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Whitmer und Cooper sind raus
Harris‘ Vize für die US-Wahl: Die Auswahl wird enger
Die Suche nach dem perfekten Vize für Kamala Harris dauert an. Einige Namen stehen noch auf der Liste – doch die Demokratin will nicht voreilig entscheiden.
Washington, D.C. – Nach Joe Bidens Rückzug spricht alles dafür, dass Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten in die US-Wahl geht. Ein Großteil der Partei unterstützt sie offen, ebenso die im Wahlkampf wichtigen Spenderinnen und Spender. Dass die Delegierten sie offiziell nominieren, gilt als Formsache. Spannend ist eher, wer sie in ihrem Amt beerben und Vizepräsident oder -präsidentin der Vereinigten Staaten werden soll.
Die Auswahl an potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten hat sich zuletzt verkleinert. Roy Cooper, der Gouverneur von North Carolina, ist nicht mehr im Rennen. Ebenso ist Gretchen Whitmer, die Gouverneurin von Michigan, nach eigenen Angaben nicht mehr verfügbar. Whitmer sagte in der Sendung CBS Mornings, sie sei „nicht Teil des Auswahlprozesses“ und plane, bis zum Ende ihrer Amtszeit 2026 Gouverneurin zu bleiben. Wer bleibt nun übrig?
Wer soll unter Harris US-Vize werden? Shapiro, Beshear und Kelly wohl Favoriten
Die meisten auf Harris‘ Vize-Liste sind weiß, männlich – und geben sich als Politiker der Mitte. Zudem kommen sie aus Bundesstaaten, die bei der US-Wahl als besonders wichtig gelten. Der Name des 51-jährigen Gouverneurs von Pennsylvania fällt besonders häufig. Josh Shapiro würde den Demokraten einen Sieg in seinem Bundesstaat wohl erleichtern. Pennsylvania ist einer der wichtigsten Swing States, in denen das Rennen zwischen Demokraten und Republikanern besonders eng ist und die deshalb wahlentscheidend sein dürften.
Kamala Harris bei einem Auftritt vor Spenderinnen und Spendern im Bundesstaat Massachusetts. Die Demokratin aus Kalifornien will US-Präsidentin werden.
Shapiro gilt als starker Redner und energischer Politiker der Mitte. Bei der Wahl 2022 gewann er gegen einen ultrarechten Kandidaten, der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt wurde. Als Generalstaatsanwalt von Pennsylvania ging er gegen katholische Priester vor, die tausende Kinder sexuell missbraucht hatten, sowie den Pharmahersteller Purdue, der für die Opioidkrise verantwortlich gemacht wird.
Mark Kelly als Kamala Harris‘ Vize? Ehemaliger Astronaut ist seit letzter US-Wahl Senator
Seit 2020 ist Mark Kelly Senator von Arizona, einem weiteren Swing State, den Präsident Joe Biden vor vier Jahren ganz knapp für sich entschied. Der 60-Jährige war früher Soldat und Astronaut. In seinem Wahlkampf setzte er sich für strengere Waffenkontrollen ein – auch aus persönlicher Betroffenheit. Seine Frau, die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, entging 2011 nur knapp dem Tod, als ihr bei einem politischen Auftritt aus nächster Nähe in den Kopf geschossen wurde. Zudem liegt Arizona an der Grenze zu Mexiko – Migration ist ein wichtiges Wahlkampfthema.
Andy Beshear wäre ein Gegengewicht zu Kamala Harris – Minister Buttigieg ebenfalls im Vize-Rennen
Der Demokrat Andy Beshear ist Gouverneur von Kentucky – einem von den Republikanern dominierten Bundesstaat. Im November wurde der 46-Jährige wiedergewählt, er gewann gegen einen von Trump unterstützten Kandidaten. Im Wahlkampf setzte er sich für das Recht auf Abtreibung ein.
Bei der Präsidentschaftswahl 2020 fiel Kentucky mit 62 Prozent der Stimmen an Trump. Unwahrscheinlich, dass Beshear diese Präferenz umkehren kann. Aber er könnte den Demokraten Stimmen der weißen Mittel- und Unterschicht im angrenzenden „Rostgürtel“ beschaffen – jener Region, die unter dem industriellen Niedergang leidet. Beshear wäre damit ein Gegengewicht zu Harris, die aus dem reichen Kalifornien stammt.
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an
Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, gilt ebenfalls als möglicher Kandidat. Er punktet vor allem bei den sogenannten Progressiven in der Partei, berichtet Bloomberg. Auch Verkehrsminister Pete Buttigieg, der sich 2020 selbst als Präsidentschaftskandidat bewarb, gilt als möglicher Vize. Er hat jedoch den Nachteil, während mehrerer Krisen Teil der US-Regierung gewesen zu sein, was im Wahlkampf negativ ausgelegt werden könnte. Raphael Warnock, der erste afroamerikanische Senator des Bundesstaates Georgia, soll auch als „Running Mate“ gehandelt werden.
Republikaner in Sorge um Trumps Vize – Harris will keinen Fehler machen
Als amtierende Vize-Präsidentin, die bereits einen erfolgreichen Wahlkampf hinter sich hat, könnte Harris genau wissen, was bei der Auswahl des „Running Mates“ zu beachten ist. Auch was Donald Trump tut, dürfte sie genau verfolgen. Seine Wahl fiel auf J. D. Vance, Senator aus Ohio, dessen Umfragewerte nach dem Parteitag der Republikaner historisch schlecht sind. Es wird sogar spekuliert, dass Trump Vance vor der heißen Phase des Wahlkamps absägen könnte – Chaos, auf das Harris gänzlich verzichten will.
Chuck Schumer, Anführer der Demokraten im Senat, hat behauptet, dass Trump seine Auswahl bereue, auch weil Vance zu viel „Ballast“ mitbringe. Die Trump-Kampagne bestreitet das vehement. Doch auch Republikaner zeigen sich unzufrieden mit Vance.
Wonach aber sucht Harris in ihrem „Running Mate“ genau? US-Medien schreiben, dass ihr Chemie und starkes gemeinsames Auftreten mindestens genauso wichtig seien wie die politische Ausrichtung. Jegliche „Red Flags“, also Warnhinweise bei den Kandidaten, aus der Vergangenheit oder Gegenwart wolle man vermeiden, gerade nachdem Vances abfällige Bemerkungen über Harris publik wurden.
Kamala Harris einzige Anwärterin der Demokraten aufs Weiße Haus
Die US-Demokraten wollen ihren Präsidentschaftskandidaten bereits vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg bestimmen. Der zuständige Ausschuss der Demokratischen Partei billigte das Prozedere dafür. Falls sich nur eine Person zur Wahl stelle, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten, teilte die Partei mit.
Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später. Mögliche Anwärter hätten bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen. Bislang ist US-Vizepräsidentin Kamala Harris die einzige Anwärterin. (lrg/dpa/afp)