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Droht Eskalation im Nahen Osten?
Iran-Aussagen von Trumps Verteidigungsminister Hegseth sorgen für Aufsehen
Unerwartete Entwicklung im Kabinett von Trump. Der Moderator von Fox News, Pete Hegseth, soll das Amt des Verteidigungsministers übernehmen.
Washington, D.C. – Das Kabinett von Trumps zweiter Amtszeit nimmt nach der US-Wahl langsam Form an. In der Nacht auf Mittwoch verkündete Donald Trump drei weiter Personalien für seine Regierung. Multimilliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk soll gemeinsam mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy eine sogenannte Abteilung für effizientes Regieren leiten. Im Schatten dieser Meldung verkündete der US-Präsident auch die Besetzung seines Verteidigungsministers. Hier entschied sich Trump gegen seinen früheren Außenminister Mike Pompeo und für den Fox-News-Moderator Pete Hegseth. Eine gewagte Besetzung mit Blick auf die andauernden Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Das zeigt auch ein Blick in Hegseths Vergangenheit.
Trump ernennt Fox-News-Moderator zum Verteidigungsminister – Republikaner überrumpelt
Mit Hegseth „an der Spitze sind Amerikas Feinde gewarnt“, schrieb Trump in seiner Erklärung. Auf der Hut dürften die Feinde Amerikas vor allem deswegen sein, weil der Politikstil Hegseths nur schwer abzuschätzen sein dürfte. Der TV-Moderator ist Kriegsveteran im Rang eines Majors und war im Irak und in Afghanistan im Einsatz – über relevante politische Vorerfahrung in Regierungspositionen verfügt Hegseth jedoch nicht. 2012 wollte er im Bundesstaat Minnesota bereits für den US-Senat kandidieren, zog seine Kandidatur jedoch noch vor den Vorwahlen der Republikaner zurück. Seitdem tritt Hegseths vor allem als politischer Aktivist und Kommentator auf.
Die fehlende Erfahrung von Trumps designiertem Verteidigungsminister sorgt bei Demokraten wie Republikanern für Aufsehen. Die republikanische Senatorin von Alaska, Lisa Murkowski, zeigte sich überrascht von der Nominierung und kommentierte sie mit einem knappen „wow“. Bill Cassidy, Senator aus Louisiana, soll als Reaktion auf Hegseths Nominierung, schlicht „wer?“, gefragt haben. Das berichtet der US-Sender NBC. Todd Young, Senator aus Indiana, räumte im Gespräch mit Fox News ein, „keinen Schimmer“ von Hegseths Vergangenheit und Visionen zu haben. „Alle sind einfach nur schockiert“, fasste ein Beamter im Pentagon gegenüber CNN die Stimmungslage zusammen.
Trumps Verteidigungsminister teilt Verschwörungsmythen – Demokraten für Corona-Variante verantwortlich
In seiner Zeit als Moderator für Fox News übernahm Hegseth viele Narrative von Trump und leistete sich gleich mehrere Kontroversen. Während der Corona-Pandemie verbreitete der Moderator die Verschwörungserzählung, dass die Demokraten sich die Omikron-Variante ausgedacht hätten, um die Briefwahlstimmen bei den anstehenden Zwischenwahlen zu erhöhen. Trumps Team behauptete wiederholt, dass es bei der US-Wahl 2020 zu Betrug bei den Briefwahlstimmen gekommen sei. „Rechnen Sie etwa jeden Oktober, alle zwei Jahre, mit einer neuen Variante“, sagte Hegseth laut CNN, um die Verschwörungserzählung zu stützen.
Für eine weitere Kontroverse sorgte Hegseth im Jahr 2019, als er auf Präsident Trump einwirkte, um drei Mitglieder des US-Militärs zu begnadigen, die wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurden. Öffentlich lobte Hegseth Trump als „Präsident für Krieger“. Darüber berichtete CNN. Wenige Zeit später begnadigte Trump tatsächlich drei wegen Kriegsverbrechen verurteilte US-Soldaten. Hegseth kündigte kurz vor der Bekanntgabe an, dass eine Entscheidung in dem Fall bevorstehe.
Trumps neuer Verteidigungsminister drohte dem Iran – „müssen hinkend und bettelnd zurückkommen“
Weiter lobte Hegseth die gezielte Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani auf Anordnung von Trump und forderte in seiner Show auf Fox News eine weitere Eskalation mit Blick auf den Iran. Hegseth schlug vor, Teheran mit direkten Angriffen auf Infrastruktur, Ölförderanlagen, Nuklearanlagen und Kulturstätten zu drohen, sollte das Regime weitere nukleare Aufrüstung anstreben.
Mit Blick auf eine mögliche Rückkehr zum Verhandlungstisch sagte Hegseth über den Iran: „Sie müssen hinkend und bettelnd zurückkommen, nicht wütend.“ Hegseth sagte weiter, dass US-amerikanische und internationale Gesetze, die Kriegsverbrechen verbieten, „so manipuliert seien, dass sie [dem Iran] helfen, sodass wir nicht gewinnen können.“ Das berichtete das Portal Business Insider im Jahr 2020. Hegseths Aussagen könnten ein erster Hinweis auf seinen Kurs als Verteidigungsminister geben.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Trumps neuer Verteidigungsminister: Fox-Moderator Hegseth voll auf MAGA-Linie
Derzeit moderiert Hegseth die Sendung „Fox & Friends Weekend“ des rechtskonservativen Senders. In die Morgensendung schaltete sich Trump im Wahlkampf gerne ein, um für seine Themen zu werben. Hier dürfte auch der Hauptgrund für Hegseths Nominierung liegen. Trump erhält einen Verteidigungsminister ganz auf MAGA-Linie, der dem US-Präsidenten treu ergeben sein dürfte.
Ob Hegseth sich lange im Amt halten kann, wird sich jedoch erst zeigen müssen. Schon in seiner ersten Amtszeit fiel Trump durch seine große Anzahl an Personalwechseln auf – vor allem im Verteidigungsministerium. Insgesamt fünf Personen bekleideten in den vier Jahren von Trumps Präsidentschaft das Amt. Mark Esper sogar gleich zweimal. (fd)