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Washington Post

Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer schicken Schockwellen durch die Weltwirtschaft

Reedereien meiden wegen der Angriffe durch Huthi-Rebellen den Suezkanal. Das stört bereits den Welthandel und weckt böse Erinnerungen.

Jemen - Die meisten der riesigen Schiffe, die etwa zwölf Prozent des gesamten Welthandels durch den Suezkanal befördern, haben ihren Kurs geändert und fahren nun den langen Weg um das südliche Afrika herum.

Angriffe auf vorbeifahrende Schiffe haben die einzige südliche Zufahrt zur meistbefahrenen Abkürzung des Planeten blockiert. Verantwortlich dafür sind die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen. Ihre Attacken sind eine Reaktion auf den Krieg in Israel und im Gazastreifen gegen die Hamas.

Laut Everstream Analytics, einem Unternehmen, das Lieferketten analysiert, fahren 12 von 14 Containerschiffen und ein großer Teil der Öl- und Gastanker, die die Schlüsselroute zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer befahren, stattdessen nach Süden. Der Suezkanal verkürzt die Fahrt zwischen asiatischen und europäischen Gewässern sowie zwischen Asien und Teilen des Atlantiks um Tausende von Meilen.

Ein Containerschiff auf hoher See. Der Frachtverkehr durch den Suez-Kanal ist nach den Attacken der Huthi stark eingeschränkt.

Fahrten können sich nach Huthi-Angriffen im Roten Meer um einen Monat verlängern

Der Umweg wird die Reisezeit um bis zu einem Monat verlängern. Die Auslieferung von Waren und das Anlegen von Schiffen verzögern, die eigentlich weiterfahren sollten, könnte sich verzögern. Das gilt auch für Schiffe, die unter anderem zur Ostküste der Vereinigten Staaten und von dort mit neuer Ladung zurück nach Asien fahren.

Die Route der MOL Celebration, eines großen Containerschiffs, erzählt eine Geschichte, die viele andere teilen. Nach Angaben von MarineTraffic, einem Dienst, der Echtzeitinformationen über Schiffsbewegungen liefert, hat das Schiff auf dem Weg zum Roten Meer offenbar die Richtung geändert. Am Freitag drehte es scharf ab und fuhr in Richtung Südwesten.

Reedereien ändern nach Huthi-Angriffen im Roten Meer ihre Routen

Am Donnerstag befand es sich noch knapp südöstlich des Horns von Afrika. Mirko Woitzik, Global Director of Intelligence Solutions bei Everstream, sagte in einem Interview, dass das nach Houston fahrende Schiff mit ziemlicher Sicherheit den Suezkanal ansteuerte. Das japanische Unternehmen ONE, das das Schiff verwaltet, gehört zu denjenigen, die wegen der Angriffe der Huthi Schiffe umgeleitet haben. ONE sowie der technische Leiter und der Eigentümer des Schiffes reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme.

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Die zehn größten Containerschifffahrtslinien der Welt weigern sich, die Reise durch das Rote Meer anzutreten. In den letzten Wochen haben militante Huthi-Milizen Schiffe an der südlichen Mündung des Roten Meeres - bekannt als Bab el-Mandeb oder Tor der Tränen - mit Raketen beschossen oder gekapert.

Das Chaos an einem der am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkte der Welt, ein Nachhall des Krieges zwischen Israel und der Hamas, droht den internationalen Handel zu stören. Der steht bereits durch die steigende Inflation, durch den Krieg in der Ukraine verursachte Störungen und die Nachwehen der Coronavirus-Pandemie unter Druck. Eine Dürre beeinträchtigt den Verkehr im Panamakanal, einer weiteren Schlüsselpassage im Welthandel, und erschwert die Lieferketten zusätzlich.

Nach Huthi-Angriffen kaum noch Containerschiffe im Suezkanal

Die Containerschifffahrtskapazität durch den Suezkanal ist in dieser Woche stark zurückgegangen, von ohnehin schon geringen 40 Prozent der vollen Kapazität am Montag auf 12,7 Prozent am Mittwoch, so Woitzik.

Nur kleinere Nischenanbieter fahren weiterhin über das Rote Meer, so Woitzik. Die Huthis haben erklärt, dass sie Schiffe mit israelischer Beteiligung ins Visier nehmen, obwohl Schifffahrtsriesen wie die dänische Maersk und die taiwanesische Evergreen erklärt haben, dass sie das Gebiet meiden werden. Sie befürchten, dass die Angriffe wahlloser sein könnten.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Der israelische Hafen Eilat am Roten Meer teilte am Donnerstag mit, dass die Angriffe der Houthi zu einem Rückgang der dortigen Aktivitäten um 85 Prozent geführt haben, wie Reuters berichtete.

