Krieg in Nahost
Israelische Rakete trifft angeblich Flughafen in Syrien – Irans Außenminister überraschend in den USA
Die Bombardements im Gazastreifen gehen weiter. Eine israelische Rakete soll in Aleppo eingeschlagen sein. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.
- Berichte aus Syrien: Rakete aus Israel soll Flughafen von Aleppo getroffen haben
- Lieferung über Ägypten: Weitere Hilfsgüter erreichen Gazastreifen
- Israelischer Außenminister wird deutlich: „Hamas sind die neuen Nazis“
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Konfliktparteien. Zur besseren Einordnung und zur Transparenz nennen wir alle Quellen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben aber teilweise nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Update vom 26. Oktober, 11.04 Uhr: Dieser News-Ticker zum Israel-Krieg ist beendet. Die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.
Update vom 26. Oktober, 10.04 Uhr: Die israelische Armee spricht bei der Sache von „Vorbereitungen für die nächsten Kampfphasen“: Sie hat nach eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu heute einen „gezielten Angriff“ mit Panzern im Gazastreifen ausgeführt.
Demnach machten Soldaten dabei unter anderem „zahlreiche Terroristen“ und „Terror-Infrastruktur“ ausfindig und griffen diese an. Sie hätten außerdem „operiert, um das Schlachtfeld vorzubereiten“. Nach Abschluss der Operation hätten die Soldaten das Gebiet verlassen.
Ein Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei nicht das erste Mal gewesen, dass israelische Soldaten und Panzer seit dem 7. Oktober für begrenzte Einsätze in den Gazastreifen vorgedrungen seien.
Israel-Krieg: Biden zweifeln palästinensische Angaben zu Zahl der Toten an
Update vom 26. Oktober, 6.48 Uhr: US-Präsident Joe Biden zweifelt die palästinensischen Angaben zu den Toten im Gazastreifen an. Er habe „kein Vertrauen in die Zahlen, die die Palästinenser verwenden“, sagte er laut der Nachrichtenagentur Reuters. Warum er die Zahlen infrage stellt, erklärt Biden nicht.
Palästinensische Vertreter gaben die Zahl der Toten bei der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt mit 471 an. US-Geheimdienste schätzen die Zahl auf 100 bis 300.
Israel-Krieg: Irans Außenminister überraschend in den USA
Update vom 26. Oktober, 5.49 Uhr: Die USA gelten als Erzfeind der Islamischen Republik Iran. Doch nun ist Irans Außenminister angesichts des Israel-Kriegs überraschend in die USA gereist. Hussein Amirabdollahian traf am späten gestrigen Abend in New York ein, teilte sein Außenministerium mit.
Demnach will der Minister bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Der Iran hatte nach der Hamas-Terrorattacke eine direkte Verwicklung in die Angriffe zurückgewiesen – die Staatsführung lobte die Attacke jedoch.
Israel-Krieg: Netanjahu kündigt umfassende Untersuchung zu Hamas-Anschlag an
Update vom 25. Oktober, 20.30 Uhr: Israel will nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu umfassend untersuchen, warum der Terrorangriff der islamistischen Hamas nicht verhindert werden konnte. „Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen – auch ich“, sagte Netanjahu in einer Videoansprache am Mittwochabend. Dies werde jedoch erst nach dem Krieg geschehen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, „Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen“. Direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernahm er, anders als etwa Verteidigungsminister Joav Gallant, jedoch nicht.
Krieg in Israel: Palästinensischer Außenminister besucht Internationalen Strafgerichtshof
Update vom 25. Oktober, 19.50 Uhr: Der palästinensische Außenminister Riad Malki hat den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag besucht. Er sei mit Chefankläger Karim Khan sowie Gerichtspräsident Piotr Hofmański zusammengetroffen, teilte das Gericht am Mittwochabend in Den Haag mit. Es wurden keine Angaben über den Inhalt der Gespräche gemacht. Das Gericht ermittelt seit 2021 gegen Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.
