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Ticker zum Militärgeschehen

Russlands Verluste: Geheimdienst-Zahl zeigt, wie Putin Moskau verschont

Für die Wagner-Söldner entwickelt sich Bachmut zur „Killzone“. Selenskyj soll bei den Oscars sprechen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 13. März, 7.55 Uhr: Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet – die weiteren Entwicklungen hier.

Update vom 12. März, 21.04 Uhr: Die Einheiten der ukrainischen Raketentruppen und Artillerie haben am heutigen Sonntag laut aktueller Angaben des abendlichen Generalstabsberichts der ukrainischen Streitkräfte erfolgreiche Angriffe auf einen russischen Kommandoposten, zwei Trupps russischer Soldaten und eines ihrer Munitionslager durchgeführt.

Die ukrainische Luftwaffe habe außerdem ein Flugabwehrraketensystem des Gegners getroffen, sowie sechs Angriffe auf Trupps russischer Streitkräfte und deren Ausrüstung geflogen. „Unsere Einheiten der Raketentruppen und der Artillerie trafen einen Gefechtsstand, zwei Gruppen militärischer Arbeitskräfte und Ausrüstung des Feindes sowie ein Munitionslager“, so der ukrainische Generalstab am Abend.

Update vom 12. März, 11.53 Uhr: Russland hat in östlichen Regionen mit extrem hohen Verlusten zu kämpfen. Laut des britischen Geheimdienstes seien die Verluste dort bis zu 30 Mal so hoch wie in Moskau. Besonders betroffen sind ethnische Minderheiten. In der Stadt Astrachen gehören 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen.

Ukraine aktuell: Deutsche kämpfen in der Ukraine

Update vom 12. März, 09.48 Uhr: Nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden haben sich an den Kämpfen im Ukraine-Krieg bislang mindestens 29 Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus der Bundesrepublik beteiligt. Welcher Kriegspartei sich die Extremisten angeschlossen haben, teilte der Bundesverfassungsschutz mit Verweis auf Geheimhaltung nicht mit, heißt es in einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Ukraine aktuell: Widerstand für Kiew kompliziert

Update vom 12. März, 08.15 Uhr: Die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna räumte in der französischen Zeitung Journal du Dimanche ein, es werde „kompliziert für uns, Widerstand zu leisten“. Sie verwies aber auf Moskaus Verluste. „Wir schätzen, dass die russische Armee seit vergangenem Jahr schon 150.000 Männer in ihren Militäroffensiven auf unserem Boden verloren hat. Die Menschenmasse ihrer Infanterie ist eine erschreckende Waffe“, sagte sie.

Die Wagner-Söldner dringen immer weiter in die Ukraine ein – die Lage um Bachmut ist „extrem angespannt“, heißt es.

Ukraine-Krieg aktuell: Kiew fordert Munistionslieferung

Update vom 12. März, 06.19 Uhr: Dmytro Kuleba, ukrainischer Außenminister, fordert von Deutschland eine schnelle Ausweitung der Munitionslieferungen. In einem Interview mit der Bild bezeichnet er den Munitionsmangel als Problem „Nummer eins“ im Kampf gegen Russland. „Deutschland könnte wirklich mehr bei der Munition helfen. Mit Artillerie-Munition.“

Ukraine-Krieg aktuell: „Zum Gegenschlag ausholen“ – Gegenoffensive der Ukraine „nicht mehr weit entfernt“

Update vom 11. März, 22.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue „brutale Terrorangriffe“ Russlands gegen Städte und Gemeinden in dem Land beklagt. Tag und Nacht gebe es diese Attacken, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. „Raketen und Artillerie, Drohnen und Mörser - der bösartige Staat nutzt eine Vielfalt an Waffen mit dem einen Ziel, Leben zu zerstören und nichts Menschliches zurückzulassen“, sagte Selenskyj. Russland sei zu „einem Synonym für Terror geworden und wird ein Beispiel sein für Niederlage und gerechte Bestrafung für seinen Terror. Der Kreml kann die Bestrafung nicht stoppen.“

Ukraine aktuell: Mehr als 152.000 Wohngebäude zerstört

Update vom 11. März, 20.30 Uhr: Laut dem ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko hat Russland die Ukraine seit Beginn der Invasion im vergangenen Februar mehr als 40.500 Mal bombardiert. Der Beschuss habe seit Kriegsbeginn über 152.000 Wohngebäude zerstört, sagte Klymenko laut Euromaidan. Zudem wurden bisher knapp 66.300 Strafverfahren wegen Kriegsverbrechen russischer Streitkräfte registriert.

