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Sicherheitsbedenken

Israel hat offenbar alle Diplomaten aus der Türkei abgezogen

Immer wieder gibt es in der Türkei Proteste gegen Israel. Inzwischen hat Israel seine Diplomaten wegen Sicherheitsbedenken aus der Türkei abberufen.

Ankara - Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel kommt es beinahe täglich zu anti-westliche und anti-israelischen Protesten in der Türkei. In Istanbul hatten zuletzt am Dienstagabend dutzende Menschen versammelt, um gegen Israel zu protestieren. Bei den Ausschreitungen vor dem israelischen Konsulat in Istanbul wurden nach Behördenangaben 63 Menschen verletzt, darunter 43 Polizisten.

Proteste gegen Israel in der Türkei: Abzug von Diplomaten „vorübergehend“

Nach einem Bericht der Deutschen Welle habe Israel seine Bürger in der Türkei aufgefordert, das Land zu verlassen. Die israelische Regierung haben eine Reisewarnung mit der Stufe vier, und damit der höchsten Warnstufe, herausgegeben. Auch macht sich Israel Sorgen um sein Botschaftspersonal und habe deswegen alle seine Diplomaten aus Sicherheitsgründen aus der Türkei abberufen, schreibt die Times of Israel unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP.

„Es handelt sich um eine vorübergehende Maßnahme, die nur von kurzer Dauer sein dürfte“, wird darin eine Quelle zitiert. Auch aus Jordanien, Marokko und Bahrein sollen israelische Diplomaten wegen Sicherheitsbedenken abgezogen worden sein.

Erst im vergangenen Jahr gaben Israel und die Türkei nach monatelanger diplomatischer Annäherung die vollständige Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen und die Rückkehr der Botschafter in beide Länder bekannt. Im Dezember wurde dann wieder erstmals nach vier Jahren mit Irit Lillian eine neue israelische Botschafterin für die Türkei ernannt.

In Istanbul kommt es immer wieder zu Protesten gegen Israel und den Westen.

Stimmung gegen Israel angeheizt

In der Türkei ist die Stimmung angeheizt. Die Türkei unterstützt die Hamas und wirft Israel vor, Schuld am Krieg in Gaza zu sein. In der Vergangenheit hatte es in der Türkei zudem immer wieder Treffen mit Vertretern der Hamas gegeben. Präsident Recep Tayyip Erdgan hatte wegen des Angriffs auf ein Krankenhaus am Dienstag in Gaza mit mehr als 500 Toten eine dreitägige Staatstrauer angesagt. „Als Türkei fühlen wir das große Leid unserer palästinensischen Brüder und Schwestern in unseren Herzen“, schreibt Erdogan auf X. Allerdings sagt Israel, dass die Ursache für das verheerende Unglück des Islamischen Dschihads war.

Islamistische und nationalistische Gruppen in der Türkei werfen Israel vor verantwortlich für die Eskalation der Gewalt zu sein. Anhänger der islamistischen Hüda Par kamen in Diyarbakir zu Protesten zusammen und forderten Rache an Israel. Die Menschen skandierten: „Zahn um Zahn, Blut für Blut, Rache, Rache“ (Türkisch: Dişe Diş, Kana Kan; İntikam intikam)!

Die Hüda Par ist mit vier Abgeordneten im Parlament vertreten. Sie konnten ins Parlament einziehen, weil sie im Vorfeld der Türkei-Wahl Präsident Erdogan unterstützt hatten. Vor diesem Hintergrund fanden sich die Abgeordneten auf aussichtsreichen Listenplätzen der AKP wieder.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Pavel Nemecek

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