Panzer und Raketen aufgefahren
Iran präsentiert Donald Trump seine Armee
Direkt vor den Nukleargesprächen mit der US-Regierung unter Donald Trump demonstriert der Iran bei einer Militärparade seine Streitkräfte und Panzer.
Teheran – Die Welt schaut in diesen Tagen weiter gebannt auf die USA und deren Präsidenten Donald Trump, das polarisierende Staatsoberhaupt aus der Republikanischen Partei.
Atomgespräche zwischen USA und Iran: Brisante Verhandlungen Trumps mit Teheran
Die Europäische Union (EU) soll drastische Gegenmaßnahmen gegen Trumps Strafzölle vorbereiten, während China im Indopazifik offenbar die Grenzen der Amerikaner unter dem 78-jährigen Oberbefehlshaber auslotet.
US-Außenminister Marco Rubio hat indes mit einer kryptischen Andeutung den Druck auf das Moskau-Regime und auf Kiew im Ukraine-Krieg gleichermaßen erhöht, Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand zu intensivieren. An diesem Samstag (19. April) verhandeln Vertreter der US-Administration aus Washington und des Teheran-Regimes nun über das Atomprogramm des Iran.
Vor Atomverhandlungen mit Donald Trump: Iran demonstriert militärische Stärke
Wäre die weltpolitische Ausgangssituation nicht schon brisant genug, ließ die iranische Regierung ihre Streitkräfte just am Tag davor an diesem Freitag (18. April) in der Hauptstadt eine gewaltige Militärparade abhalten. Mit etlichen Kampfpanzern, mit wuchtigen Abschussrampen für ebenso wuchtige Raketen, mit großen Drohnen auf Sattelschleppern, und mit Kompanien von Soldaten in Parade-Uniform. Ein Signal der militärischen Stärke an Trump?
Präsident und Regierungschef Massud Peseschkian nahm die Parade ab, während zur selben Zeit der iranische Außenminister Abbas Araghtschi für bilaterale Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Russland weilte. Ein Signal der machtpolitischen Zusammenarbeit an Trump? Der Iran gilt als enger Verbündeter und Waffenlieferant des russischen Autokraten Wladimir Putin bei dessen brutalem Überfall auf die demokratisch regierte Ukraine.
| Iran | |
|---|---|
| amtlich: | Islamische Republik Iran |
| Einwohnerinnen und Einwohner: | 87,8 Millionen (UN-Schätzung) |
| Hauptstadt: | Teheran (rund 8,7 Millionen Einwohner) |
| Fläche: | 1.648.195 km² |
| Regierungschef: | Präsident Massud Peseschkian |
Militärparade in Teheran: Zeichen an Präsident Donald Trump und die USA?
Peseschkian erklärte die Streitkräfte seines Landes laut des US-Nachrichtenmagazins Newsweek in einer offiziellen Stellungnahme zum Fundament von „Frieden, Stabilität und regionaler Zusammenarbeit“. Die sogenannten Streitkräfte der Islamischen Republik Iran sollen unbestätigten Schätzungen zufolge über rund 600.000 reguläre Soldaten verfügen. Zu den Panzern sollen hunderte alte T-72-Kampfpanzer sowjetischer Bauart gehören sowie eine unbestimmte Anzahl an moderneren Zulfiqar-3-Panzer aus den 1990er Jahren. Peseschkian verfolgte die Militärparade von einer Ehrentribüne aus.
„Obwohl wir ernste Zweifel an den Absichten und Motivationen der amerikanischen Seite haben, werden wir auf jeden Fall an den morgigen Verhandlungen teilnehmen“, erklärte Außenminister Araghchi zeitgleich in Moskau. Eine Einigung mit den Amerikanern sei jedoch prinzipiell möglich, meinte er weiter, insofern Washington keine unrealistischen Forderungen an Teheran stelle. Der Golfstaat Oman vermittelt zwischen beiden Ländern und stellt sich als Ort für die Gespräche bereit. Ziel ist möglichst ein neues Abkommen der beiden Staaten über das iranische Atomprogramm.
Spannungen zwischen USA und Iran: Donald Trump drohte Teheran mit Bombardements
Nachdem sich die damalige US-Regierung in Trumps erster Amtszeit im Mai 2018 aus dem damaligen Nuklearabkommen einseitig zurückgezogen hatte. Als Reaktion darauf hatte Teheran die Anreicherung von Uran in seinen teils unterirdischen Atomanlagen wieder hochgefahren. Brisant: Die New York Times hatte am Mittwoch (16. April) berichtet, dass es in Israel zwischenzeitlich Pläne gegeben habe, besagte Atomanlagen schon im Mai mit Luftangriffen zu attackieren, um den Bau einer mutmaßlichen Atombombe zu verzögern.
Israel ist wiederum mit den Vereinigten Staaten verbündet, die als Schutzmacht des jüdischen Staates gelten, der seinerseits mit Iran und dessen Verbündeten, der Hamas in Gaza und der Hisbollah im Südlibanon, verfeindet ist. Kürzlich hatte Trump mögliche Bombardements gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm zumindest angedeutet. Das islamische Mullah-Regime reagierte mit Drohungen gegen den US-Stützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean. (pm)
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