Israel erkennt die Zuständigkeit des Gerichts nicht an. Palästina aber ist seit 2015 Vertragsstaat. Das Gericht hatte 2021 festgestellt, dass es auch für die seit 1967 besetzten Gebiete wie das Westjordanland und den Gazastreifen zuständig ist.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Update vom 25. Oktober, 18.10 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Menschen im Gazastreifen medizinische Hilfe in Aussicht gestellt. Von Donnerstag an sollen französische Flugzeuge mit medizinischem Material in Ägypten landen, sagte Macron am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Ein Schiff der französischen Marine werde binnen zwei Tagen in Südfrankreich ablegen, um Krankenhäuser in Gaza zu unterstützen. Man werde sich für den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Medikamenten einsetzen.
Nach Rücktrittsforderung: Guterres „schockiert“ über israelische Reaktion
Update vom 25. Oktober, 17.15 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich gegen die scharfe Kritik an seinen Äußerungen zum Gaza-Krieg verteidigt. „Ich bin schockiert über die Fehlinterpretation einiger meiner Erklärungen gestern im Sicherheitsrat – als würde ich Terrorakte der Hamas rechtfertigen“, sagte er am Mittwoch in New York. Dies sei falsch. Im Gegenteil habe er deutlich gemacht, dass er die „entsetzlichen und beispiellosen Terrorakte der Hamas“ vom 7. Oktober in Israel unmissverständlich verurteile.
Guterres hatte in einer Rede bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrates am Dienstag die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“ gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete. Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hatte Guterres deswegen zum Rücktritt aufgefordert.
Update vom 25. Oktober, 16.05 Uhr: Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. In Orten südlich der Küstenstadt Haifa wurde Raketenalarm ausgelöst, wie Israels Armee am Mittwoch mitteilte.
Das Geschoss sei dort in der Luft explodiert, meldeten israelische Medien unter Berufung auf das Militär. Das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Langstreckenraketen gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.
Israelische Rakete soll Flughafen in Aleppo getroffen haben
Update vom 25. Oktober, 14.40 Uhr: Im Kampf gegen die Hamas greift das israelische Militär offenbar Ziele weit jenseits der eigenen Grenzen an. Im syrischen Aleppo soll es zu einem israelischen Raketenangriff gekommen sein. Eine Rakete habe eine Start- und Landebahn des Flughafens der Stadt beschädigt, wie die syrische Staatsagentur Sana berichtete. Israel äußerte sich bislang nicht zu dem Vorwurf. Bislang ließ sich der Bericht auch nicht unabhängig verifizieren.
Zuvor meldete die Sana, dass bei einem anderen israelischen Angriff acht syrische Soldaten getötet und sieben verletzt worden seien, während die IDF erklärten, sie hätten als Reaktion auf Raketenabschüsse aus Syrien syrische militärische Infrastrukturen und Raketenwerfer ins Visier genommen.
Während Krieg in Israel: Weitere Hilfsgüter erreichen Gazastreifen
Update vom 25. Oktober, 14.00 Uhr: In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Güter eines Konvois aus acht von ursprünglich 20 Lastwagen kamen in der Nacht zum Mittwoch über die Grenze am Übergang Rafah, wie es aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß. Die zwölf übrigen Laster würden am weiter südlich gelegenen Grenzübergang Audscha noch kontrolliert. Auch diese Güter sollten dann über Rafah zum UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA in den Gazastreifen kommen. Die Lkw hätten Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser geladen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur.
Krieg in Israel: Viele Aufrufe zu Gewalt in sozialen Medien
Update vom 25. Oktober, 13.20 Uhr: Die israelische Polizei hat seit Kriegsbeginn 110 Verdächtige wegen Aufrufen zu Gewalt und Terror festgenommen. Gegen 17 von ihnen seien Anklagen erhoben worden, erklärte sie heute auf der Plattform X. Zusätzlich zu den Festnahmen in Israel hat die Armee in den vergangenen zweieinhalb Wochen bei Anti-Terroreinsätzen Hunderte Verdächtige im Westjordanland festgenommen.
