Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Jericho-Rakete“

„Weltuntergangswaffe“ gegen Hamas: Knesset-Abgeordnete fordert Atomwaffen-Einsatz im Israel-Krieg

Die Lage spitzt sich zu: Nach Hamas-Angriffen auf Israel fordert eine Politikerin den Einsatz von Atomwaffen – ohne Rücksicht auf Zivilisten.

Jerusalem – Nach Anschlägen der palästinensischen militanten Gruppierung Hamas auf Israel gehen die Gegenangriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen weiter. Die Stimmung im Konflikt in Israel heizt sich weiter auf. Nun fordert eine Anwältin und Politikerin härteres Vorgehen mit Atomwaffen – ungeachtet der Folgen für palästinensische und israelische Zivilisten.

„Weltuntergangswaffe“ im Israel-Krieg: Knesset-Abgeordnete fordert Atomwaffe gegen Gaza

Die Abgeordnete im israelischen Einkammerparlament, der Knesset, forderte gewaltsame Vergeltungsangriffe. Die israelische Anwältin Tally Gotliv teilte auf X mehrere Beiträge, in denen sie auf atomare Kriegsmittel plädiert: „Jericho-Rakete! Jericho-Rakete! Weltuntergangswaffe! Das ist meine Meinung“, schrieb sie auf der Plattform. „Nur eine Explosion, die den Nahen Osten erschüttert, wird die Würde, Stärke und Sicherheit dieses Landes wiederherstellen“, so Gotliv weiter.

„Mächtige Raketen sollen ohne Grenzen abgefeuert, Gaza zerschlagen und dem Erdboden gleichgemacht werden. Ohne Gnade! Ohne Gnade!“ In einem weiteren Beitrag hieß es: „Ich fordere Sie auf, alles zu tun und die Waffen des Weltuntergangs furchtlos gegen unsere Feinde einzusetzen“, und fügt hinzu, dass Israel „alles in seinem Arsenal einsetzen muss“.

Israelische Abgeordnete fordert will den Gazastreifen „den Erdboden gleichmachen“.

Atomwaffen: Immer mehr „lose Gespräche“ über den Einsatz - Imageschaden für Israel?

Solche „losen Gespräche“ über Atomwaffen seien in den letzten Jahren aufgrund des Krieges in der Ukraine und der jetzigen Eskalation im Nahen Osten weit verbreitet, ordnete Nikolai Sokow, Experte am Wiener Zentrum für Abrüstung und Non-Proliferation für Newsweek ein. Ein Teil davon sei verständlich, sagte er. Es gebe schwere Sicherheitskrisen, es mangele an Wissen über Atomwaffen, politische Positionen seien sichtbarer und immer mehr Menschen dächten über den Einsatz solcher Waffen und die Auswirkungen auf globaler Ebene nach. „Für Israel ist solch ein lockeres Gerede vielleicht sogar noch schädlicher, weil das Land nicht einmal zugibt, dass es über Atomwaffen verfügt. Daher ist eine indirekte Bestätigung nicht gut für sein Image“, sagte Sokow.

Zusätzlich seien Gotlivs Forderungen nach eskalierenden Maßnahmen zu kurzsichtig. „In diesem Konflikt gibt es praktisch keine Ziele für Atomwaffen“, sagte er. Potenzielle Ziele befänden sich in unmittelbarer Nähe, weshalb der Schaden für Israel beträchtlich wäre. Der militärische Nutzen von Atomwaffen würde auch oft stark überschätzt – insbesondere von denen, die nur über begrenzte oder keine Kenntnisse über Atomwaffen verfügen.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

„Kollektive Bestrafung“: UN kritisiert Israels Abriegelung des Gazastreifens

Atomare Angriffe auf den Gazastreifen würden primär die palästinensischen Zivilisten treffen – und nicht die militant-islamistische Hamas. Sie wird von den USA und EU als Terrororganisation eingestuft. Die Vereinten Nationen kritisieren zudem Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser und Strom in den Gazastreifen einzustellen. Benzin und Medikamente sind ebenfalls betroffen.

„Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich“, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, in Genf mit. Die Abrieglung des Palästinensergebiets, von vielen auch das „größte Freiluftgefängnis der Welt“ genannt, sei nicht mit dem humanitären Völkerrecht zu vereinbaren – der Einsatz von Atomwaffen also erst recht nicht. (dpa/hk)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Fatima Shbair

Kommentare