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News-Ticker

Schwere Vorwürfe nach Israel-Zugriff in Krankenhaus: „Greifen lebenswichtige Infrastruktur an“

Baerbock spricht sich gegen Israels Rafah-Offensive aus. Indes erhebt die UN Vorwürfe gegen Israels Armee. Der News-Ticker.

  • Israel-Reise: Baerbock fordert Schutzkorridor im nördlichen Gazastreifen
  • Baerbock in Israel: Außenministerin Annalena Baerbock warnt vor „humanitärer Katastrophe“ in Rafah
  • Diskussion entbrannt: Vatikan bezeichnet Kämpfe im Gazastreifen als „Gemetzel“ – Israel protestiert
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 15. Februar, 22.00 Uhr: Nach dem jüngsten Militäreinsatz in einer palästinensischen Klinik hat das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. „Die Operation scheint Teil eines Musters zu sein: Israelische Streitkräfte greifen lebenswichtige zivile Infrastruktur an, insbesondere Krankenhäuser“, sagte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani am Donnerstagabend in Genf. „Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind entsetzlich“, beklagte sie.

Israelische Soldaten drangen am Donnerstag in das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ein, um tote Geiseln zu bergen, wie das Militär mitteilte. Es seien mehrere Tatverdächtige festgenommen worden. Ein Militärsprecher sprach von einem „präzisen und begrenzten Einsatz“. Laut Armee gibt es glaubhafte Geheimdienstinformationen, wonach die Hamas in der Klinik Geiseln festgehalten habe. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

Ein israelischer Hubschrauber fliegt über Chan Junis.

Premier Sunak fordert Waffenpause – und spricht sich gegen Rafah-Offensive aus

Update vom 15. Februar, 21.04 Uhr: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat vor den Folgen eines Militäreinsatzes in Rafah im südlichen Gazastreifen gewarnt. Sunak habe am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert, teilte die Regierung in London mit. Er habe erklärt, dass Großbritannien zutiefst besorgt sei wegen des Verlusts von Menschenleben in Gaza und der „potenziell verheerenden humanitären Folgen einer militärischen Intervention in Rafah“.

In Rafah halten sich nach UN-Angaben 1,3 Millionen Menschen auf. Die meisten flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs. Sunak bekräftigte, es habe Priorität, eine humanitäre Pause zu verhandeln, um die sichere Freilassung der Geiseln und deutlich mehr Hilfslieferungen nach Gaza zu ermöglichen. Er forderte Israel auf, den Grenzübergang Kerem Schalom vollständig zu öffnen und Hilfslieferungen über den Seeweg und den Hafen Aschdod zu erlauben.

Update vom 15. Februar, 19.14 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach einem israelischen Angriff auf Nabatäa im Südlibanon ist auf zehn angestiegen. Das örtliche Krankenhaus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sieben Zivilpersonen getötet wurden. Darunter sollen auch Kinder sein. Das israelische Militär erklärte, einen hochrangigen Kommandeur der Eliteeinheit der Hisbollah getötet zu haben. Auch sein Stellvertreter und ein weiteres Mitglied der Schiitenmiliz seien demnach bei dem Angriff in der Nacht zu Donnerstag getötet worden.

Der israelische Angriff auf das fünfstöckige Gebäude in Nabatäa erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels am Mittwoch. Dabei wurde eine 20-jährige Soldatin getötet. Das israelische Militär leitete daraufhin nach eigenen Angaben eine umfangreiche Angriffswelle auf libanesisches Gebiet ein. Bereits am Mittwoch wurden dabei im Libanon mindestens vier Menschen getötet. 

Baerbock auf Israel-Reise: Außenministerin fordert Schutzkorridor im nördlichen Gazastreifen

Update vom 15. Februar, 17.35 Uhr: In der Debatte über den israelischen Militäreinsatz im südlichen Gazastreifen hat Außenministerin Annalena Baerbock die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Rafah gefordert. Ihr sei es wichtig, dass die internationale Gemeinschaft alles dafür tue, dass die eine Million Menschen in der Stadt in Sicherheit kommen, sagte die Grünen-Politikerin während eines Besuchs in Israel am Donnerstag. Es brauche für sie einen Schutzkorridor zurück in den Norden des Küstenstreifens, bevor im Angriffe gestartet werden, um islamistische Terrorzellen in Rafah zu bekämpfen.

„Die Hamas ist das Grundübel dieser Situation“, betonte Baerbock zugleich. „Wir stehen in voller Solidarität zu und mit den Menschen hier in Israel.“ Sie forderte die Länder der Region dafür auch auf, Druck auf die Hamas auszuüben, damit diese sich ergebe und die Geiseln freilasse. Baerbock habe auch von der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah gefordert, sich zu positionieren.

