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Aufnahmen nach Tod des Kremlkritikers

Obduktion nach Nawalnys Tod: Putin-Sprecher lehnt Untersuchung ab und nennt Witwe „unflätig“

Nach Ansicht von Nawalnys Witwe Julia werde seine Leiche „versteckt, um die Spuren des Mordes zu verwischen“. Jetzt äußert man sich im Kreml.

Update vom 20. Februar, 17.11 Uhr: Vor dem Stacheldraht des sibirischen Straflagers hat die Mutter des toten Kremlkritikers Alexej Nawalny in einem Videoappell Russlands Präsident zur Herausgabe der Leiche ihres Sohnes aufgefordert. „Ich wende mich an Sie, Wladimir Putin. Die Entscheidung der Frage hängt nur von Ihnen ab. Lassen Sie mich doch endlich meinen Sohn sehen“, sagte Ljudmila Nawalnaja.

Schon den fünften Tag warte sie darauf, Nawalny sehen zu dürfen, sagte sie in der heute veröffentlichen Videobotschaft. In dem Lager nördlich des Polarkreises war der Politiker unter noch ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.

Nach Nawalnys Tod: Putin-Sprecher lehnt Untersuchung ab

Update vom 20. Februar, 15.44 Uhr: Die Regierung in Moskau hat eine Forderung der EU nach einer „internationalen Untersuchung“ des Todes von Nawalny zurückgewiesen. „Wir akzeptieren solche Forderungen im Allgemeinen nicht – und erst recht nicht von Herrn Borrell“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow mit Blick auf den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.

Julia Nawalnaja, die Ehefrau von toten Kremlkritiker Alexej Nawalny, wird von einem Sprecher Wladimir Putins als „unflätig“ denunziert.

Die Mord-Vorwürfe von Julia Nawalnaja gegen Wladimir Putin wies Peskow ebenfalls zurück: Es handele sich um „unflätige und absolut unbegründete Anschuldigungen gegen den russischen Staatschef.“ Angesichts der Tatsache, dass Nawalnaja seit wenigen Tagen Witwe sei, werde er ihre Worte nicht weiter kommentieren, erklärte der Kremlsprecher weiter.