Update vom 11. März, 18.50 Uhr: Die Schlacht um Bachmut ist auf beiden Seiten mit hohen Verlusten verbunden. Zuletzt hatte ein ukrainischer Soldat in einem Beitrag des Internetsenders Hromadske beklagt, dass die ukrainischen Verluste immens seien. Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hatte daraufhin die fortgesetzte Verteidigung mit strategischen Gründen gerechtfertigt. Im Kampf um Bachmut verliere die russische Söldnertruppe Wagner ihre kampffähigsten Einheiten.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Jetzt hat der ukrainische Oberst Serhii Cherevatyi im nationalen Fernsehen Zahlen genannt. Demnach sollen im Laufe des Tages 221 russische Soldaten getötet und 314 verwundet worden sein. „An diesem Tag feuerten die feindlichen Gruppen im Bachmut-Frontabschnitt 157 Mal mit verschiedenen Arten von Artillerie ... 53 Gefechte fanden statt, 16 Mal wurde allein Bachmut beschossen, 23 Gefechte fanden in der Gegend der Stadt selbst statt.“

Ukraine-Krieg aktuell: „Zum Gegenschlag ausholen“ – Frühjahrs-Gegenoffensive der Ukraine „nicht mehr weit entfernt“

Update vom 11. März, 16.45 Uhr: Laut dem Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen ist die Frühjahrs-Gegenoffensive der Ukraine „nicht mehr weit entfernt“. Generaloberst Oleksandr Syrskyi erklärte auf seinem Telegram-Kanal, dass seine Streitkräfte Zeit gewinnen müssen, um Bachmut weiter zu halten. Es sei nun alles daran gesetzt, die militärischen Reserven aufzustocken, bevor man zum Gegenschlag ausholen könne: „Es ist notwendig, Zeit zu gewinnen, um Reserven zu sammeln und eine Gegenoffensive zu starten, die nicht mehr weit entfernt ist“, so Syrskyi. Der Generaloberst sprach von einer „ordentlichen Abfuhr“, die Russland bisher an den ukrainischen Verteidigungsanlagen bei Bachmut erhalten habe.

Inzwischen sollen sich die Kämpfe in Bachmut auf das Stadtzentrum konzentrieren. So der Anführer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in einem Video auf Telegram. Prigoschin, auch bekannt als Putins Koch, sagte weiter, man „tue alles“, um eine ukrainische Gegenoffensive zu verhindern. Der Oligarch kündigte an, die Wagner-Gruppe mit weiteren Soldaten aufzustocken und die Frontlinien zu verstärken. Dazu seien in über 40 russischen Städten Rekrutierungsbüros eingerichtet worden.

Ukraine-Krieg: Mehrere Tote bei russischen Angriffen auf Cherson

Update vom 11. März, 14.40 Uhr: Bei einem russischen Angriff in der Stadt Cherson sind nach Angaben der Behörden mindestens drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Angriff habe sich auf einer Straße ereignet, die Cherson mit Mykolajiw verbindet, teilte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Der Rettungseinsatz vor Ort laufe noch.

Update vom 11. März, 12.40 Uhr: Eine Videobotschaft von Wolodymyr Selenskyj bei der Oscar-Verleihung? Dmytro Kuleba, der Außenminister der Ukraine, würde das für angemessen halten. Der Bild am Sonntag sagte er: „Ich denke, wenn ‚All Quiet on the Western Front‘ einen Oscar als bester ausländischer Film erhält, während Präsident Selenskyj, der kämpft, das Land führt, den größten Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa kämpft, nicht zu den Oscars sprechen darf, wird man kein besseres Beispiel für die Heuchelei von Top-Managern und Produzenten der Filmindustrie finden können.“

