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Organisatoren weisen Schuld von sich

Grenz-Proteste eskalieren: Lkw-Fahrer sterben bei polnischer Blockade

Die Grenzproteste in Polen eskalieren: Ein weiterer Lkw-Fahrer stirbt während der Wartezeit. Die Situation erinnert an die Blockaden in Kanada 2022.

Korczowa – Innerhalb von nur zwei Wochen ist es zu einem weiteren Tod eines Lkw-Fahrers an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen gekommen. So wurde am Donnerstag bekannt, dass ein 56-Jähriger beim Warten auf den Grenzübertritt ums Leben kam, wie die Kyiv Post berichtet. Zuvor starb ein 54-jähriger ukrainischer Lkw-Fahrer in Polen auf einem Parkplatz nahe dem Kontrollpunkt Dorohusk-Yahodyn, wo er ebenfalls auf den Grenzübertritt wartete.

Hintergrund ist der Protest polnischer Transportunternehmer gegen die günstigere Konkurrenz aus der Ukraine. Infolge des Ukraine-Kriegs hatte die EU die vorher notwendigen Genehmigungen für den Güterverkehr ausgesetzt, daher blockieren die polnischen Fuhrunternehmer seit dem 6. November die Übergänge Dorohusk, Hrebenne und Korczowa. Allein vor dem Übergang in Dorohusk stehen nach Polizeiangaben 750 Lkw in einer 18 Kilometer langen Schlange; die Abfertigungszeit beträgt fünf Tage.

Streik und Kälte: Lkw-Fahrer an der polnisch-ukrainischen Grenze in Not

Wolodymyr Balin, Vizepräsident des Verbandes der internationalen Kraftverkehrsunternehmen, erklärte gegenüber Suspline, dass der zweite Lkw-Fahrer in seinem Führerhaus auf einem Parkplatz in Korczowa gefunden wurde. „Der Stress, den sie wegen dieses Streiks bekommen, weil sie gezwungen sind, in ihren Kabinen zu leben und es unklar ist, wann sie in die Ukraine kommen können, trägt zur Negativität bei und verursacht bestimmte Situationen“, sagte Balin.

Im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet sinken die Temperatur nachts unter den Gefrierpunkt, darüber hinaus gehen den Fahrern Medienberichten zufolge zunehmend der Treibstoff sowie die Lebensmittel aus. Den protestierenden polnischen Transportunternehmern, die vom rechtsextremen polnischen Bündnis „Konföderation der Freiheit und Unabhängigkeit“ unterstützt werden sollen, schlossen sich einige örtliche Landwirte an, die erklärten, die Getreidepreise seien durch ukrainische Importe gedrückt worden.

Grenzbeamter beobachtet die Warteschlange von Autos am Grenzübergang Krakovets-Korczowa an der ukrainisch-polnischen Grenze. (Archivfoto)

Krise an der Grenze: Blockaden in Polen erinnern an kanadische Trucker-Demonstrationen

Kiew hatte mehrfach von Fällen berichtet, in denen dringend benötigte humanitäre Hilfe aufgrund der Blockaden an der Grenze zurückgehalten wurde. Die Organisatoren erklärten hingegen, sie würden den Personenverkehr sowie humanitäre und militärische Hilfe stets durchlassen.

Die polnischen und ukrainischen Infrastrukturministerien sowie EU-Vertreter versuchten indes, in Gesprächen mit den Transportunternehmen eine Lösung für die Krise zu finden – bislang jedoch vergeblich. Erst am vergangenen Mittwoch erklärten die Organisatoren des polnischen Protests, die örtlichen Behörden hätten zugestimmt, die ursprünglich bis zum 3. Dezember geplante Blockade in Dorohusk um zwei Monate zu verlängern.

Die Proteste erinnern an die großangelegten Blockaden in Kanada, als im Jahr 2022 Tausende Trucker gegen Corona-Maßnahmen demonstrierten. Damals ließ der Premierminister Justin Trudeau sogar den Notstand ausrufen. Dass die Blockaden in Polen ein ähnliches Ausmaß annehmen werden, scheint derzeit unwahrscheinlich. Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt – und vor allem, wie lange sie sich hinauszögert – wird aber auch hier die polnische Regierung eingreifen müssen. (nak)

Rubriklistenbild: © dpa/ukrin

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