Alexej Nawalny ist tot: Protest, Anschläge, Gefängnis – sein Leben in Bildern

Wahlen 2012 in Russland: Nawalny protestiert gemeinsam mit Schach-Großmeister Garry Kasparow (l.) für faire Wahlen in Russland – am Ende gewann Wladimir Putin.
Wahlen 2012 in Russland: Nawalny protestiert gemeinsam mit Schach-Großmeister Garri Kasparow (l.) für faire Wahlen in Russland – am Ende gewann Wladimir Putin. © Anatoly Maltsev / dpa
Nawalny – damals bereits sozusagen der Superstar der Protestbewegung in Russland – mit seiner Ehefrau Julija, vor Gericht. Nach seinen Protesten kam er damals vorerst frei.
Nawalny – damals bereits sozusagen der Superstar der Protestbewegung in Russland – mit seiner Ehefrau Julija, vor Gericht. Nach seinen Protesten kam er damals vorerst frei. © Valentina Svistunova / dpa
Kreml-Kritiker Nawalny 2017 nach einer Farbattacke vor seinem Büro.
Kreml-Kritiker Nawalny 2017 nach einer Farbattacke vor seinem Büro. © Evgeny Feldman / dpa
2017 rief Nawalny im ganzen Land zu Protesten gegen Korruption in Russland auf – und wurde zu 15 Tagen Arrest verurteilt.
2017 rief Nawalny im ganzen Land zu Protesten gegen Korruption in Russland auf – und wurde zu 15 Tagen Arrest verurteilt.  © Str/AP/dpa | Str
2015 wird der Oppositionsführer Boris Nemzow in Russland auf offener Straße erschossen. Nawalny beteiligt sich an den Protesten – und wird immer mehr zum neuen Gesicht der Opposition.
2015 wird der Oppositionsführer Boris Nemzow in Russland auf offener Straße erschossen. Nawalny beteiligt sich an den Protesten – hier bei einer Gedenk-Demo 2018 – und wird immer mehr zum neuen Gesicht der Opposition. © Alexander Zemlianichenko / dpa
2018 plante Nawalny, als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl gegen Wladimir Putin anzutreten. Allerdings beschloss ein Gericht vorab seinen Ausschluss von den Wahlen.
2018 plante Nawalny, als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl gegen Wladimir Putin anzutreten. Allerdings beschloss ein Gericht vorab seinen Ausschluss von den Wahlen. © Evgeny Feldman / dpa
Nawalny vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Jahr 2018. Dort war Russland zuvor wegen Festnahmen des Kreml-Kritikers verurteilt worden.
Nawalny vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Jahr 2018. Dort war Russland zuvor wegen Festnahmen des Kreml-Kritikers verurteilt worden. © Jean-Francois Badias / dpa
Familie Nawalny: Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny (M), seine Frau Julija (r), seine Tochter Daria (l) und sein Sohn Sachar stehen nach der Stimmabgabe bei einer Stadtratswahl im Jahr 2019 zusammen.
Familie Nawalny: Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny (M), seine Frau Julija (r), seine Tochter Daria (l) und sein Sohn Sachar stehen nach der Stimmabgabe bei einer Stadtratswahl im Jahr 2019 zusammen. © Andrew Lubimov / dpa
September 2020: Nach einer Nowitschok-Vergiftung wird Nawalny in der Berliner Charité behandelt.
September 2020: Nach einer Nowitschok-Vergiftung wird Nawalny in der Berliner Charité behandelt. © Daria Nawalny / dpa
Nach seiner Genesung und Rückkehr aus Deutschland wurde Nawalny in Russland festgenommen – hier zeigt er in Handschellen das „Victory“-Zeichen, begleitet von einer Polizei-Eskorte.
Nach seiner Genesung und Rückkehr aus Deutschland wurde Nawalny in Russland festgenommen – hier zeigt er in Handschellen das „Victory“-Zeichen, begleitet von einer Polizei-Eskorte. © Sergei Bobylev / dpa
Ein großes Portrait von Alexej Nawalny mitten in St. Petersburg. Nach nur wenigen Minuten ließ man es wieder überstreichen.
Ein großes Portrait von Alexej Nawalny mitten in St. Petersburg. Nach nur wenigen Minuten ließ man es wieder überstreichen. © Alexander Demianchuk / Imago
Alexej Nawalny (r) und seine Anwälte im Moskauer Stadtgericht 2021 – ihm droht eine lange Haftstrafe.
Alexej Nawalny (r) und seine Anwälte im Moskauer Stadtgericht 2021 – ihm droht eine lange Haftstrafe. © Moscow City Court Press Service / dpa
Alexej Nawalny Anfang des Jahres 2022 hinter Gittern bei einer Anhörung bezüglich Beschwerden zu seiner Unterbringung während der 3,5-jährigen Haftstrafe.
Alexej Nawalny Anfang des Jahres 2022 hinter Gittern bei einer Anhörung bezüglich Beschwerden zu seiner Unterbringung während der 3,5-jährigen Haftstrafe. © Anna Ustinova / Imago
Kurzer Glücksmoment in schweren Zeiten: Nawalny und Ehefrau Julija Arm in Arm rund um eine weitere Anhörung des Kreml-Kritikers vor Gericht im Februar 2022.
Kurzer Glücksmoment in schweren Zeiten: Nawalny und Ehefrau Julija Arm in Arm rund um eine weitere Anhörung des Kreml-Kritikers vor Gericht im März 2022. Wegen angeblicher Veruntreuung von Spendengeldern wurden 13 weitere Jahre Haft gefordert. © Sergei Fadeichev / Imago / ITAR-TASS
Bilder wie dieses aus dem Mai 2022 von einer weiteren Anhörung schüren Sorgen um den Gesundheitszustand von Nawalny.
Bilder wie dieses aus dem Mai 2022 von einer weiteren Anhörung schüren Sorgen um den Gesundheitszustand von Nawalny. Der Kritiker trat während seiner Haftzeit immer wieder beispielsweise in Hungerstreik. Seine Haft-Unterbringung soll teils dürftig gewesen sein. © IMAGO/Sergei Karpukhin / ITAR-TASS
Nawalny wieder vor Gericht im August 2023.
Nawalny wieder vor Gericht im August 2023. Der Oppositionsführer war erneut zu 19 Jahren Haft unter anderem wegen Extremismus verurteilt worden. © IMAGO/Sofya SandurskayaITAR-TASS
Ende 2023 galt Nawalny kurz als verschwunden
Ende 2023 galt Nawalny kurz als verschwunden. Dann hieß es, er sei in ein Strafgefangenenlager nach Sibirien gebracht worden. Das Foto zeigt ihn im Januar 2024 bei einer weiteren Video-Schalte. © Alexander Zemlianichenko / dpa
Am 16. Februar 2024 kommt überraschend dann die Info aus Russland, Nawalny sei im Strafgefangenenlager gestorben
Am 16. Februar 2024 kommt überraschend dann die Info aus Russland, Nawalny sei im Strafgefangenenlager gestorben. Weltweit wird um den Kreml-Kritiker getrauert. © IMAGO/Vuk Valcic / ZUMA Wire

Nawalny-Witwe Julia geht Putin an: „Sprecher des Mörders“

Update vom 20. Februar, 14.58 Uhr: Julia Nawalnaja zeigt sich von der Reaktion des Kreml auf ihre Videobotschaft zu Nawalnys Tod unbeeindruckt. Sie fordert die Herausgabe der Leiche ihres Mannes. „Es ist mir egal, was der Sprecher des Mörders zu meinen Worten sagt“, schrieb Julia Nawalnaja heute im Onlinedienst X– kurz darauf wurde Nawalnaja auf X vorübergehend gesperrt.