Edward Berger, Regisseur des nominierten Films „Im Westen nichts Neues“ sagte zu der Debatte: „Ich habe das Gefühl, man kann das auch trennen. Und es muss jetzt nicht auf jeder Berlinale und auf jedem Festival und auf jeder Feierlichkeit Selenskyj zu sehen sein. Aber er wird präsent sein, da bin ich mir sicher. Also präsent in den Köpfen der Menschen und auch in den Reden.“

Ukraine-Krieg: Bachmut wird für die Wagner-Gruppe zur „Killzone“

Update vom 11. März, 10.40 Uhr: Bachmut sei zu einer „Killzone“ geworden, die für die russischen Wagner-Söldnertruppen eine große Herausforderung darstelle, schrieb das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. In seinem jüngsten Geheimdienstbericht berichtet das Ministerium, dass die Söldner in den letzten vier Tagen den größten Teil des östlichen Teils der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben dürften. Die ukrainischen Streitkräfte sollen hingegen den Westen der Stadt halten sowie wichtige Brücken am Fluss Bachmutka.

Ukrainische Soldaten feuern in der Nähe von Bachmut eine Panzerhaubitze auf russische Stellungen. (Archivfoto)

Ukraine-Krieg: Gefechte um Bachmut „eskalieren“

Update vom 11. März, 8.35 Uhr: Die Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Bachmut seien „eskaliert“, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar. Russland hätte erneut versucht, die Verteidigungslinien zu durchbrechen, die in den vergangenen sechs Monaten weitgehend gehalten hätten.

Associated Press berichtete zuvor, dass westlich von Bachmut die von der Ukraine gehaltene Stadt Kostjantyniwka mit Raketen beschossen wurde. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft wurden acht Menschen verletzt und mehr als ein Dutzend Häuser beschädigt oder zerstört. Laut Polizeiangaben griffen die russischen Streitkräfte die Stadt mit S-300-Raketen und Streumunition an.

Ukraine-Krieg: Selenskyj hofft auf Kampfjet-Hilfe aus Norwegen

Update vom 11. März, 6.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Norwegen als besonderen europäischen Verbündeten in Sachen Militärhilfe vor der Frühjahrsoffensive gegen Russlands Angriffskrieg gelobt. Norwegen setze ein Beispiel mit seiner Unterstützung des Kampfes von sieben Milliarden Dollar (6,58 Milliarden Euro) in den nächsten fünf Jahren, sagte Selenskyj in einer am Freitagabend (10. März) in Kiew verbreiteten Videobotschaft nach einem Treffen mit Oslos Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram. Er sagte weiter, dass sich andere Länder an Norwegen ein Beispiel nehmen sollten.

So sei mit Norwegen auch die Möglichkeit einer Ausbildung für Piloten an westlichen Kampfjets besprochen worden, sagte Selenskyj. Die Ukraine fordert Kampfflugzeuge als dringende Voraussetzung, um Russland zu besiegen. Bisher gibt es aber keine Kampfjet-Zusage. Russland warnt vor einer solchen Lieferung, weil dies laut Moskau eine direkte Beteiligung der Nato-Staaten am Krieg bedeute. Das skandinavische Nato-Land Norwegen wird der Ukraine acht Leopard-2-Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Hinzu kommen bis zu vier Begleitfahrzeuge sowie Mittel für Munition und Ersatzteile.

Ukraine-Krieg: Russland könnte „noch jede Menge Überraschungen parat haben“

Update vom 10. März, 22.04 Uhr: Ein Veteran der U.S. Army Special Forces, warnte, dass der Westen die Hartnäckigkeit der Russen, die in der Ukraine kämpfen, nicht unterschätzen sollten. „Ich habe seit 1989 mit den Russen zu tun. Sie sind sehr widerstandsfähig und zäh. Ich bin sicher, dass die Russen noch jede Menge Überraschungen parat haben“, so der Veteran gegenüber Newsweek.

Obwohl die russischen Streitkräfte bereits zahlreiche Verluste zu verzeichnen hatten, dürfe nicht davon ausgegangen werden, dass sie den Krieg strategisch bereits verloren haben. „Sie denken nach und lernen, und das kann man jetzt an ihren Operationen sehen“, sagte der Veteran. So suchen die russischen Einheiten immer wieder nach ukrainischen Schwachstellen und nutzen jede Lücke, die sie finden, mit gezieltem Artilleriebeschuss und Angriffsoperationen aus.

