In Thailand hinter Gittern
„Ich weiß viel“: Bringt dieses verhaftete Call-Girl US-Präsident Trump ins Wanken?
Das Escort-Girl Anastasia Vashukevich behauptet, explosive Informationen über US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Waldimir Putin zu haben. Aktuell sitzt die Frau im Gefängnis und fürchtet um ihr Leben.
Pattaya - Ein weißrussisches Callgirl inmitten der zwei mächtigsten Politiker der Welt, das behauptet, höchst brisante Informationen über US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin zu besitzen. Der Bericht über Anastasia Vashukevich, die zur Zeit im thailändischen Pattaya hinter Gittern festsitzt und eigenen Aussagen zufolge um ihr Leben bangt, klingt eher nach einem Drehbuch für einen Kino-Blockbuster als nach Realpolitik.
Doch mehreren Medienberichten zufolge könnte sie unter Umständen das fehlende Puzzleteil in der Russland-Affäre sein, die in den USA bereits seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 hohe Wellen schlägt.
Russland-Affäre: Ist Vashukevich das fehlende Puzzleteil?
Laut der New York Times war Vashukevich vergangene Woche in Thailand verhaftet worden, weil sie angeblich „Sex-Training“-Seminare für russische Touristen abhielt, jedoch keine Arbeitserlaubnis hatte. Kurz vor ihrer Festnahme wandte sich die frühere Prostituierte via Instagram an die Weltöffentlichkeit und behauptete, Informationen über die Verbindung zwischen einflussreichen Freunden Putins und Trumps Wahlkampfteam zu haben: „Ich bin bereit, euch alle fehlenden Puzzleteile bezüglich der Verbindung unserer Politiker mit Trump, Manafort und dem Rest zu geben und sie mit Videos und Tonaufnahmen zu belegen. Ich weiß viel. Ich warte auf die Angebote und ich warte auf euch im Thai-Gefängnis.“
Die sich aufdrängenden Fragen sind: Hat Vashukevich wirklich brisante Informationen, die womöglich auch für die Russland-Untersuchungen von US-Sonderermittler Robert Mueller* von Wert sein könnten? Und kann die Weißrussin wirklich Beweise vorlegen? Bekannte Zeitungen wie die New York Times oder die Washington Post zeigen sich skeptisch. Total abwegig scheinen ihre Aussagen jedoch auch nicht zu sein. Immerhin wird ihr eine Verbindung zu dem russischen Oligarchen und Putin-Freund Oleg Deripaska nachgesagt, der als Geschäftspartner von Paul Manafort gilt. Zur Erinnerung: Paul Manafort war der damalige Wahlkampfchef von Trump, der wegen möglichen Absprachen mit Russland während des US-Präsidentschaftswahlkampfes auch ins Visier von Sonderermittler Mueller geraten ist. Tatsächlich gibt es Bilder, die Vashukevich und Deripaska gemeinsam zeigen, zu sehen auf dem Instagram-Account des Escort-Girls.
Vashukevich: „Ich habe Angst um mein Leben“
Im Austausch für die womöglich geheimen Informationen, fordert Vashukevich Sicherheit vor den langen Armen der russischen Behörden. In einem weiteren Instagram-Post behauptet sie, dass der Kreml bereits versuche, ihre Auslieferung zu erzwingen: „Die Behörden tanzen nach der russischen Pfeife und dort werden wir einfach umgebracht, sollten wir ausgeliefert werden.“ Laut der Bild soll sie Reportern während ihrer Inhaftierung zugerufen haben: „Ich kann nur etwas sagen, wenn ich an einem sicheren Ort bin. Tut mir leid, ich habe Angst um mein Leben.“
Wann und ob sie in nächster Zeit das thailändische Gefängnis verlassen darf, ist unklar. Ob sie anschließend nach Russland ausgeliefert wird, ebenso. Ein Sprecher Putins jedenfalls erklärte vergangene Woche, dass ihre Festnahme nichts mit dem kürzlichen Besuch des russischen Sekretärs des Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, zu tun hätte.
kus
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