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Abstimmung im Bundestag
Haushalt 2024 steht: Subvention für Agrardiesel gestrichen – alle Beschlüsse im Überblick
Mit dem Haushalt 2024 soll die Schuldenbremse erstmals seit der Corona-Pandemie wieder eingehalten werden. Doch es gibt Kontroversen.
Berlin – Am Freitag (2. Februar) hat der Bundestag die endgültige Abstimmung über den Bundeshaushalt 2024 durchgeführt und das Etat mit 388 Stimmen zu 279 Gegenstimmen verabschiedet. Ebenfalls zur Debatte stand die kontroverse, schrittweise Abschaffung der Steuererleichterungen für Agrardiesel, die Teil des Haushaltsfinanzierungsgesetzes ist. Auch das wurde vom Bundestag verabschiedet.
Dieses Gesetz, mit dem die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP Einsparungen realisieren will, muss noch den Bundesrat durchlaufen. Allerdings wird sich die Länderkammer heute nicht mit dem Haushaltsfinanzierungsgesetz und somit auch nicht mit dem Ende der Subventionen für Agrardiesel befassen.
Die Kernpunkte des Haushalts für 2024
Der Haushalt 2024 sieht Ausgaben in Höhe von 476,8 Milliarden Euro vor und plant zunächst neue Kredite in Höhe von etwa 39 Milliarden Euro. Sollte dies so bleiben, würde die Schuldenbremse erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eingehalten, da das Grundgesetz in Zeiten schlechter Konjunkturaussichten einen gewissen Spielraum zulässt. Im Laufe des Tages soll auch der Bundesrat noch seine Zustimmung zum Budget geben.
Die Erstellung des Bundeshaushalts 2024 stellte die Ampel-Koalition vor eine besondere Herausforderung. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts mussten im Hauptbudget sowie im Klima- und Transformationsfonds kurz vor Jahresende plötzlich Milliardenlücken gefüllt werden.
Das größte Budget steht Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit etwa 175,6 Milliarden Euro zur Verfügung – ein Großteil davon fließt in die Rentenversicherung, hinzu kommen beispielsweise Ausgaben für das Bürgergeld.
Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 70,5 Milliarden Euro geplant – beispielsweise in das Schienennetz und Straßen. Der Verteidigungsetat beläuft sich auf etwa 52 Milliarden Euro, zusätzlich gibt es Milliardenmittel aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr.
Ampel-Haushaltspolitiker verteidigen Haushalt: Union kritisiert Streichung von Subventionen
Ampel-Haushälter verteidigten im Parlament den Kurs der Koalition. Der SPD-Chefhaushälter Dennis Rohde sagte, es werde sowohl die innere und äußere wie auch soziale Sicherheit gestärkt. „Die Konsolidierung in diesem Land wird nicht auf dem Rücken der Schwächsten unserer Gesellschaft stattfinden. Deshalb ist das ein guter Haushalt.“
Der FDP-Chefhaushälter Otto Fricke sagte, die Schuldenbremse werde wieder eingehalten, das soziale Niveau bei den Ausgaben werde gehalten, und die Steuerquote sinke. Dagegen kritisierte die Union erneut zum Beispiel die geplante Streichung von Subventionen beim Agrardiesel.
Geplante Sparmaßnahmen der Ampel
SPD, Grüne und FDP verständigten sich daneben auf ein Haushaltsfinanzierungsgesetz. Dieses sieht neben der schrittweisen Abschaffung von Steuervorteilen beim Agrardiesel für Landwirte auch eine höhere Ticketsteuer für Passagierflüge vor. Das sorgt für Mehreinnahmen des Bundes.
Der Bundesrat aber stimmte einer Fristverkürzung nicht zu. Das Gesetz wird zunächst in Fachausschüssen im Bundesrat beraten. Die nächste reguläre Sitzung des Bundesrats ist für den 22. März geplant.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Der Bundesrat muss dem Gesetz nicht zustimmen, könnte aber Einspruch einlegen und den Vermittlungsausschuss anrufen. Allerdings gibt es in vielen Ländern Koalitionsregierungen mit Ampel-Parteien – und wenn sich eine Landesregierung uneins ist, muss sich das Land im Bundesrat enthalten beziehungsweise kann nicht zustimmen.
Im Bundestag wird auch über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion abgestimmt. Darin fordert die Union, die Agrardiesel-Steuerentlastung nicht zu streichen. Fraktionsvize Steffen Bilger sagte, die Entscheidung der Ampel sei ein „Schlag ins Gesicht“ der Landwirte. Der massive und breit unterstützte Protest der Bauernschaft scheine der Regierung komplett egal zu sein. Auch die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag, auf das Aus für die Agrardiesel-Subvention zu verzichten.
Haushalt 2024: Hält die Schuldenbremse?
Ob die Schuldenbremse wirklich hält, ist noch nicht endgültig entschieden. Zwar kann die Ampel-Koalition 2,7 Milliarden Euro an Fluthilfen nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal aus Überschüssen des Etats 2023 stemmen. Doch Unsicherheit bringen der Ukraine-Krieg und die wackelnde Unterstützung aus den USA für das von Russland angegriffene Land.
Sollte Deutschland hier deutlich stärker einspringen müssen als bisher geplant, möchten insbesondere SPD und Grüne noch einmal über eine Ausnahme der Schuldenbremse diskutieren.
Dies ist jedoch nicht der einzige neue Haushaltskonflikt am Horizont. Es laufen bereits Gespräche für den Haushalt 2025 – und diese dürften ebenfalls nicht einfach werden. Allein im Hauptbudget besteht erneut eine Lücke im zweistelligen Milliardenbereich. (dpa)