Baerbock pochte zudem auf eine bessere Zusammenarbeit bei den Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet. Die israelische Armee müsse Sicherheitsgarantien geben. Um die Hilfen zu verteilen und die Freilassung der Geiseln zu erreichen, brauche es eine Feuerpause, sagte Baerbock weiter.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israel vermutet Leichen von Geiseln im Nasser-Krankenhaus

Update vom 15. Februar, 16.17 Uhr: Im Nasser-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens könnten sich nach Angaben der israelischen Armee die Leichen weiterer Geiseln befinden. „Wir haben glaubwürdige Informationen aus mehreren Quellen, darunter auch von freigelassenen Geiseln, die darauf hindeuten, dass die Hamas Geiseln im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis hielt und dass sich möglicherweise Leichen unserer Geiseln in der Einrichtung (...) befinden“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung der Armee.

Die Armee erklärte, ihre Truppen seien nach heftigen Kämpfen in das Krankenhaus eingedrungen. Nach Angaben von Medizinern war das Nasser-Krankenhaus bereits seit Monaten von israelischen Truppen „belagert“ worden. Laut dem von der radikalislamischen Palästinenserorgansation kontrollierten Gesundheitsministerium wurden in den Krankenhaus-Komplex geflüchtete Menschen sowie Patienten bei dem Einsatz vertrieben. Eine Krankenschwester berichtete der Nachrichtenagentur AFP von tödlichen Gefechten, Abwässern in der Notaufnahme und Trinkwassermangel.

Kommandeur der pro-iranischen Schiiten-Miliz Hisbollah getötet

Update vom 15. Februar, 14.54 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch ein Kommandeur der pro-iranischen Schiiten-Miliz Hisbollah getötet worden. Er sei bereits eine Woche zuvor bei einem israelischen Angriff ins Visier genommen und verletzt worden, hieß es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Bei dem Angriff am Mittwoch sei er schließlich getötet worden.

Die Zahl der Toten des Angriffs stieg damit auf zehn an. Insgesamt wurden libanesischen Angaben zufolge drei Hisbollah-Kämpfer und sieben Zivilisten getötet.

„Gezielte Einsätze“ in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen

Update vom 15. Februar, 13.25 Uhr: In ihrem Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge „gezielte Einsätze“ in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen ausgeführt. Die israelische Luftwaffe habe eine Reihe von Angriffen zur Unterstützung der Bodentruppen im gesamten Gebiet vorgenommen, erklärte die Armee am Donnerstag. Es seien unter anderem „unterirdische Einrichtungen“ und „Militärstützpunkte“ getroffen und „eine Reihe von Terroristen“ getötet worden.

Derweil warnten Kanada, Australien und Neuseeland Israel vor den „verheerenden“ Folgen eines Einsatzes für die Menschen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Es gebe keinen Ort für die Zivilisten, die an der geschlossenen Grenze zu Ägypten festsitzen, an den sie gehen könnten, erklärten die drei Länder. Sie forderten Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, „diesen Weg nicht zu beschreiten“.

Trotz internationaler Warnungen hatte Netanjahu am Mittwoch einen „gewaltigen“ Einsatz der israelischen Armee in der Stadt angekündigt. „Wir werden bis zum Sieg kämpfen und das umfasst einen gewaltigen Einsatz auch in Rafah, nachdem wir der Zivilbevölkerung erlauben, das Kampfgebiet zu verlassen“, erklärte er. In Rafah direkt an der Grenze zu Ägypten sind angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mehr als eine Million Flüchtlinge aus anderen Teilen des Palästinensergebietes gestrandet.

„Glaubwürdige Informationen“: Israel führt Operation im Gazastreifen durch

Update vom 15. Februar, 12.25 Uhr: Laut palästinensischen und israelischen Medien führt die israelische Armee derzeit eine Operation im Nasser-Krankenhaus im Khan Yunis-Bezirk von Gaza durch. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gab an, Israel habe „glaubwürdige Informationen“, dass die Hamas dort Geiseln festgehalten habe und sich dort immer noch Leichen von manchen Geiseln befinden könnten. Daher führe man eine „präzise und begrenzte Operation“ durch.

Die Hamas meldete allerdings, es handle sich um einen „massiven Angriff“ auf das Krankenhaus. Unter Berufung auf Mitarbeiter des Krankenhauses berichtete die britische Zeitung The Guardian, die israelische Armee habe die oberen Stockwerke des Krankenhauses mit Drohnen beschossen. Dabei sei ein Patient getötet und sechs weitere Patienten verletzt worden.