Update vom 25. Oktober, 12.15 Uhr: Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen werde den Konflikt in ein „Massaker“ verwandeln, sagte jetzt der türkische Außenminister Hakan Fidan. Unterstützer von Israels Taten unter dem „Vorwand der Solidarität“ machten sich zu Mittätern von Israels Verbrechen, sagt er laut der Nachrichtenagentur Reuters bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem katarischen Außenminister in Doha.
Krieg in Israel: UN meldet 600.000 aufgenommene Binnenflüchtlinge im Gazastreifen
Update vom 25. Oktober, 11.13 Uhr: Im Gazastreifen hat das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) fast 600.000 Menschen in 150 Einrichtungen aufgenommen. Das seien viermal so viele wie die Einrichtungen Kapazität hätten, teilt das UNRWA mit. Die Unterkünfte reichten für die Binnenflüchtlinge nicht aus und seien überlastet. Viele Menschen schliefen auf der Straße.
Israel hat die Palästinenser aufgefordert, wegen seiner Gegenangriffe auf die Hamas aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen.
Israel-Krieg: Israelisches Militär bombardiert wieder Ziele im Gazastreifen
Update vom 25. Oktober, 10.34 Uhr: Tunnel, Kommandozentralen, Waffenlager: Israels Armee hat wieder mutmaßliche Terroristen und die Infrastruktur der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Das teilte das Militär heute mit.
Attackiert wurden demnach auch Stellungen des Sicherheitsapparats der Hamas. Dieser ist den Angaben zufolge für Überwachung und Inhaftierung von Hamas-Gegnern verantwortlich.
Israel-Krieg: Hisbollah-Chef trifft Hamas-Vize und Islamischer-Dschihad-Chef
Update vom 25. Oktober, 9.47 Uhr: Der Chef der libanesischen Hisbollah hat sich mit Anführern der islamistischen Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) getroffen. Das berichtete laut Reuters der Fernsehsender Al-Manar. Hisbollah-Chef Sayyed Hassan Nasrallah, Hamas-Vize Saleh al-Aruri und Dschihad-Chef Siad al-Nachala hätten darüber beraten, was ihre Allianz unternehmen müsse, um „einen echten Sieg für den Widerstand“ im Gazastreifen zu erringen.
Die Frage sei gewesen, was „die Achse des Widerstands“ tun müsse, hieß es vom Hisbollah-Sender Al-Manar weiter. Gemeint war ein Bündnis, dem der Iran, militante Palästinenser-Organisationen, Syrien, die Hisbollah und weitere Gruppen angehören.
Israel-Krieg: Hamas meldet mindestens 80 Tote bei Angriffen auf den Gazastreifen
Update vom 25. Oktober, 7.46 Uhr: Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind in der Nacht nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas mindestens 80 Menschen getötet worden. „Hunderte“ weitere seien verletzt worden, teilte die Hamas mit.
Krieg in Israel: Wohl 700 Palästinenser binnen eines Tages getötet
Update vom 25. Oktober, 6.19 Uhr: Im Israel-Krieg sind innerhalb eines Tages rund 700 Palästinenser getötet worden. Das berichtete die palästinensische Seite in der Nacht. Dies sei die bisher höchste an einem Tag zu beklagende Opferzahl seit Beginn des Krieges, als Hamas-Terroristen in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet hatten.
Seither bombardiert Israels Armee Hunderte von Zielen im Gazastreifen. Insgesamt seien bis gestern 5791 Palästinenser in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen bisher ums Leben gekommen, hieß es unter Berufung auf die Hamas-Gesundheitsbehörde weiter. 2360 der Todesopfer sind demnach Kinder und Jugendliche. Diese Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.