Angriff der Huthi-Rebellen zwingt Schiffe zu teuren Umwegen

Wie bei einer Flugverspätung sind die Auswirkungen der Umleitung von Schiffen, die noch nicht in vollem Umfang gemessen werden können, kaskadenartig: Die Arbeitszeiten der Besatzungen sind gestört, die Lieferungen kommen zu spät, und die nächste Reise verzögert sich ebenfalls.

„Ein Monat mag sich für ein langsam fahrendes Schiff nicht wie eine lange Zeit anhören. Aber bei durchschnittlichen Betriebskosten von 40.000 bis 50.000 Dollar pro Tag ist das ein enormer Kosten- und Zeitgewinn“, so Corey Ranslem, Geschäftsführer von Dryad Global, einem Unternehmen für maritime Informationen.

Es wird Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, um zu erkennen, wie katastrophal die Situation ist, sagte Woitzik. Viele Schiffe haben die Signale, mit denen sie aus der Ferne geortet werden können, abgeschaltet, um potenzielle Huthi-Angreifer abzuschrecken, was das Ausmaß der Situation noch weiter verschleiert.

Wirtschaftliche Auswirkungen durch Lage im Roten Meer

„Je länger dieses Problem andauert, desto größer werden die wirtschaftlichen Auswirkungen“, so Ranslem. Eine unmittelbare Auswirkung sei, dass die Versicherungstarife für Schiffe, die in der Region unterwegs sind, „ziemlich stark angestiegen“ seien. Die Tarife für Schiffe, die mit Israel in Verbindung stehen, sind Woitzik zufolge um bis zu 250 Prozent gestiegen, und einige Versicherer weigern sich ganz, sie zu versichern.

Ein Ausschuss von Versicherern bei Lloyd‘s, dem in London ansässigen Versicherungsmarkt, erweiterte den Bereich in der Region, den er als hohes Risiko betrachtet. Die Änderung erfolgte vor allem, um „die Reichweite der Raketen widerzuspiegeln“, sagte Neil Roberts, Leiter des Bereichs See- und Luftfahrt bei der Lloyd‘s Market Association, gegenüber Reuters.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben Raketen und Drohnen der Houthi abgeschossen, aber das hat die Angriffe nicht gestoppt. Washington kündigte diese Woche die Bildung einer globalen Militärkoalition mit dem Namen Operation Prosperity Guardian an, die Kriegsschiffe in das Gebiet schicken soll, um Tanker und andere Schiffe durch die bedrohlichen Gewässer zu eskortieren. Doch das Aufgebot an maritimen Leibwächtern hat wenig dazu beigetragen, die Befürchtungen der internationalen Schifffahrtsunternehmen zu zerstreuen.

Situation im Roten Meer vergleichbar mit Wirtschatfskrise wegen Ever Given

Die Krise hat Vergleiche mit der Ever Given gezogen, einem japanischen Containerschiff, das 2021 auf Grund lief und im Suezkanal festsaß und die Durchfahrt von Schiffen verhinderte. Der Vorfall brachte den Verkehr dort fast eine Woche lang zum Erliegen. Auch wenn die Auswirkungen letztlich nicht so gravierend waren wie befürchtet, so hat der Vorfall doch Besorgnis ausgelöst und weltweit das Bewusstsein dafür geschärft, wie gefährlich es ist, sich so stark auf einen engen Wasserkanal zu verlassen.

Die sechstägige Blockade durch den Ever Given führte zu einer vollständigen Schließung des Suezkanals und beeinträchtigte den Welthandel für vier bis sechs Wochen, während die Angriffe der Huthi den Fluss nur teilweise einschränkten. Die Auswirkungen der Angriffe könnten jedoch viel nachhaltiger sein, so Woitzik.

Ein wichtiger Wendepunkt könnte wenige Tage nach dem chinesischen Neujahrsfest am 10. Februar 2024 eintreten, wenn die chinesischen Fabriken nach den Feiertagen wieder öffnen und damit einen starken Anstieg der asiatischen Exporte auslösen, so Woitzik. Wenn sich die Schiffe dann immer noch verspäten, könnte es zu noch mehr Unruhen kommen.

Samuel Granados und Cate Brown haben zu diesem Bericht beigetragen.

Zum Autor

Bryan Pietsch ist Auslandsreporter in der Abteilung Internationales mit Sitz in Washington D.C. Zuvor war er in Seoul tätig, wo er die erste Reporterin im dortigen Nachrichtenzentrum der Post war.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 22. Dezember 2023 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Stanislav Belicka/Imago

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