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Bekannte extremistische Gruppe
Nach Islamisten-Demo in Hamburg – Parteien wollen „Kalifat“-Forderungen unter Strafe stellen
Bei einer Demo der extremistischen Gruppe „Muslim Interaktiv“ in Hamburg wurden Rufe nach einem Kalifat stark. Viele Parteien sehen Handlungsbedarf.
Hamburg – Bei einer Demonstration der als gesichert extremistisch eingestuften Gruppe „Muslim Interaktiv“ soll offenbar zum Kalifat aufgerufen worden sein. Die Forderung meint ein System, das auf dem islamischen Recht, der Scharia, basiert. Mehrere Parteien forderten nun eine Bestrafung des Aufrufs zum Kalifat.
„Auch wenn dies grundrechtssensibel ist und einen Eingriff in die Meinungsfreiheit bedeutet, müssen wir diese Debatte ernsthaft führen“, so der CDU-Politiker Christoph de Vries laut der dpa. Er forderte einen Gesetzesvorschlag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die ihrerseits ebenfalls reagierte, und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), zum Beispiel verknüpft mit dem Tatbestand des Hochverrats oder der Verunglimpfung des Staates.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), forderte gegenüber dem Magazin Stern ein Verbot islamistischer Vereinigungen. „Forderungen nach einem Kalifat in Deutschland, auf die Straße getragener Hass und Hetze sind absolut inakzeptabel“, so Wüst.
„Hass und Hetze“: Parteien fordern Konsequenzen nach Islamisten-Demo in Hamburg
Auch von der innenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Lamya Kaddor, stieg laut der Rheinischen Post der Druck: „Wir erwarten von Bundesinnenministerin Faeser, dass die Zeit der Ankündigungen vorbei ist.“ Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle forderte gegenüber der Rheinischen Post zusätzlich ein „zügiges Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), das schon seit vielen Jahren eine Außenstelle des Mullah-Regimes aus Teheran ist“.
Frank Schwabe (SPD), der Religionsbeauftragte der Bundesregierung, sprach in Hinblick auf die Demonstration mit der Rheinischen Post über Grenzen der Religionsfreiheit: „Hass und Hetze und eine Untergrabung der freiheitlich demokratischen Grundordnung haben mit Religionsfreiheit natürlich nichts zu tun.“
Laut Schwabe könne man sich nicht auf die Religionsfreiheit berufen, wenn man selbst die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellt. Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versprach bereits am Montag (29. April) Konsequenzen. Man müsse sich genau anschauen, „was jetzt konkret aus den Dingen, die wir dort gesehen hatten, für Konsequenzen zu ziehen sind“.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Hamburg stimmte kurz vor Islamisten-Demo über Verbot von „Muslim Interaktiv“ ab
Cansu Özdemir, die Fraktionsvorsitzende der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft, forderte ein Verbot laut einer Pressemitteilung von „Muslim Interaktiv“. „Daneben braucht es dringend eine Evaluation der bestehenden Präventionsarbeit gegen Islamismus. Wenn 1000 Menschen durch Hamburgs Straßen ziehen und das Kalifat fordern, zeigt das: Der Senat hat im Kampf gegen den Islamismus versagt.“, so Özdemir. Wenige Tage vor der Demonstration wurde in der Hamburgischen Bürgerschaft ein Verbotsverfahren von „Muslim Interaktiv“ mehrheitlich abgelehnt.
Auf der Demonstration von „Muslim Interaktiv“ mit über 1000 Teilnehmenden wurde auch eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienberichterstattung kritisiert. Die Gruppe stellte auf der Demonstration das Kalifat für islamische Staaten als Lösung dar, laut der dpa beispielsweise mit Parolen wie „Kalifat ist die Lösung“. Auch auf sozialen Medien wie Instagram sprach sich die Gruppe positiv für ein Kalifat aus und betrauerte die ehemalige Weltmacht des osmanischen Reiches vor 1924. Ein junger Mann mit dem Pseudonym Raheem Boateng, bekannt als „Islamisten-Influencer“, ist besonders präsent dort. (lismah)