Israel greift Hisbollah im Süden des Libanon an: Fünf Menschen kommen ums Leben

Update vom 15. Februar, 10.55 Uhr: Bei israelischen Gegenangriffen auf Ziele im Libanon in der Nacht zu Donnerstag sind libanesischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Das bestätigte das Nabih-Berri-Krankenhaus in Nabatäa im Süden des Landes der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sind unter den Getöteten auch eine Frau und ihre Tochter. Man gehe davon aus, dass es noch weitere Opfer gebe, sagten Hisbollah-Mitglieder von vor Ort. Ob es sich dabei um Kämpfer der Schiitenorganisation oder Zivilisten handelt, blieb unklar.

Der israelische Angriff auf das fünfstöckige Gebäude in Nabatäa erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels am Mittwoch. Dabei wurde auch eine 20-jährige Soldatin getötet. Das israelische Militär hat daraufhin nach eigenen Angaben eine umfangreiche Angriffswelle auf libanesisches Gebiet eingeleitet. Bereits am Mittwoch wurden dabei im Libanon mindestens vier Menschen getötet. 

Laut dem israelischen Sender Reshet 13 sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch (14. Februar), dass sein Land sich auf einen möglichen Krieg im Norden vorbereitet. Er fügte hinzu: „Dies wird nicht enden, ohne dass die Bewohner des Nordens mit einem sehr hohen Maß an Sicherheit in ihre Häuser zurückkehren können.“ Der Chef des Hisbollah-Exekutivrats, Haschim Safi al-Din, drohte Israel am Mittwoch mit Vergeltung. „Die Aggression, die heute im Südlibanon stattgefunden hat, kann keineswegs ohne Reaktion bleiben. Es wird auf jeden Fall eine Antwort geben“, erklärte er.

Debatte über Ende des Israel-Kriegs: Protest bei rechtsextremen Politiker

Update vom 15. Februar, 10.20 Uhr: Der US-Plan für ein Ende des Krieges in Israel und der Gründung eines Palästinenserstaates stößt bei dem israelischen rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich auf Ablehnung. „Wir werden diesem Plan auf keinen Fall zustimmen“, erklärte er im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Der US-Plan belohne die Palästinenser „für das Massaker, das sie uns angetan haben“, ergänzte der Minister. Die Belohnung sei in diesem Fall ein palästinensischer Staat mit der Hauptstadt in Jerusalem.

„Die Botschaft ist, dass es sich durchaus lohnt, israelische Bürger zu massakrieren“, kritisierte er weiter. Ein palästinensischer Staat stelle eine „existenzielle Bedrohung für den Staat Israel dar, wie am 7. Oktober bewiesen wurde“.

Krieg in Israel: UN-Nothilfekoordinator befürchtet „Gemetzel“ in Gaza

Update vom 15. Februar, 9.12 Uhr: Während sich Israel auf eine Bodenoffensive in Rafah vorbereitet, hat UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths in der Nacht zum Donnerstag auf der Plattform X (vormals Twitter) ungewöhnlich scharfe Worte gewählt: „Ich befürchte ein Gemetzel von Menschen in Gaza.“ Zwar verstehe er, warum Israel militärische Operation in der Stadt im Süden des Gazastreifens fortsetzen wolle. Allerdings werde ein derartiger Schritt eine „massive Auswirkung“ auf 1,1 Million Menschen haben, warnte er. Sehr wahrscheinlich werde es ein „Gemetzel“ geben, so Griffiths, da die humanitäre Operation im Streifen ohnehin schon „aufgrund einer Reihe von Gründen“ kaum funktioniere.

Update vom 15. Februar, 7.40 Uhr: Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat ein Telefongespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Lloyd Austin gehalten. Laut einer Mitteilung aus dem Pentagon hat Austin Israel erneut dazu aufgerufen, Zivilisten in Schutz zu nehmen, bevor eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens beginnt. Auch sei es wichtig, vor einem Angriff den Zugang von Zivilisten zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten. Beim Gespräch zwischen Austin und Gallant ging es auch um die Verhandlungen für einen Geiseldeal.

Baerbock in Israel: Außenministerin warnt vor „humanitärer Katastrophe“ in Rafah

Update vom 14. Februar, 21.10 Uhr: Annalena Baerbock hat bei ihrem Israel-Besuch zu einer neuen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen. Diese würde ein Zeitfenster eröffnen, „um die Geiseln freizubekommen und um mehr humanitäre Hilfe hineinzubekommen“, sagte die Außenministerin bei ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober. Sie rief die Kriegsparteien dazu auf, einen Vorschlag Katars und Ägyptens für eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen. 

Die Sicherheit der Menschen in Israel vor dem Terror der Hamas sei ebenso wichtig wie das Überleben der Menschen in Gaza, sagte die Ministerin. „Auch über Gaza hat der Terror der Hamas nichts als Tod und Leid gebracht.“ Hätten sie Mitleid mit der eigenen Bevölkerung, würden die Hamas-Kämpfer ihre Waffen unverzüglich niederlegen, sagte sie. 