Ukraine-Krieg: Norwegen kündigt Waffenlieferungen an

Update vom 10. März, 21.28 Uhr: Das ukrainische Militär soll weitere Waffen von Norwegen erhalten. Wie die norwegische Regierung auf ihrer Website bekannt gab, sind im Laufe des Frühjahrs Lieferungen zweier Abschusseinheiten des Norwegian Advanced Surface-to-Air Missile System (NASAMS) an die Ukraine geplant.

Die Ankündigung erfolgte nach einem Besuch des norwegischen Verteidigungsministers Bjørn Arild Gram in Kiew am Freitag (10. März). Gram traf sich mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, Verteidigungsminister Oleksij Reznikow und anderen Spitzenbeamten, um über die Lage in der Ukraine zu sprechen.

Ukraine-Krieg: Sirenen in Kiew und weiteren Regionen warnen vor russischen Raketen

Update vom 10. März, 20.13 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat einen Luftalarm ausgerufen, nachdem sie den Start eines Flugzeugs vom russischen Flugplatz Shaykovka registriert hatte. Im halben Land einschließlich Kiew ertönten am Freitag (10. März) um 18.39 Uhr Sirenen, um vor den Raketen zu warnen.

Wie Oberst Jurij Ihnat, Sprecher der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine, berichtet, handelte es sich bei dem Flugzeug um einen strategischen Flugzeugträger vom Typ Tu-22M3, auf dem sich Langstrecken-Marschflugkörper befinden. Die ukrainische Luftabwehr ist nicht in der Lage, diese abzuwehren. Bereits eine halbe Stunde nach dem Alarm gab die Luftwaffe jedoch Entwarnung – das Flugzeug hatte seinen Kurs geändert und stelle keine Bedrohung mehr dar.

Ukraine-Krieg: Russland attackiert mehrere Wohngebiete

Update vom 10. März, 19.39 Uhr: Laut der Staatsanwaltschaft der Region Donezk auf dem Nachrichtendienst Telegram mitteilte, haben russische Truppen Wohngebiete in der Stadt Kostiantynivka im Gebiet Donezk mit Raketen angegriffen. Dabei sollen sich vier Männer und vier Frauen im Alter von 30 bis 79 Jahren verletzt haben. Außerdem seien 14 Häuser, neun Autos, eine Gasleitung, Garagen, landwirtschaftliche Gebäude und zivile Infrastrukturanlagen beschädigt oder vollständig zerstört worden.

Ebenfalls zu Angriffen durch russische Streitkräfte kam es im Bezirk Nikopol im Gebiet Dnipropetrowsk. Dabei wurden zwei Männer getötet, drei weitere verletzt, so Serhii Lysak, Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Dnipropetrowsk. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Beteiligung an Sprengung an Pipelines „lächerlich“

Update vom 10. März, 18.40 Uhr: Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung der Ukraine an der Sprengung an den Nord-Stream-Pipelines ausgeschlossen. „Ukrainer haben das definitiv nicht getan“, betont der 45-Jährige. Die Anschuldigungen seien „lächerlich.“

Selenskyj vermutet als Ziel der Veröffentlichungen in deutschen und anderen westlichen Medien zur mutmaßlichen Beteiligung einer pro-ukrainischen Gruppe, die westlichen Hilfe für die Ukraine im Kampf gegen Russland zu verlangsamen. „Ich finde es sehr gefährlich, dass einige unabhängige Medien, vor denen ich immer große Achtung hatte, solche Schritte machen“, so der Präsident. Das würde Russland oder gewissen Wirtschaftsgruppen, die gegen die Verhängung von Sanktionen sind, in die Karten spielen.

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef geklagt Munitionsmangel

Update vom 10. März, 17.10 Uhr: Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, beklagt einmal mehr einen vom Militär bestrittenen Munitionsmangel bei Moskaus Krieg gegen die Ukraine. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um die Munition und den Hunger nach Patronen für die private Militärfirma Wagner, sondern für alle Abteilungen der russischen Armee“, sagte Prigoschin in einer Text- und Audiobotschaft.