Israel-Krieg: US-Geheimdienst vermutet palästinensische Rakete hinter Krankenhaus-Explosion
Update vom 25. Oktober, 5.04 Uhr: Neue Erkenntnisse zu der Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen: Die US-Geheimdienste sind einem Insider zufolge „sehr zuversichtlich“, dass sie von einer palästinensischen Rakete verursacht wurde. Die Rakete sei nach Einschätzung der Geheimdienste in der Luft zerborsten. Das sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Zahl der Toten und Verletzten sei weiter unklar, berichtet die Zeitung New York Times unter Berufung auf ein Briefing der US-Geheimdienste. Bei der Explosion waren nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde 471 Menschen getötet worden.
Krieg in Israel: Baerbock ruft Israel zur Einhaltung des Völkerrechts auf
Update vom 24. Oktober, 22.52 Uhr: Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat Israels Recht auf Selbstverteidigung vor dem Weltsicherheitsrat hervorgehoben – das Land aber auch zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts angehalten. „Der Kampf richtet sich gegen die Hamas und nicht gegen Zivilisten. Deshalb ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass dieser Kampf im Einklang mit dem humanitären Recht und mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung in Gaza geführt wird“, sagte Baerbock bei einer hochrangig besetzten Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Dienstag in New York. Das Leben aller Zivilisten sei in gleichem Maße wichtig. Den Unbeteiligten im Gazastreifen müsse mit Kampfpausen in „humanitären Fenstern“ geholfen werden.
Baerbock betonte, dass Israel wie jeder Staat der Welt das Recht habe, sich im Rahmen des Völkerrechts gegen Terrorismus zu verteidigen. Die Grünen-Politikerin bezog sich dabei auch auf die historische Verantwortung Deutschlands angesichts des Holocaust. „Nie wieder – für mich als Deutsche bedeutet das, dass wir nicht ruhen werden, wenn wir wissen, dass die Enkel von Holocaust-Überlebenden jetzt in Gaza von Terroristen als Geiseln gehalten werden“, sagte die Ministerin. Für Deutschland sei die Sicherheit Israels nicht verhandelbar.
Krieg in Israel: Katar will mit Verhandlungen weitere Geiseln befreien
Update vom 24. Oktober, 22.11 Uhr: Das Außenministerium des Golfstaats Katar hat sich zuversichtlich gezeigt, dass weitere von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppte Geiseln freikommen könnten. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched Al-Ansari, sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, die katarischen Unterhändler seien „zuversichtlich, weitere Freilassungen“ durch die laufenden Gespräche mit Israel und der Hamas zu erreichen.
Die im Gazastreifen herrschende militante Terrororganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Darunter sind auch Ausländer und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Vier Geiseln wurden mittlerweile nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten freigelassen, darunter zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen.
Update vom 24. Oktober, 21.39 Uhr: In den grenznahen Kibbuzim Zikim und Karmia wurde am Abend erneut Alarm ausgelöst, nachdem Hamas-Kämpfer versucht hatten, über das Meer nach Israel zu gelangen. Das berichtet die Times of Israel. Die IDF teilten nach Gefechten mit der terroristischen Organisation mit, dass sie das Gebiet weiterhin nach möglichen Hamas-Kämpfern absuchen, die nach dem Aufeinandertreffen mit israelischen Streitkräften entkommen sein könnten.
Krieg im Nahen Osten: Israel fordert Rücktritt von UN-Generalsekretär
Update vom 24. Oktober, 20.35 Uhr: Der israelische Außenminister Eli Cohen hat ein in New York geplantes Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zu Israels Angriffen im Gazastreifen abgesagt. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem bestätigte die Absage am Dienstag. Cohen schrieb dazu in einem X-Post: „Ich werde den UN-Generalsekretär nicht treffen. Nach dem 7. Oktober gibt es keinen Platz mehr für eine ausgewogene Position.“
Außerdem forderte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan den Rücktritt von Guterres: „Ich fordere ihn zum sofortigen Rücktritt auf.“ Er fügte hinzu, es sei „wirklich traurig, dass der Leiter einer Organisation, die nach dem Holocaust entstanden ist, solch schreckliche Ansichten vertritt“. Guterres hatte zuvor die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“ gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber gleichzeitig, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden.
