Zustand weiterhin unklar
Irans Präsident Raisi stirbt bei Hubschrauber-Unfall: Video zeigt schwierige Suche
Irans Präsidenten Raisi ist nach einem Hubschrauber-Unfall ums Leben gekommen. Ein Video zeigt die widrigen Bedingungen bei der Suche.
Update vom 20. Mai, 8.15 Uhr: Nach einer rund 15 Stunden langen Suche nach dem Wrack des Hubschraubers von Präsident Ebrahim Raisi ist der Tod des iranischen Staatschefs inzwischen bestätigt. Irans Staatsmedien vermeldeten den Tod des 63-Jährigen am frühen Montagmorgen. Neben Raisi ist demnach auch Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian ums Leben gekommen.
Erstmeldung: Ali Chamenei, der Oberste Führer des Iran, hat die Bevölkerung des Landes nach dem vermeintlichen Hubschrauberabsturz von Staatspräsident Ebrahim Raisi zur Besonnenheit aufgerufen. „Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben“, versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik gegenüber der Nachrichtenagentur Irna. Chamenei bete für die Unversehrtheit Raisis – doch die Umstände der Suche geben durchaus Grund zur Sorge.
Rettung von Irans Präsidenten Raisi nach Unfall mit Hubschrauber unter schweren Bedingungen
„Es ist dunkel und es hat begonnen zu regnen“, berichtete ein Reporter am Sonntag im Staatsfernsehen. Hinzu kommt, dass der Schlamm in der bergigen Region die Arbeit der Rettungsteams zusätzlich erschweren würde. Darüber hinaus liegt die Region weiterhin in dichtem Nebel. 40 Rettungsteams seien auf der Suche nach der Maschine von Raisi. Die Armee-Spitze ordnete an, alle Ressourcen des Militärs und der Revolutionsgarden für die Suche einzusetzen.
Auf dem Kurznachrichtendienst X machen Aufnahmen die Runde, die den Einsatz der Retterteams zeigen. Auf den Bildern ist dichter Nebel zu sehen, mit dem die Einsatzkräfte zu kämpfen haben. Nach Medienberichten wird damit gerechnet, noch im Laufe des Sonntagabends zur Absturzstelle zu gelangen.
HAPPENING NOW: Iranian rescue teams are currently searching for the helicopter carrying President Ebrahim Raisi which reportedly crashed on Sunday.
— Collin Rugg (@CollinRugg) May 19, 2024
The teams could be seen searching through thick fog on mountain roads and hillsides.
Iranian state media is currently calling on… pic.twitter.com/l3wGTnsnbv
„Harte Landung“ oder Absturz? Zustand von Raisi nach Vorfall mit Hubschrauber unklar
Was die Retterteams dort vorfinden werden, ist jedoch unklar. Fest steht lediglich, dass sich Raisi gemeinsam mit Außenminister Hussein Amirabdollahia auf dem Rückweg eines Treffens mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev befunden hatte. Im Nordwesten des Landes – über 600 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt – soll es dann zu einem Vorfall gekommen sein. Der iranische Innenminister Ahmed Vahidi hatte von einer „harten Landung“ gesprochen – ob damit ein Absturz gemeint war, ist noch unklar.
Mittlerweile kann davon ausgegangen werden, dass sich der iranische Präsident in Lebensgefahr befindet. „Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend“, sagte ein iranischer Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. In einem Interview des Staatsfernsehens sagte der Vizepräsident für Exekutivangelegenheiten, Mohsen Mansuri, dass mehrfach bereits mit der Besatzung Kontakt aufgenommen worden sei. Nähere Details gab der Politiker am späten Sonntagabend nicht preis.
Irans Präsident seit 2021: Raisi wird als möglicher Nachfolger von Ali Chamenei gehandelt
Raisi war 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten des Irans gewählt worden. Er wurde von diversen Beobachtern auch als möglicher Nachfolger von Ali Chamenei als Oberster Führer der Islamischen Republik angesehen. Das geistliche Oberhaupt Irans hat sich ausdrücklich hinter die Regierungspolitik von Raisi gestellt.
Der Vorfall sorgte im Iran für gemischte Reaktionen. Während in Raisis Heimatstadt Maschhad viele Gläubige für die Gesundheit des Präsidenten beteten, verbreiteten diverse Nutzer auf X ein Video von einem Feuerwerk im Iran, das den vermeintlichen Tod des Staatspräsidenten feiern soll. Die Authentizität der Aufnahmen lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
Raisi in Hubschrauberunfall verwickelt – westliche Staaten blicken in den Iran
Unterdessen blicken auch die westlichen Regierungen auf die Entwicklungen im Iran. Die Europäische Union beobachte die Situation, schrieb Ratspräsident Charles Michel auf der Plattform X. „Wir verfolgen aufmerksam die Berichte, dass der Hubschrauber mit dem iranischen Präsidenten und dem Außenminister an Bord unerwartet landen musste.“ Auch US-Präsident Joe Biden sei über die Vorfälle unterrichtet worden. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Sonntag mit. (fd mit Material von dpa und afp)
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