Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Zunehmende Aktivität“

Kampfjets und Panzer: Russland verstärkt Truppen an Nato-Grenze

Was hat Wladimir Putin vor? Immer mehr Soldaten und Panzer der russischen Armee scheinen an der Grenze zur Nato aufzutauchen.

Petrosawodsk – Der Imperialismus von Wladimir Putin und seines Russland-Regimes sowie militärische Drohgebärden aus China machen weltweit Sorgen. Sogar Länder wie die Schweiz, die eigentlich auf sicherheitspolitische Neutralität pochen, rüsten ihre Armeen mächtig auf.

An Grenze zu Finnland: Wladimir Putins Russland steigert militärische Aktivitäten

Während die russischen Truppen in der überfallenen Ukraine keine Feuerpause eingelegt haben, wie vom Kreml eigentlich angekündigt, werden aus dem Norden Europas alarmierende Beobachtungen gemeldet. Es geht um die 1340 Kilometer lange Grenze zwischen Russland und Finnland.

Wie der schwedische Sender SVT laut dem Nachrichtenportal Focus Online berichtet, haben Putins Streitkräfte in letzter Zeit ihre Aktivitäten an gleich vier Orten in Russland unweit der finnischen Grenze verstärkt und dort offenbar ihre Truppenkontingente erhöht. Es soll sich demnach um militärische Standorte in Kamenka, Petrosawodsk, Seweromorsk und Olenja handeln.

Wladimir Putin lässt offenbar an der russisch-finnischen Grenze größere Truppenkontingente stationieren. Hier sind Soldaten der Nordflotte aus Murmansk zu sehen.

Luftstreitkräfte Wladimir Putins: Bomber in Reichweite von Finnland und Norwegen

Die letztgenannten zwei Militärstützpunkte sind auch für ein zweites skandinavisches Land brisant: Die Kleinstadt Seweromorsk (etwa 50.000 Einwohner) ist nur rund 110 Kilometer von der Grenze zu Norwegen bei Kirkenes entfernt. Dort befindet sich eine Basis der Nordflotte Russlands als Vorposten von Murmansk. Nach Finnisch-Lappland sind es von Seweromorsk aus etwa 190 Kilometer, was zum Beispiel für SU-Kampfjets eine überschaubare Distanz ist.

Laut SVT würden Satellitenbilder darauf hindeuten, dass Russland den Luftwaffenstützpunkt Seweromorsk-2 saniert und überholt hat. Auf den Aufnahmen seien Militärhubschrauber zu erkennen, die dort früher nicht stationiert gewesen seien. Weitere Satellitenbilder würden russische Langstreckenbomber auf dem Luftwaffenstützpunkt Olenja zeigen, die laut Focus Online nach Angaben aus Kiew auch Angriffe im Ukraine-Krieg fliegen.

Finnland
Einwohnerinnen und Einwohner5,5 Millionen
Staats- und Regierungsformparlamentarische Republik
HauptstadtHelsinki
Fläche338.472 km²
aktive Soldatinnen und Soldaten der Verteidigungskräfte Finnlandsrund 24.000
Reservisten für die Armeegeschätzt 900.000

Bedrohung durch Wladimir Putins Russland-Regime: Ukraine-Krieg als mahnendes Beispiel

Putin ließ die russischen Langstreckenbomber offenbar weit weg von der Ukraine stationieren, um sie aus der Reichweite ukrainischer Langstrecken-Drohnen zu bringen. Olenja liegt am westlichen Ufer der Kola-Bucht gegenüber von Seweromorsk und Murmansk etwa 105 Kilometer von der norwegischen Grenze entfernt. Nach Finnland sind es von hier knapp 180 Kilometer. Es ist eine Gemengelage, die den skandinavischen Ländern spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine große Sorgen bereitet.

Der Ukraine-Krieg dient ihnen als mahnendes Beispiel. In Finnland sind die Bedenken aber auch historisch gewachsen. Zur Einordnung: Im sogenannten Winterkrieg hatte die damals sowjetische Armee das Nachbarland am 30. November 1939 mit einer erheblichen zahlenmäßigen Überlegenheit angegriffen. Nach blutigen Kämpfen bis März 1940 musste Finnland große Teile Kareliens an Moskau abtreten. Zudem wurde die Halbinsel Hanko in Südwestfinnland für dreißig Jahre an die Sowjetunion als Flottenstützpunkt verpachtet, woran heute im „Hanko Front Museum“ die Ausstellung „Hanko in fremden Händen“ erinnert.

Ein Leopard 2A6 der Verteidigungskräfte Finnlands. (Archivfoto)

Finnland und Norwegen in Sorge: Immer mehr russische Militär-Aktivitäten

Sind die Bedenken gegenwärtig berechtigt? Wie SVT laut Focus Online weiter berichtet, sollen bei Kamenka, nur rund 56 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt, etwa 130 Militär-Zelte für geschätzt 2000 russische Soldaten errichtet worden sein. Und: In Petrosawodsk, 160 Kilometer östlich der finnischen Grenze, seien drei große Lagerhallen für Putins Armee gebaut worden, die Panzerfahrzeuge beherbergen könnten.

Die russische Kleinstadt Petrosawodsk rückte für die skandinavischen Nato-Staaten bereits jüngst in den Fokus. So schrieb das amerikanische Wall Street Journal (WSJ), dass die Russen dort angeblich eine große, neue Militärbasis planen – womöglich für zehntausende Soldaten.

Finnland trotzt Russland – „mit Polen größte Artillerie in Europa“

Der finnische Präsident Alexander Stubb meinte kürzlich in Richtung Putin, dass das kleine skandinavische Land mit seinen nur etwa 5,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in der Lage sei, die sehr lange Grenze zu Russland zu kontrollieren. „Wir haben mit die größten Streitkräfte in Europa: 900.000 Soldatinnen und Soldaten, 280.000 Reserve-Soldaten. Wir haben mit Polen die größte Artillerie in Europa“, sagte das finnische Staatsoberhaupt am 25. März im „heute journal“ des ZDF.

Die Zahl 280.000 beschreibt offenbar die Truppenstärke jener Reservisten (insgesamt geschätzt 900.000), die im Verteidigungsfall binnen Tagen wohl tatsächlich kampfbereit wären. Finnland ist am 4. April 2023 der Nato beigetreten. (pm)

Rubriklistenbild: © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ITAR-TASS / ZUMA Press

Kommentare