„Enhanced Main Battle Tank“
Das Beste vom Leopard und Leclerc: KMW-Partner stellt neuen Super-Kampfpanzer vor
Er ist der neue Hightech-Panzer: Die französische Waffenschmiede Nexter zeigt den Enhanced Main Battle Tank. Auch Technik des deutschen Leopard 2 ist dabei.
Kairo – Das französische Rüstungsunternehmen Nexter, Partner des Münchner Panzerbauers KMW, hat auf der Egypt Defence Exposition (EDEX) in Kairo einen neuen Super-Kampfpanzer präsentiert. Er soll die militärisch besten Eigenschaften des französischen Leclerc und des deutschen Leopard 2 miteinander verbinden.
2015 waren das bayerische Unternehmen KMW und die staatliche französische Nexter Systems für das Vorhaben MGCS zur KMW+Nexter Defense Systems (KNDS) fusioniert. Ingenieure beider Seiten wurden sich beim geplanten deutsch-französischen Main Ground Combat System (MGCS) in vielen Punkten aber nicht einig, vor allem über die Hauptwaffe wurde gestritten. Deswegen droht das ambitionierte Rüstungsprojekt zwischen Deutschland und Frankreich aktuell zu scheitern.
In Ägypten stellt Nexter jetzt den sogenannten Enhanced Main Battle Tank (EMBT) aus. Damit will die französische Waffenschmiede die Panzerkapazitäten der ägyptischen Streitkräfte stärken, schreibt KNDS in einer Pressemitteilung.
Der hochmoderne Panzer verfügt laut des Magazins Europäische Sicherheit & Technik über neueste Technologien und vor allem ein abstandsaktives Schutzsystem (APS) gegen Panzerabwehrlenkwaffen. Diese Systeme sollen Hochleistungswuchtgeschosse und Granaten reaktiver Panzerbüchsen vor dem Einschlag in ein Fahrzeug zerstören. Die Bedeutung der Entwicklung wirkungsvoller APS ist durch den Ukraine-Krieg zuletzt enorm gestiegen.
EMBT von Nexter: Panzer vereint Merkmale des Leclerc und des Leopard 2
In der militärischen Auseinandersetzung setzen die ukrainischen Truppen der Invasionsarmee von Kreml-Autokrat Wladimir Putin insbesondere mit der Panzerabwehrlenkwaffe Javelin zu, während beide Seiten auch auf die alte, aber gefürchtete Panzerbüchse RPG-7 setzen. Auf Videos und Fotos sieht es stark danach aus, als sei ein Hardkill-System auf dem Turm des EMBT installiert. Bei diesem werden anfliegende Geschosse durch Sensoren geortet und binnen Millisekunden bekämpft.
Das passiert entweder wie bei einer Schrotflinte durch blitzschnell abgefeuerte Schrapnelle, eine Ladung mit vielen Projektilen oder durch eine Druckwelle. Weder in den französischen Leclerc noch in den deutschen Leopard 2 ist ein solches Hardkill-System serienmäßig eingebaut, und schon gar nicht in die Leopard-1-Panzer, die Deutschland derzeit der Ukraine für deren Verteidigungskampf liefert.
EMBT: Neuer Kampfpanzer hat MTU-Dieselmotor des Leopard 2 integriert
Auffällig ist der sehr flache und geglättete Bug, der die Vier-Mann-Besatzung ebenfalls vor dem Aufprall von Panzerabwehrgranaten schützen soll. Die Waffenstation ARX im Kaliber 30 Millimeter ist ebenso schlagkräftig wie die 120-mm-Glattrohrkanone, die mit dem 22-Schuss-Autolader ebenfalls in die neuesten Versionen des Leclerc eingebaut ist. Zusätzlich zur wuchtigen Maschinenkanone mit einer Reichweite von 1500 Metern beinhaltet die ARX 30 ein Nato-Standard-Maschinengewehr 7.62x51.
Laut des Magazins Europäische Sicherheit & Technik sorgen mehrere Sensoren zur Fahrzeuglenkung für auffallend viele Ecken und Kanten am Turm des EMBT. Als integriertes Merkmal des „Leos“ ist die schmale Wanne zu nennen, die hinten ansteigt. Der 61,5 Tonnen schwere und 10,45 Meter lange Panzer hat eine maximale Reichweite von 460 Kilometern und kann auf der Straße bis zu 65 km/h schnell fahren, was aktuellen Standards von Nato-Kampfpanzern entspricht. Wie beim Leopard 2 ist ein deutscher MTU-Dieselmotor mit einer Höchstleistung von 1500 PS eingebaut. (pm)
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