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Am Welttag der Pressefreiheit

„Ein Weckruf": Weitere Proteste gegen Yücel-Verhaftung

München - Journalisten, Politiker und Verbände haben anlässlich des Tages der Pressefreiheit die Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel gefordert.

"Wir werden nicht aufhören, bis Deniz rauskommt", sagte "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt dem Bayerischen Rundfunk. Yücel war bis zu seiner Festnahme im Februar als Korrespondent für die "Welt" tätig. 

Poschardt äußerte sich besorgt wegen der Haftumstände Yücels. "Diese Einzelhaft ist für ihn die Hölle, das ist Folter, das wird ja auch bewusst eingesetzt, um jemanden fertigzumachen, und das nagt natürlich an ihm." Die "Welt" nutze "jeden Draht, jeden Kontakt, den wir haben, aber es ist ein zähes und mühsames Geschäft". Yücel wird in der Türkei Terrorunterstützung vorgeworfen. Bundesregierung und Menschenrechtsorganisationen halten dies für abwegig. 

Inhaftierung Yücels sei "ein Weckruf" gewesen

Auch die Organisation Reporter ohne Grenzen, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, erinnerten an die anhaltende Inhaftierung Yücels. Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, äußerte in diesem Zusammenhang allerdings auch Kritik an der Bundesregierung. 

Erst im Fall Yücels hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und andere deutsche Politiker erstmals den Namen eines verfolgten Journalisten in den Mund genommen. "Das hätte sich Reporter ohne Grenzen auch bei Pressevertretern gewünscht, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben", kritisierte Mihr im Sender SWR2. Immerhin sei die Inhaftierung Yücels hier "ein Weckruf" gewesen. Auch in Stellungnahmen der Europäischen Union aber "fehlt es an Deutlichkeit". 

Demonstration vor türkischer Botschaft geplant 

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und weitere Organisationen riefen für Mittwochmittag (12.30 Uhr) zu einer Demonstration vor der türkischen Botschaft in Berlin auf. Das Bündnis will auf die Verschlechterung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei aufmerksam machen. Binnen wenigen Monaten wurden nach ihren Angaben neben Yücel 120 weitere Journalisten dort verhaftet und tausende nach der Schließung ihrer Redaktionen arbeitslos. Am späten Nachmittag (17.30 Uhr) findet vor dem Brandenburger Tor in Berlin ein Solidaritätskonzert statt. 

Entwicklungsminister Müller verwies auf Probleme mit der Pressefreiheit auch in weiteren Ländern. "Journalisten verdienen große Anerkennung für ihre mutigen Einsätze in den Krisenländern dieser Welt", erklärte er in Berlin. Die Bundesregierung bemühe sich, sie im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. "Medien müssen frei sein - online und offline", hatte zuvor auch Kofler gefordert. bk/gw

afp/Video:SnackTV

Rubriklistenbild: © dpa

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