Probleme des übermäßigen Wachstums
Kommunalwahl 2020 München: OB-Kandidat der ÖDP will Bürger besser einbinden
Tobias Ruff ist der OB-Kandidat der ÖDP. Der 43-Jährige sieht Wachstum kritisch und benennt die negativen Auswirkungen. Besonders auf dem Münchner Immobilienmarkt sind sie zu spüren.
- 14 Kandidaten bewerben sich bei der Kommunalwahl (15. März) um die Stimmen bei der OB-Wahl in München.
- Wir haben den Anwärtern einen Fragebogen vorgelegt, um Grundpositionen vergleichbar zu machen.
- Hier stellen wir OB-Kandidat Tobias Ruff von der ÖDP (43) vor.
Darum will ich OB werden: Unsere Konzepte sind mehrheitsfähig, wie unser Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sowie unsere Bürgerbegehren „Raus-aus-der-Steinkohle“, „Radentscheid“ und „Altstadtradlring“ zeigen. Es ist Zeit, in der Stadt Verantwortung zu übernehmen.
Tobias Ruff (ÖDP): Erhalt der Lebensgrundlagen und mehr Bürgerentscheid
Das will ich anpacken: Mein Fokus wird auf dem Erhalt der Lebensgrundlagen und der Lebensqualität Münchens liegen. München muss bis 2035 CO2-neutral sein. Der Kohleausstieg muss 2022 vollzogen werden. Die geplanten großen Gaskraftwerke in Thalkirchen dürfen nicht gebaut werden. Neue Gewerbegebiete und die Ansiedlung von Konzernen müssen gestoppt werden, damit der Druck auf den Wohnungsmarkt gesenkt wird. Neubau von Wohnungen muss vornehmlich auf versiegelten Flächen bei guter öffentlicher Anbindung erfolgen. Grünanlagen, Wälder und Sportflächen haben bei mir Bestandsschutz. Wichtige Entscheidungen zum Beispiel zu Hochhäusern würde ich den Bürgern zum Entscheid vorlegen.
ÖDP bei der Kommunalwahl 2020: „Gefühl für das, was wichtig ist“
Das geht mir an die Nieren: Am meisten betroffen macht mich, wenn sich Bürger vor Ort seit Jahren für den Erhalt und die Verschönerung ihres Viertels einsetzen und irgendwann realisieren, dass alles umsonst war, weil die Stadt über ihre Köpfe hinweg einen Bebauungsplan vorantreibt. Vieles, was bisher unantastbar war, wie Grünanlagen, Landschaftsschutzgebiete und denkmalgeschützte Gebäude, muss momentan weichen. Dabei rennt die Stadt dem Glauben nach, dass Wachstum nötig sei, und verkennt, dass viele unserer Probleme auf das übermäßige Wachstum zurückgehen.
Zum Beginn der Fastenzeit machte heute @oedpmuenchen auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Diese wirksam zu verringern ist mir ein besonderes Anliegen. Es entspricht der Forderung 28 von @fff_muc. @FoodsharingDE #kommunalwahl2020 #klimawahl #NichtRedenMachen pic.twitter.com/Zi9ssXwVMH
— Michael Stöhr (@DrStohr) February 26, 2020
Mein Fundament ist: Kraft schöpfe ich zu Hause, bei meiner Familie und bei Ausflügen an die Isar oder in die Fröttmaninger Heide. Als Politiker kämpft man unablässig für seine Version von einem besseren München. Zu Hause und in der Natur bekomme ich den nötigen Abstand und ein Gefühl für das, was wirklich wichtig ist. Dies gibt mir die notwendige Gelassenheit im Tagesgeschäft und bewahrt mich davor, mich im Unwesentlichen zu verlieren. Mein Beruf als Gewässerökologe bringt mich häufig raus aus München. Man nimmt wahr, wie schön München ist, erkennt aber auch, dass man als Stadtrat nicht der Nabel der Welt ist.
Die ÖDP will bei der Kommunalwahl 2020 in München die viertstärkste Kraft werden. Das Ziel ist klar. Auf merkur.de* erfahren Sie am dem 15. März, wie die Ergebnisse der Kommunalwahl in ganz Bayern ausgefallen sind.