zum Abfeuern vorbereitet worden seien.
Militante im Süden des Gazastreifens im Israel-Krieg getötet
Update vom 17. Januar, 23.15 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zahlreiche Militante im Süden des Gazastreifens getötet. Bei einem Einsatz in der Stadt Chan Junis hätten die Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden über 30 Kämpfer getötet, sagt Armeesprecher Daniel Hagari in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die Armee habe ihre Aktivitäten auf ein Hamas-Regiment im südlichen Teil der Stadt ausgeweitet. „Die Kämpfe dort waren hart, leider gab es auch Opfer.“
Update vom 17. Januar, 20.00 Uhr: Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Verteidigungstruppen (IDF), hat nun die „Wahrscheinlichkeit eines Krieges“ im Libanon höher als je zuvor eingeschätzt, berichtet die Times of Israel. Die IDF würde ihre „Kampfbereitschaft im Libanon erhöhen“, sagte Halevi bei einer Truppenübung.
Der Generalstabschef wisse nicht, wann ein Krieg im Libanon ausbrechen wird. Aus dem Krieg im Gazastreifen hätten die israelischen Truppen aber „viele Lehren“ gezogen, die „für Kämpfe im Libanon sehr relevant“ sein werden. „Wir wollen im Libanon ein ganz klares Ziel erreichen, nämlich die Rückkehr der Bewohner in den Norden, aller Gemeinden im Norden“, so Halevi.
Israel-Krieg könnte laut Netanjahu noch bis 2025 dauern
Update vom 17. Januar, 14.10 Uhr: Bei Gesprächen mit den Leitern der Behörde der Grenzgemeinden zum Gazastreifen, habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas noch bis ins Jahr 2025 anhalten könnte, berichtete die Times of Israel.
Anfang des Monats hatten sich Netanjahu und weitere Minister bereits über mögliche Lösungen für ein Ende des Israel-Kriegs ausgetauscht. Dabei wurde die Idee geäußert, dass palästinensische Truppen, die Israel nicht feindlich gesinnt sind, die Kontrolle im Gazastreifen übernehmen sollten.
Krieg zwischen Israel und der Hamas: Zwei israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen
Update vom 17. Januar, 10.30 Uhr: Das israelische Militär (IDF) hat bekannt gegeben, dass bei Kämpfen im Gazastreifen am gestrigen Tag zwei Soldaten getötet worden sind. Beide kamen bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen ums Leben, so das IDF weiter. Darüber hinaus wurden gestern zwei Soldaten schwer verwundet – einer bei Kämpfen im Gazastreifen, der andere in den an den Gazastreifen angrenzenden Gemeinden innerhalb Israels. Dies berichtet das Portal haaretz.com – unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.
Update vom 17. Januar, 9.40 Uhr: Palästinensischen Berichten zufolge kamen drei Palästinenser bei dem israelischen Drohnenangriff im Flüchtlingslager Balata ums Leben (siehe Meldung von 8.40 Uhr).
Laut den Al-Aksa-Brigaden, die der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahestehen, handelte es sich bei den drei Getöteten um Mitglieder der bewaffneten Gruppierung. Sie nannten dabei drei Namen – Schalals war allerdings nicht darunter. Dessen Familie bestritt Berichten zufolge seinen Tod. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Krieg in Israel: Israel meldet Tod eines führenden Terroristen
Update vom 17. Januar, 8.40 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen führenden Terroristen im Westjordanland getötet. Bei dem Mann handelt es sich um Amed Abdullah Abu Schalal. Der Kommandeur einer Terrorzelle soll für mehrere Angriffe auf Soldaten der israelischen Streitkräfte in Jerusalem und dem Westjordanland verantwortlich gewesen sein. Abu Schalal sei durch einen Drohnenangriff auf eine Stellung einer Terrorzelle nahe der Stadt Nablus getötet worden sein. Laut Israel soll der Terorristenführer seine Befehle direkt aus dem Iran erhalten haben.
Krieg in Israel: USA setzen Huthi-Rebellen wieder auf Terrorliste
Erstmeldung vom 17. Januar 2024: Gaza/Tel Aviv – Nach einer Reihe von Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer will die US-Regierung die schiitische Gruppe laut Medienberichten wieder auf die Liste weltweit agierender Terroristen setzen. Das berichteten der Sender CNN und das „Wall Street Journal“ am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die USA unterscheiden bei Terror-Einstufungen zwischen weltweit agierenden Terroristen und ausländischen Terror-Organisationen. Die Unterscheidung spielt eine Rolle bei den mit der jeweiligen Kategorie verbundenen Sanktionen.
Kurz vor dem Ende der Amtszeit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte dessen Außenminister Mike Pompeo 2021 die Einstufung der Huthi in beide Kategorien veranlasst. Pompeos Nachfolger Antony Blinken machte dies kurz darauf rückgängig, um die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Jemen zu vereinfachen. In dem verarmten Land herrscht seit 2014 Bürgerkrieg. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Gebieten, die von den Huthi kontrolliert werden. Nach UN-Angaben leiden Millionen Menschen unter Hunger.
Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Handelsschiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Die USA und Großbritannien reagierten darauf mit einem umfassenden Militärschlag auf Huthi-Stellungen im Jemen. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen. Die Huthi-Miliz im Jemen sowie die Hisbollah im Libanon gehören zur „Achse des Widerstands“ gegen Israel.
Damit könnten weiterreichende Sanktionen gegen die Organisation verhängt werden, die vom Iran unterstützt wird und zuletzt auch immer wieder Raketen auf den Süden von Israel abgefeuert hatte.
Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen
In Frankreich gekauften Medikamente für die israelischen Geiseln im Gazastreifen sollen am Mittwoch an Bord von zwei katarischen Militärflugzeugen zunächst nach Ägypten geflogen werden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Von dort würden sie in den Gazastreifen geschafft.
Bei dem Überfall und Massaker der islamistischen Hamas und anderer Palästinenserorganisationen auf Israel am 7. Oktober waren rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Derzeit werden in dem Küstenstreifen noch 136 Menschen festgehalten. Israel geht davon aus, dass etwa zwei Dutzend von ihnen nicht mehr leben.
Deutsche Kriegswaffen für 20 Millionen Euro an Israel im Jahr 2023
Die Bundesregierung genehmigte im vergangenen Jahr den Export von Kriegswaffen im Wert von 20,1 Millionen Euro nach Israel. Darunter waren 3000 tragbare Panzerabwehrwaffen sowie 500.000 Schuss Munition für Maschinengewehre, Maschinenpistolen oder andere voll- oder halbautomatische Schusswaffen. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Insgesamt genehmigte die Ampel-Regierung Rüstungslieferungen für 326,5 Millionen Euro an Israel - zehnmal so viel wie im Vorjahr. (Mit Agenturmaterial)
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