Delegierte schlagen auf dem Parteitag zu
Aiwanger schimpft über Pizza-Bestellung der Grünen und erntet Häme: „Dieser Mann ist so lost“
Wegen eines Besteck-Verbots im Saal bestellten die Grünen auf ihrem Parteitag viele Pizzen. Für Hubert Aiwanger war dies ein gefundenes Fressen.
München – Vier Tage lang berieten sich die Grünen bei einem Parteitag in Karlsruhe. Der Parteikurs und das Wahlprogramm für Europa standen ganz oben auf der Liste. Auf der Speisekarte dagegen stand auch Pizza. Laut eines Berichts der Bild reichte das Essen auf der Tagung nicht aus, wie auch Fotos belegen. Deswegen sollen für die 825 Delegierten und Gäste bis zu 500 Pizzen bestellt worden sein, wie ein Sicherheitsmitarbeiter demnach schätzte.
Grüne bestellen Pizzen auf Parteitag – Besteck- und Geschirrverbot im Saal
In schubweisen Lieferungen à zehn Pizzen wurden die Delegierten direkt an ihren Sitzplätzen versorgt, nachdem die Kreisverbände die Bestellungen gesammelt und an Lieferdienste übergeben hatten. Das Sicherheitspersonal scannte jeden Karton. Auch wegen des strikten Geschirr- und Besteckverbots bot sich Pizza gegenüber anderen Essens-Alternativen an. Ursprünglich hätten die Politiker mit zwei vegetarischen Essens-Ständen direkt vor der Haupthalle versorgt werden sollen. Dort gab es demnach „Nudelrolle mit Kürbis und Frischkäse, dazu Salbeibutter und Ofengemüse“ für 10,50 Euro und „Sellerie-Schnitzel mit gebackenem Blumenkohl, veganem Speck und Pilzen“ für 9,50 Euro.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nahm die Berichte über das Grünen-Catering zum Anlass, sich auf X, ehemals Twitter, zu äußern: „Hoffentlich wird auch Kita-Kindern künftig erlaubt, sich Pizzas bestellen zu dürfen, wenn ihnen ideologisch fleischlose Speisen nicht schmecken“, schrieb er. Aiwanger hatte jüngst auch über Veganer getweetet.
Mehrere Delegierte der Grünen versuchten in den Antworten auf Aiwangers Post zu erklären, dass Sellerieschnitzel und Nudelrollen ohne Besteck und Geschirr schlicht nicht gut verzehren lassen. Deshalb seien die Pizzen bestellt worden. Der Grüne Michael Joukov schrieb, auf den Caterer selbst habe man keinen Einfluss gehabt. Aiwanger antwortete danach auf einen Tweet von Landwirtschaftsminister Özdemir, der erklärt hatte, dass es Pizza mit und ohne Fleisch gebe. Aiwanger fragte den Minister, ob die Grünen „die Pizza Salami dadurch zur Margherita gemacht“ habe, indem „ihr die Salami heruntergefuttert habt? Und wissen die Gruenen, dass in Margherita Mozzarella aus Kuhmilch drin ist? Wird man dafür auf Eurem Parteitag gemobbt?“
Rückfrage an Bundeslandwirtschaftsminister #Özdemir: Habt Ihr die Pizza Salami dadurch zur Margherita gemacht, in dem Ihr die Salami heruntergefuttert habt? Und wissen die #Gruenen, dass in Margherita Mozzarella aus Kuhmilch drin ist? Wird man dafür auf Eurem Parteitag gemobbt? https://t.co/yGzeWc8Ibs
— Hubert Aiwanger (@HubertAiwanger) November 27, 2023
Künast über Aiwanger nach Pizza-Tweets: „Dieser Mann ist so lost“
Von vielen Grünen-Politikern kam angesichts Aiwangers Fixierung auf das Catering viel Häme zurück. Renate Künast etwa schrieb lediglich: „Dieser Mann ist so lost!“
Die Bundesgeschäftsstelle am Montag nach der #BDK23. #Pizza pic.twitter.com/76bdTufpyg
— BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (@Die_Gruenen) November 27, 2023
Nachdem im Netz auch durch künstliche Intelligenz generierte Fotos von wahren Pizzaschachtelbergen kursiert hatten, die die angebliche Doppelmoral der Partei in den Fokus rücken sollten, postete auch die Partei selbst ein KI-Bild: Es zeigte die Parteizentrale mit Pizza-Fahne und riesigen Pizzaschnitten auf dem Rasen. (cgsc)
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