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Nach Landwirte-Demo

Zoff um „Gaudi“-Zitat: Klöckner wirft ARD-Journalist „Stimmungsmache“ vor

Internationale Grüne Woche 2019
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Julia Klöckner (CDU) kostet beim Eröffnungsrundgang der Internationalen Grünen Woche 2019 Häppchen - die Messe war auch Anlass für die Großdemo am Samstag.

Mehrere zehntausend Menschen haben für eine Agrarwende demonstriert - Ministerin Julia Klöckner sah dabei auch „Gaudi“ involviert. Das Zitat sorgt nun für Ärger.

Berlin - Mehrere zehntausend Menschen haben in Berlin am Samstag für mehr Umwelt- und Tierschutz in der Landwirtschaft demonstriert. Ein Signal, das natürlich auch in der Bundesregierung angekommen ist - und auf das eine diplomatische Reaktion offenbar nicht leicht fällt: Denn ein Interview von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vom Sonntagabend sorgt nun, im Nachgang, für einigen Wirbel.

Klöckner hatte in der ARD-Senderung „Bericht aus Berlin“ Stellung zu den Forderungen der Demonstranten genommen. Wenig überraschend verteidigte Klöckner ihre Politik - etwa unter Verweis auf das ihrer Ansicht nach „strengste Tierschutzgesetz beim Thema Ferkelkastration“, das die Bundesregierung auf den Weg gebracht habe. Allerdings ist dieses unlängst um zwei Jahre aufgeschoben worden.

Auf die Frage von Moderator Oliver Köhr, ob sie sich zwischen den Fronten der Agrar-Lobby und der Umweltschützer zerquetscht fühle, antwortete Klöckner dann jedoch etwas flapsig - womöglich klang auch etwas Frust durch. 

Klöckner sieht „ein bisschen Gaudi“ bei Agrar-Großdemo - und kassiert Attacke von einem ARD-Moderator

„Ich finde das Versammlungsrecht richtig und freue mich - weil, diese Demo findet seit Jahren statt, egal wer Agrarminister ist, egal welche Entwicklungen es gegeben hat“, sagte die Ministerin mit Blick auf die Groß-Veranstaltung. Und fügte hinzu: „Es ist ja auch ein bisschen Gaudi und vor allem Zuspitzung dabei und das ist auch in Ordnung in einer Demokratie.“

Dieses Zitat nutzte ein weiterer ARD-Journalist, „Monitor“-Moderator Georg Restle, in einem Tweet für eine harte Attacke. „Für Julia Klöckner sind Proteste von Bauern gegen ihre Agrarpolitik ‚Gaudi‘. Zeigt, wie ernst sie ihren Job nimmt“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst.

Damit hätte die Debatte beendet sein können - Klöckner holte am Montagnachmittag allerdings zum Gegenschlag aus und warf Restle „Stimmungsmache“ vor. „Lieber Herr Restle, gerade weil Sie für die Öffentlich-Rechtlichen arbeiten, haben Sie eine besondere Verantwortung für Ausgewogenheit“, beantwortete Klöckner den Tweet. „Sie sollten dann bitte die richtige Einordnung und das ganze Zitat bringen. Sie machen bewusst Stimmung durch Selektion. Schade.“

Klöckner äußert sich über Landwirte-Demo: „Da waren Schlepper dabei, eine fette Million Euro kosten die“

Klöckner hatte gleichwohl auch an anderer Stelle im Interview Äußerungen getätigt, die als indirekt Kritik an den Demonstranten gewertet werden könnten. „Da waren auch Schlepper dabei, 300 PS, eine Viertelmillion Euro kosten die - man kann jetzt nicht davon sprechen, dass die Demonstranten nicht von Agrar-Subventionen profitieren“, sagte Klöckner etwa. 

Andererseits seien Öko-Landwirte mit „800 Schweinen“ vertreten gewesen - in Rheinland-Pfalz nenne man so etwas „Agrar-Fabrik“. Gemeint waren die Aussagen als Beleg dafür, dass konventionelle und ökologische Landwirtschaft keine Gegenpole mit unvereinbaren Bedürfnissen seien.

Zu der Demonstration für eine Agrarwende am Samstag hatte ein Bündnis von Landwirten, Tier- und Umweltschützern aufgerufen. An der Agrarminister-Konferenz im Außenministerium übergaben sie eine Protestnote. Darin stand, dass „bäuerliche Arbeit auf den Äckern und Feldern und in den Ställen etwas sehr Wertvolles und vor allem Schützenswertes“ sei. Das Bündnis fordert auch für die Verhandlungen zur künftigen EU-Agrarfinanzierung mehr Klima- und Naturschutz, mehr Unterstützung für kleinere Höfe und artgerechte Tierhaltung.

Auch interessant: ZDF-“heute journal“ - drastische Wetter-Warnung von Ministerin Klöckner

Update vom 3. Februar 2019: Schmutz im Gemüsekühlhaus, Schwarzschimmel am Waschbecken, dreckige Einlegeroste im Kühlschrank und nicht abgedeckte Lebensmittel im Kühlhaus. Der gesundheitliche Verbraucherschutz steht bei CDU-Politikerin Julia Klöckner eigentlich ganz oben auf der Agenda. Doch in ihrer Behörde soll es erhebliche Hygienemängel geben. 

fn/dpa

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