„Meine Jungs fordern Munition“, betonte er und dankte zugleich Russlands Vize-Ministerpräsident Denis Manturow sowie dem Manager Igor Nassenkow für die Bereitstellung von Munition. Die russische Armee behauptet immer wieder, ausreichend Munition für den Krieg in der Ukraine zu haben. Daran zweifeln auch westliche Militärexperten. „Ich habe mich bei Manturow und Nassenkow dafür bedankt, dass sie heldenhaft das getan haben, was unmöglich war zu tun - sie haben die Produktion von Munition um das Dutzend- bis Hundertfache erhöht. Und jetzt wird sie in großer Zahl produziert, die alle notwendigen Erfordernisse abdeckt“, so Prigoschin.

Ukraine-Krieg: Wagner baut Rekrutierung mit neuen Zentren aus

Update vom 10. März, 15.45 Uhr: Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Eröffnung von 58 Rekrutierungszentren in Russland verkündet. „In 42 Städten der Russischen Föderation wurden Rekrutierungszentren im Auftrag von Wagner eröffnet“, erklärte der Geschäftsmann am Freitag im Telegram-Kanal seines Unternehmens Concord. „Neue Kämpfer kommen dort an, sie werden uns begleiten, um ihr Land und ihre Familien zu verteidigen.“

Prigoschin betonte: „Trotz des kolossalen Widerstands der ukrainischen Streitkräfte werden wir vorankommen.“ Die Wagner-Söldner spielen unter anderem in dem schon seit Monaten dauernden Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut eine zentrale Rolle. Mit Blick auf die Stadt ist immer wieder von einem „Fleischwolf“ die Rede. Beide Seiten erleiden bei den blutigen Gefechten schwere Verluste.

Update vom 10. März, 15 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat sich zu den jüngsten Demonstrationen in Georgien geäußert. Er zog dabei einen Vergleich zur Ukraine. Auch in Georgien seien die Proteste „vom Ausland orchestriert“.

Ukraine-Krieg: Kiew fordert noch mehr Nachschub für geplante Offensive gegen Putins Truppen

Update vom 10. März, 14.10 Uhr: Für die geplante Frühjahrsoffensive benötigt die Ukraine nach eigenen Angaben noch zwei Monate zur Reservenbildung. „Wir müssen den Nachschub an schweren Artilleriegeschossen von 155 Millimeter Kaliber und weitreichenden Raketen erhöhen“, sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak, in einem in der italienischen Zeitung La Stampa veröffentlichten Interview.

Den Bedarf an Panzerfahrzeugen, um weitere besetzte Gebiete zu befreien, bezifferte Podoljak auf 400 bis 500. Zudem sind laut Podoljak Kampfflugzeuge notwendig, um ballistische Raketen abzufangen und den Luftraum zu kontrollieren. Zur Stoßrichtung der geplanten Gegenoffensive machte der 51-Jährige keine Aussage. Gleichzeitig habe Russland nur wenige Optionen für eigene Offensivaktionen. „Die aktiven feindlichen Offensivaktionen werden in Richtung Bachmut, Wuhledar, Lyman und Soledar weitergehen“, prognostizierte Podoljak.

Iran kauft russische Flugzeuge: Gegenleistung für Lieferung von Kamikazedrohnen?

Update vom 10. März, 12.20 Uhr: Der Iran liefert dem russischen Militär Kamikazedrohnen inmitten des Ukraine-Krieges. Im Gegenzug hat sich das Land nun offenbar selbst militärische Vorteile gesichert und Medienberichten zufolge mehrere russische Jagdflugzeuge vom Typ Su-35 gekauft. Dies berichteten mehrere iranische Medien wie das Nachrichtenportal Entekhab. Sowohl die Zahl der Kampfjets als auch die vereinbarte Summe seien geheim. Bereits seit längerer Zeit hatten Experten spekuliert, dass der Iran seine veraltete Luftwaffe mit russischen Jagdfliegern modernisieren will.