Krieg in Israel: Weitere Angriffe zwischen Hisbollah und israelischer Armee
Update vom 24. Oktober, 19.30 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut mehrere Zwischenfälle gegeben. Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon mehrere „Terrorzellen“ an. Diese hätten Stellungen des Militärs angegriffen oder versucht, israelische Ziele zu attackieren. Laut Armee und Rettungsdiensten gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Die libanesische Hisbollah-Miliz bekannte sich zu einem Angriff. Israels Militär reagierte eigenen Angaben nach mit Artilleriebeschuss. Es sei zudem militärische Infrastruktur der Hisbollah getroffen worden. Die Pressestelle der pro-iranischen Miliz meldete am Dienstag sechs weitere getötete Kämpfer, die mit der Gruppe verbunden sind. Unklar war zunächst, ob sie alle bei den Gefechten am Dienstag starben.
Israelischer Außenminister vor Weltsicherheitsrat: „Hamas sind die neuen Nazis“
Update vom 24. Oktober, 18.15 Uhr: Israels Außenminister hat Rufe nach einer Feuerpause im Gazastreifen vor dem Weltsicherheitsrat mit drastischen Worten abgelehnt. „Sagen Sie mir: Was ist Ihre verhältnismäßige Reaktion auf die Tötung von Babys, die Vergewaltigung und Verbrennung von Frauen und die Enthauptung eines Kindes? Wie kann man einem Waffenstillstand mit jemandem zustimmen, der geschworen hat, Sie zu töten und die eigene Existenz zu zerstören?“, rief der israelische Außenminister Eli Cohen dem Weltsicherheitsrat bei einer hochrangig besetzten Sitzung am Dienstag in New York empört entgegen.
Zuvor hatte unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres eine humanitäre Feuerpause für Hilfslieferungen an die Notleidenden im Gazastreifen gefordert. Cohen sagte weiter: „Wir haben uns nicht für diesen Krieg entschieden, haben aber keinen Zweifel daran, dass wir gewinnen werden.“ Die Welt müsse die militärische Offensive unterstützen. Die Hamas seien „die neuen Nazis“. So wie sich die zivilisierte Welt zusammengeschlossen hätte, um die Nazis zu besiegen, müsse die zivilisierte Welt nun vereint hinter Israel stehen, um die Hamas zu besiegen.
Erneuter Zwischenfall im Grenzgebiet: Israel attackiert „Terroristen“ im Libanon
Update vom 24. Oktober, 16.35 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Dienstag erneut einen Zwischenfall gegeben. Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon einen „Terroristen“ an, der demnach versucht hat, eine Rakete auf israelische Ziele abzufeuern. Unklar war vorerst, ob er getötet wurde. Zunächst bekannte sich im Libanon niemand zu dem versuchten Angriff. Im Süden des Landes habe es israelische Angriffe in der Nähe zweier Dörfer gegeben, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen.
Update vom 24. Oktober, 15.25 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angeregt, international gemeinsam und koordiniert gegen die Hamas vorzugehen. „Frankreich ist bereit dafür, dass die internationale Anti-IS-Koalition, in deren Rahmen wir uns für unseren Einsatz im Irak und Syrien engagieren, auch gegen die Hamas kämpfen kann“, sagte Macron nach seinem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
„Ich schlage es unseren internationalen Partnern vor, ich hab es bei Ihnen heute Morgen erwähnt, dass wir eine regionale und internationale Koalition bilden könnten, um gegen die Gruppen zu kämpfen, die uns alle bedrohen.“ Er glaube, dies sei im Interesse Israels und dessen Sicherheit, aber ebenso im Interesse einiger Nachbarländer, die von denselben oder verwandten Gruppen bedroht würden.