„Geben Sie Alexejs Leiche zurück und lassen Sie uns ihn würdig beerdigen – hindern Sie die Menschen nicht daran, von ihm Abschied zu nehmen“, forderte sie. Inzwischen steht auch der Bruder von Alexej Nawalny auf der Fahndungsliste von Kremlchef Wladimir Putin.

„Leiche vor Mutter wegschaffen“: Widersprüchliche Infos nach Nawalnys Tod

Erstmeldung: Moskau – Der Tod von Kremlkritiker Alexej Nawalny ist nicht das Einzige, was die Öffentlichkeit bewegt. Auch der Verbleib seiner sterblichen Überreste sorgt für Spekulationen. Russland hält den Leichnam offenbar zurück und gibt an, der 47-Jährige sei an einem „plötzlichen Todessyndrom“ gestorben. Das unabhängige russische Portal Mediazona berichtet jetzt über einen „Mitternachtskonvoi“ mit Nawalnys Leiche.

Mediazona spekuliert, dass der Konvoi „möglicherweise“ den Zweck hatte, die Leiche von Nawalny wegzuschaffen … „bevor seine Mutter in dem Lager ankam.“ Dazu veröffentlichte Mediozona entsprechende Videoaufnahmen, die zu der Vermutung passen. Nawalnys Mutter wurde seit seinem Tod Zugang zu ihrem Sohn verwehrt. Sie flog am Samstag (17. Februar) zu der Strafkolonie, in der der Kremlkritiker inhaftiert war. Ihr wurde jedoch der Zutritt zum Leichenschauhaus verweigert, in dem sich der tote Nawalny befunden haben soll.

Chemische Analyse von Nawalnys Leichnam geplant

Falls der Transport mit einem Konvoi stattgefunden haben sollte, stünde er in einem gewissen Widerspruch zu bisherigen Angaben. Die Leiche Nawalnys wird laut seiner Sprecherin für mindestens zwei Wochen von den Ermittlern einbehalten. „Die Ermittler haben der Mutter von Alexej und den Anwälten gesagt, dass sie seine Leiche nicht übergeben und sie in den nächsten 14 Tagen eine chemische Analyse, eine Untersuchung, vornehmen werden“, erklärte Kira Jarmisch am Montag (19. Februar) in Onlinediensten. „Mindestens zwei Wochen lang werden sie eine Art Inspektion vornehmen.“

Alexey Nawalny mit seiner Ehefrau Julia vor einer Gerichtsanhörung in Pokrow im Februar 2022

Vorwürfe nach Nawalny-Tod: „Völlige Verhöhnung“

„Ich sage es noch mal: Nawalnys Leiche wird versteckt, um die Spuren des Mordes zu verwischen“, schrieb Jarmisch in Onlinediensten. „Diese 14-tägige ‚chemische Analyse‘ ist eine völlige Lüge und eine Verhöhnung.“ Sie rechne damit, dass die Behörden Nawalnys Leiche auch nach Ablauf der 14 Tage nicht herausgeben werden.

Nawalny, ein prominenter Widersacher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war nach Angaben der russischen Strafvollzugsbehörde am Freitag in einem Straflager am Polarkreis im Alter von 47 Jahren plötzlich gestorben. Aus dem Kreml hieß es am Montag, die Untersuchung von Nawalnys Tod dauere an, es gebe noch keine Ergebnisse.

Nawalny-Witwe Julia: „Putin hat meinen Mann umgebracht“

Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja sagte am Montag: „Putin hat meinen Mann umgebracht“. Jarmisch und Nawalnaja zogen Vergleiche mit 2020, als Nawalny auf einem Flug nach Moskau schwer erkrankte. Ärzte versuchten damals, eine Verlegung nach Europa zu verhindern. Nawalnaja erreichte schließlich, dass ihr Mann zur Behandlung nach Deutschland gebracht wurde, wo Tests ergaben, dass Nawalny vergiftet worden war. (frs mit AFP)

Rubriklistenbild: © Kai Pfaffenbach/dpa

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