Internationale Sanktionen verhinderten bisher Neuanschaffungen und eine Modernisierung. Früheren Berichten zufolge plante der Iran den Kauf von mindestens 24 russischen Jagdflugzeugen. Teheran und Moskau hatten jüngst betont, auch ihre militärische Zusammenarbeit ausbauen zu wollen. Beide Länder sind wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit Sanktionen belegt.

Ukraine-Krieg: Kiew sucht nach neuen Wegen für den Beschuss von Zielen

Update vom 10. März, 11.40 Uhr: Die Ukraine sucht immer wieder nach neuen Wegen, um Ziele des russischen Militärs aus einer noch größeren Entfernung unter Beschuss zu nehmen. Die Modifizierung von S-300-Luftabwehrsystemen für den Beschuss von Bodenzielen wird von vielen als eine mögliche Option in Betracht gezogen. Der ukrainische Militärexperte Oleg Zhdanow widerspricht dem aber klar.

„Wo sollen wir überhaupt so viele Raketen herbekommen, um die S-300 zu modifizieren?“, fragte er laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian mit Blick auf die Möglichkeit. Außerdem warnte er vor einer Vernachlässigung der Luftabwehr: „Wenn wir damit anfangen, die Raketen der S-300 zu modifizieren und sie gegen Bodenziele einsetzen, dann stehen wir mit einem großen Loch im Himmel da.“ Stattdessen müsse man bei Verbündeten um Raketen mit einer größeren Reichweite bitten.

Bachmut aktuell: Weiterhin schwere Schlachten um die Stadt

Erstmeldung vom 10. März: München – In der ostukrainischen Stadt Bachmut dauern die heftigen Gefechte zwischen russischen Angreifern und ukrainischen Verteidigern an. Dabei versucht Russland seit kurzem mit einer schon von Julius Caesar eingesetzten Taktik Erfolg zu erzielen. Die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin kommen aber nur mühsam voran. Gleichzeitig verstärkt wohl auch die Ukraine ihre Positionen um die Stadt.

Bachmut: Ukraine verstärkt wohl Truppenpräsenz

„Der Feind stockt die Truppen im Nordwesten und Südwesten von Artemiwsk auf“, erklärte Andrej Maroschko, ein ehemaliger Oberstleutnant der pro-russischen Miliz aus Luhansk, laut der russischen Staatsagentur Tass. Dabei berief er sich auf russische Geheimdienstinformationen. Ausgehend von der Zahl ihrer Truppen und ihrer Ausrüstung betonte er zudem, ukrainische Truppen in Bachmut könnten „sowohl defensive als auch offensive Operationen“ durchführen.

Geht es nach Denis Puschilin, dem pro-russischen Verwalter der sogenannten „Volksrepublik Donezk“, haben ukrainische Truppen an einem Abschnitt der Front in Bachmut sogar eine Gegenoffensive gestartet. Der Angriff des ukrainischen Militärs sei jedoch gescheitert und russische Truppen würden sich weiter auf dem Vormarsch befinden. Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte Kiews Verteidigungsminister Oleksii Resnikow bereits unterstrichen, dass man sich auf eine „härtere“ Gegenoffensive vorbereite.

Russische Luftangriffe: Selenskyj fordert noch mehr Sanktionen gegen Putin im Ukraine-Krieg

Während sich im Osten blutige Schlachten entfalten, überzieht die russische Luftwaffe die gesamte Ukraine immer wieder mit Angriffen aus der Luft. Nach den jüngsten Angriffen am Donnerstag (9. März) forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Sanktionen gegen Moskau. Es müsse mehr Druck auf Russland geben, sagte Selenskyj der Deutschen Presse-Agentur zufolge in seiner abendlichen Videobotschaft.

Dabei kritisierte er auch, dass durch einen Raketenschlag das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja erneut zeitweilig vom Stromnetz abgekappt war. „Das ist eine kritische Situation“, warnte er. Russland könne deshalb in der atomaren Sphäre kein verlässlicher Partner mehr sein. „Das bedeutet, je schneller Russlands Nuklearindustrie Ziel von Sanktionen ist, desto sicherer wird die Welt sein. Einem Terrorstaat kann nicht erlaubt werden, Atomanlagen irgendwo in der Welt für Terror zu benutzen“, betonte der Staatschef. (bb/dpa)

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