Israel-Krieg: Flugblätter sollen zur Kooperation bewegen
Update vom 24. Oktober, 14.38 Uhr: Mit aus der Luft abgeworfenen Plakaten fordert die israelische Armee Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens auf, Informationen über die verschleppten Geiseln weiterzugeben. Auch eine Belohnung stellen sie in Aussicht. Das teilte die Armee am Dienstag mit.
Auf den Plakaten ist den Angaben nach zu lesen: „Die israelische Armee verspricht, ihr Bestes zu tun, um die Sicherheit für Sie und Ihr Zuhause zu gewährleisten und gibt Ihnen eine finanzielle Belohnung.“ Das Militär versprach zudem „absolute Diskretion“. Weiter hieß es: „Wenn Sie eine bessere Zukunft für sich und Ihre Kinder wollen, versorgen Sie uns mit konkreten und hilfreichen Informationen über die in Ihrer Region festgehaltenen Geiseln.“
Geisel im Israel-Krieg: Während Gefangenschaft „gut behandelt“
Update vom 24. Oktober, 13.26 Uhr: Die von der radikalislamischen Hamas freigelassene Israelin Jocheved Lifschitz wurde nach eigenen Aussagen bei ihrer Entführung geschlagen, während ihrer zweiwöchigen Gefangenschaft im Gazastreifen jedoch „gut behandelt“. Das sagte Lifschitz heute vor Journalisten in einem Krankenhaus in Tel Aviv. „Sie haben uns gut behandelt und sich um alle unsere Bedürfnisse gekümmert“, antwortete Lifschitz auf die Frage, warum sie im Moment ihrer Freilassung einem Hamas-Terroristen die Hand geschüttelt habe. Ihren Aussagen zufolge hatten sich die Islamisten auf die Gefangennahme der Geiseln vorbereitet. „Sie hatten alles, was Männer und Frauen brauchen – sogar Shampoo“, sagte die 85-Jährige.
Geiseln im Israel-Krieg: Hamas soll „alle zurückgeben“ – sonst keine Feuerpause
Erstmeldung vom 24. Oktober: Tel Aviv – Das israelische Militär rechnet mit einem langen Kampf gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Das Militär sei „bereit und entschlossen“ für eine Bodenoffensive, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag (24. Oktober). Die Freilassung der Geiseln der Hamas im Israel-Krieg habe oberste Priorität.
Israel-Krieg: Feuerpause in Gaza?
Die Frage nach den Geiseln ist akut. Eine humanitäre Feuerpause, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen, lehnte der israelische Botschafter in Deutschland unterdessen ab. Zuerst müssten die Geiseln von der Hamas freigelassen werden. „Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben“, sagte Ron Prosor den Sendern RTL/ntv.
Die EU-Außenminister hatten sich am Vortag in der Frage gespalten gezeigt. Die US-Regierung lehnt eine Feuerpause ab, die aus ihrer Sicht der Hamas die Möglichkeit gäbe, sich neu aufzustellen und „Terrorangriffe gegen Israel vorzubereiten“.
Bodenoffensive und Geisel-Frage hängen im Nahostkonflikt zusammen
Prosor bestätigte, dass die Bodenoffensive der israelischen Armee vor allem wegen der Aussicht auf Geiselbefreiungen noch nicht begonnen habe. Er könne aber nicht sagen, dass Israel mit der Bodenoffensive erst beginnen werde, wenn viele oder sogar alle Geiseln frei seien.
Bedenken in Deutschland gegen eine Bodenoffensive wies Prosor zurück. Es sei keine legitime Position, Solidarität mit Israel und Juden zu äußern, die Gegenangriffe auf den Gazastreifen aber als zu weitgehend zu sehen, sagte er. „Immer dieses ‚Ja, aber‘. Israel wurde angegriffen, es gab ein Massaker“, sagte der Botschafter.
Der israelische Staat sei gegründet worden, damit solche Dinge nie wieder geschehen könnten. „Wenn wir jetzt zurückschlagen – und wir werden zurückschlagen – möchte ich kein ‚Ja, aber‘.“ (mit Material von Nachrichtenagenturen)
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