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Naher Osten

Israel-Gaza-Krieg: Mehrheit der Türkei will Neutralität – doch Erdogan stellt sich auf Seite der Hamas

Die Mehrheit der Türkei will eine Neutralität ihrer Regierung im Gaza-Krieg. Doch Präsident Erdogan und seine Regierungsbeamten hetzen gegen Israel.

Ankara – Seit dem verheerenden Überfall der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober verkünden Politikerinnen und Politiker in der Türkei immer wieder ihre Solidarität mit den palästinensischen Menschen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan geht noch weiter und stellt sich hinter die Hamas. „Die Hamas ist keine Terrororganisation. Sie ist eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die ihr Volk und Land befreien möchte“, sagte Erdogan in einer Sitzung seiner Regierungspartei AKP.

Solidarität mit Palästina durch alle Parteien in der Türkei

Die Solidarität mit Palästina geht durch fast alle Parteien. Der Führer der Hilfsorganisation IHH, Bülent Yıldırım, hatte sogar der internationalen Staatengemeinschaft mit der Gründung einer Armee von Freiwilligen gegen Israel gedroht, die gegen Israel kämpft. „Wenn wir mit freiwilligen Kämpfern anfangen, werden wir euch in unserer Spucke töten. Glaubt ihr, dass wir schweigen werden“, sagte der Anhänger von Präsident Erdogan auf einer Kundgebung.

Gerade Islamisten und Nationalisten hetzen in der Türkei immer wieder gegen Israel und Juden. Israel hat deswegen seine Diplomaten aus dem Land zurückgerufen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Chef der Religionsbehörde, Ali Erbas, kritisieren immer wieder Israel.

Umfrage zu Gaza-Krieg fällt eindeutig aus

Die Menschen in der Türkei hingegen wollen dagegen, dass ihr Land sich in dem Konflikt neutral verhält. Das türkische Meinungsforschungsinstitut Metropoll wollte wissen, was sie angesichts des Gaza-Krieges von ihrer Regierung erwarten. Die Ergebnisse sind eindeutig.

  • 34,5 Prozent der Befragten stimmten für „sollte neutral sein“
  • 26,4 Prozent stimmten für „sollte vermitteln
  • 18,1 Prozent stimmten für „sollte sich der palästinensischen Sache annehmen, aber sich von der Hamas distanzieren“
  • 11,3 Prozent stimmte für „sollte sich hinter die Hamas stellen“
  • 3,0 Prozent stimmten für „sollte Israel unterstützen“
  • 6,7 Prozent hatten keine Antwort

Chef von Religionsbehörde Diyanet nennt Israel Mörder und Besatzer

Und der Ton gegen Israel verschärft sich noch weiter. Neben Erdogan kritisiert auch der Führer der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Ebaş, Israel in einem deutlich scharfen Ton: „An die Mörder und Besatzer: Wie alle Unterdrücker in der Geschichte werdet auch ihr untergehen und zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Ebaş in einer Ansprache, die er am Donnerstag auf X veröffentlichte.

Heute legte der oberste Religionsbeamte bei seiner Freitagspredigt nach. „Ihr werdet mit eurer Unterdrückung nicht davonkommen. Die Geschichte ist voll von Beispielen dafür, nehmt eine Lehre aus der Geschichte. Das Abschlachten der Unschuldigen, die ihr heute abgeschlachtet habt, wird euch bald ereilen“.

Diyanet-Chef schweigt zu Menschenrechtsverletzungen und Massenverhaftungen

Der Diyanet-Chef hat es aber bislang verhindert, sich sowohl kritisch zu der Besatzung von Teilen Nordsyriens (Kurdisch: Rojava) oder den anhaltenden Angriffen durch das türkische Militär in der Region zu äußern. Bei den Angriffen auf Kurden im Nachbarland werden immer wieder Zivilpersonen getötet und die zivile Infrastruktur zerstört. Zuletzt war wegen der türkischen Angriffe die Wasser- und Stromversorgung von rund 2 Millionen Menschen in der Region zusammengebrochen. Auch ist keine Kritik von Ebaş an den seit dem Putschversuch 2016 anhaltenden Massenverhaftungen von Gülenisten und Kurden in seinem Land zu hören.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Mehmet Masum Suer

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