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Dem langjährigen Biograf von Helmut Kohl quälen seit dem Tod des Altkanzlers die immer gleichen Fragen. Und er ist sich sicher: Kohl wollte einen Staatsakt für sein Begräbnis.
Der langjährige Biograf des verstorbenen Altkanzlers Helmut Kohl (CDU), Heribert Schwan (72), leidet nach eigenen Worten darunter, dass es zwischen ihnen keine Aussprache mehr gegeben hat. „Mich macht es fertig, dass wir uns nicht mehr aussprechen konnten“, sagte der Journalist in einem Interview mit der „FAZ“ (Donnerstag). „Hat Kohl Anfang 2009 wirklich entschieden, Knall auf Fall auf mich zu verzichten? Das geht mir nicht mehr aus dem Hirn.“
Nach drei Biografien brach Kohl den Kontakt ab
Schwan hatte für Helmut Kohl die ersten drei Bände seiner Memoiren verfasst. Der vierte Band erschien nie, weil Kohl den Kontakt zu Schwan abbrach. Der vermutet dahinter die zweite Ehefrau Maike Kohl-Richter. Der Journalist veröffentlichte später eigenmächtig ein Buch mit nicht autorisierten Zitaten von Kohl, wofür das Landgericht Köln ihn und den Verlag zu einer Rekord-Entschädigung von einer Million Euro verurteilte. Zwei Monate danach starb Kohl.
Trotz allem sei Kohl ein „väterlicher Freund“ gewesen
„Hat er das alles mitbekommen?“, fragte sich Schwan in dem Interview. „Hat er mir wirklich kündigen wollen? Diese Fragen werde ich nicht mehr beantwortet bekommen, sie quälen mich.“ Gleichwohl bezeichnete er Kohl weiter als „väterlichen Freund“, der ihm „sehr ans Herz gewachsen“ sei.
Schwan glaubt, dass Kohl einen Staatsakt wollte
Schwan glaubt, dass Kohl einen deutschen Staatsakt für sich wollte. „Kohl hat immer wieder vom Staatsakt für Willy Brandt gesprochen. Der war ein Vorlauf für seinen eigenen Staatsakt. Er sagte: So werde ich irgendwann aufgebahrt sein im Reichstag.“ Es könne natürlich sein, dass Kohl seine Meinung am Ende doch noch geändert habe. „Aber ändert ein betagter Mensch in so fundamentalen Fragen seine Meinung? Ich glaube nicht.“