Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Not nicht nur in Gaza
Gewalt auch im Westjordanland: Palästinenser fliehen – Israel verweist auf 550 Anschlagsversuche
Im Westjordanland nimmt die Gewalt durch israelische Siedler zu. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel werden dort immer mehr Palästinenser vertrieben.
Zahlreiche Palästinenser fliehen wegen Siedlergewalt
Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) geht davon aus, dass mindestens 121 palästinensischen Haushalten mit insgesamt 1149 Personen seit dem 7. Oktober aus dem Westjordanland vertrieben wurden.
Auch UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk zeigte sich alarmiert über die Lage im Westjordanland. „Ich bin zutiefst besorgt über die zunehmende Gewalt und die schwerwiegende Diskriminierung von Palästinensern im besetzten Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem“, sagte Türk am Donnerstag (16. November). „Meiner Meinung nach schafft das eine potenziell explosive Situation.“
Vandalismus und körperliche Gewalt
Nach Berichten der Times of Israel kam es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Belästigung von Palästinenserinnen und Palästinensern durch israelische Siedler, aber auch von Seiten der israelischen Verteidigungskräfte IDF. Die Rede ist von Vandalismus, aber auch von körperlichen Überfällen. Am Dienstag teilte das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland mit, in Tulkarem, im Norden des von Israel besetzten Palästinensergebiets, seien sieben Männer im Alter zwischen 21 und 33 Jahren bei einem Einsatz der israelischen Armee getötet worden.
Die israelische Armee bestätigte der Nachrichtenagentur AFP einen Einsatz in dieser Region des Westjordanlands. Sie habe „auf den Straßen platzierte Sprengsätze“ entdeckt und „gesuchte Verdächtige gefasst und befragt“. Bei einem Schusswechsel seien mehrere bewaffneten Angreifer getötet worden, teilte die Armee mit.
Vertreibungen von Familien im Westjordanland
Den verstärkten Einsatz im Westjordanland begründete die israelische Armee mit einem „deutlichen Anstieg terroristischer Angriffe“. Den Angaben zufolge gab es seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Westjordanland „mehr als 550 Anschlagsversuche“.
Schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel kam es im Westjordanland immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Siedlern und Soldaten.
Andrea De Domenico, Leiter des OCHA-Büros schätzte die Zunahme der Gewalt gegen Palästinenser und die Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit auf Anfrage der Times of Israel als „mehr als besorgniserregend“ ein. „Es führt zur Vertreibung von Familien und ganzen Gemeinschaften und erzeugt humanitären Bedarf. Die humanitäre Gemeinschaft unterstützt sie, aber unsere Hilfe wäre unnötig, wenn ihre Grundrechte respektiert würden“, so Domenico.
Untersuchung über Verletzung des Völkerrechts gefordert
UN-Menschenrechtskommissar Türk forderte zudem eine internationale Untersuchung über Verletzungen des Völkerrechts im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. „Die äußerst schwerwiegenden Vorwürfe über mehrfache und schwerwiegende Verletzungen des humanitären Völkerrechts, wer auch immer sie begeht, erfordern eine rigorose Untersuchung und vollständige Rechenschaft“, sagte Türk am Donnerstag.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Israel rügte die UN-Kritik an möglichen Verstößen an und betonte, das Völkerrecht sei kein „Selbstmordpakt“. Wenn ein Staat sich nicht verteidigen könne „oder dafür kritisiert wird, dass er das im Einklang mit dem Völkerrecht tut, dann werden Terrororganisationen unweigerlich immer mehr ermutigt und ihre Methoden weiter anwenden, da sie sich der anhaltenden internationalen Unterstützung sicher sein können“, sagte Israels UN-Botschafterin in Genf, Meirav Eilon Shahar. (alm/AFP)