Gleichzeitig bekräftigte Baerbock, eine israelische Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens wäre „eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“. Die Menschen benötigten „sichere Orte und sichere Korridore, um nicht noch weiter ins Kreuzfeuer zu geraten“. Es müssten mehr Grenzübergänge geöffnet werden, damit mehr Hilfsgüter und Medikamente eingeführt werden könnten. Die UN-Mitarbeiter müssten sich auf Sicherheitsgarantien verlassen können. 

Vatikan bezeichnet Kämpfe im Gazastreifen als „Gemetzel“ – Israel protestiert

Update vom 14. Februar, 17.08 Uhr: Israel hat beim Vatikan gegen die Bezeichnung der Kämpfe im Gazastreifen als „Gemetzel“ protestiert. Der Außenminister des katholischen Kirchenstaats, Kardinal Pietro Parolin, hatte am Dienstag die israelischen Angriffe als unverhältnismäßig kritisiert. „Ich denke, wir sind alle über diese Geschehnisse empört, über dieses Gemetzel. Wir müssen andere Wege finden, um das Problem von Gaza, das Problem von Palästina zu lösen.“

Israel führt „flächendeckende Luftschläge“ im Libanon aus

Update vom 14. Februar, 13.30 Uhr: In Reaktion auf Raketenangriffe aus dem Libanon, haben die israelischen Streitkräfte am Mittwochmittag „flächendeckende Luftschläge“ gegen Positionen der Hisbollah durchgeführt. Das berichtet das Portal The Times of Israel mit Verweis auf das israelische Militär. Die israelischen Streitkräfte gaben an, in Kürze mehr Informationen liefern zu wollen.

Update vom 14. Februar, 12.30 Uhr: Der Chef der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, hat die Hamas im Gazastreifen dazu aufgerufen, einem Geiseldeal mit Israel so schnell wie möglich zuzustimmen. Dies berichtete die palästinensische Agentur Wafa News. Abbas sagte demnach, die Hamas müsse eine Vereinbarung unterzeichnen und so das palästinensische Volk „vor einer weiteren Katastrophe mit bedrohlichen Konsequenzen“ bewahren sowie eine Offensive gegen die Stadt Rafah verhindern. Eine Offensive in Rafah, so Abbas, würde zu „tausenden Opfern, Schmerzen und Vertreibung unter unserem Volk“ führen.

Nach Raketenangriff aus dem Libanon: Israel bereitet wohl harte Antwort vor

Update vom 14. Februar, 11.55 Uhr: Nach den schweren Raketenangriffen gegen den Norden Israels bereitet sich die israelische Armee laut dem Nachrichtenportal Ynet auf eine „signifikante Antwort“ gegen die Hisbollah vor. Dabei wird die Armee dem Bericht zufolge nicht nur Stellungen, aus denen die Raketen abgefeuert wurden, sondern auch weitere Standorte der Hisbollah auf libanesischem Territorium angreifen. Am Dienstag (13. Februar) hatte der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, weitere Angriffe auf Israel angekündigt und betont, man werde die Attacken fortsetzen, bis die „israelische Aggression“ im Gazastreifen beendet werde. Die libanesische Miliz beruft sich immer wieder auf den Krieg im Jahr 2006 und zeigt sich überzeugt, dass man der israelischen Armee eine Niederlage zufügen kann, sollte es eine Bodenoffensive geben.

Update vom 14. Februar, 9.14 Uhr: Mehrere Städte und Siedlungen im Norden Israels sind israelischen Medien zufolge mit Raketen aus dem Libanon beschossen worden. Bei Einschlägen in der Stadt Safed seien bisher sieben Menschen verletzt worden, meldete die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf Rettungsdienste. Berichten zufolge wurden acht Raketen auf die Stadt mit rund 40.000 Einwohnern abgefeuert.

Israel glaubt im Krieg mit der Hamas weiter an US-Unterstützung

Indes zeigt sich Israel überzeugt über die Unterstützung aus den USA bei diplomatischen Fragen. Der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, dementierte Berichte, wonach die Regierung von Joe Biden Druck für einen Waffenstillstand ausübe. „Die US-Regierung hat Fragen bezüglich der humanitären Seite des Krieges, doch ich sehe keine US-Haltung, die darauf abzielt, uns zu stoppen“, sagte er dem Armee-Radiosender GLZ Radio.

Die USA würden zwar eine Feuerpause fordern, um Geiseln zu befreien, doch Forderungen nach einem endgültigen Waffenstillstand gebe es nicht. Trotz der unterschiedlichen Meinungen in den USA gegenüber Israel, bleibe die Unterstützung für die Kriegsziele des Landes im Gazastreifen gleich, erklärte Herzog. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Mohammed Dahman/dpa

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