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Der Veranstaltungsort könnte ein erster Hinweis darauf sein, wen Harris am ehesten in Betracht zieht. Denn es wäre nur zu logisch, den Wahlkampf in dem Bundesstaat zu eröffnen, aus dem auch der Vizekandidat kommt. In dem Falle wäre das der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro. Auch für die Wettanbieter ist der 51-Jährige inzwischen klarer Favorit auf die Nominierung.
Name
Joshua „Josh“ David Shapiro
Geboren
20. Juni 1973
Geburtsort
Kansas City, Missouri
Ehepartnerin
Lori Shapiro (verh. 1997)
Kinder
Reuben, Sophia, Max, Jonah
Amt
Gouverneur in Pennsylvania (seit dem 17. Januar 2023)
Shapiro könnte Vize von Harris werden
Auf den ersten Blick hat Shapiro sehr viele Vorteile auf seiner Seite. Er ist Gouverneur in einem der wichtigsten Schlüsselstaaten bei dieser Wahl. Und ein überaus populärer noch dazu, seine Beliebtheit in Pennsylvania liegt laut einer Umfrage des TV-Senders Fox News derzeit bei beeindruckenden 61 Prozent. Und Shapiro kann Wahlen gewinnen. 2017 wurde er zum ersten Mal zum Attorney General in Pennsylvania gewählt. Drei Jahre später wurde er souverän in dem Amt bestätigt, das die Aufgaben eines Justizministers und eines Generalstaatsanwalts auf sich vereint. 2022 gewann er dann das Gouverneursamt mit satten 15 Prozentpunkten Vorsprung.
Das lag vor allem daran, dass Shapiro die Menschen in jedem Bezirk zu mobilisieren verstand. Selbst in Hochburgen der Republikaner, in denen die Demokraten oft haushoch unterlegen sind, konnte er bis zu 30 Prozent der Stimmen gewinnen. Mit Shapiro an ihrer Seite sollte es Harris also gelingen, den Bundesstaat Pennsylvania für sich zu entscheiden.
Das ist derzeit alles andere als selbstverständlich, in aktuellen Umfragen zur US-Wahl im November liegt hier noch immer Donald Trump knapp vorne. Klar ist: Um die Wahl gegen Trump zu gewinnen, braucht sie die 19 Stimmen, die in Pennsylvania verteilt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Demokraten könnten auf diese Weise wahrscheinlich mehr Ressourcen in andere Schlüsselstaaten wie Georgia oder Arizona stecken.
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Linke üben wegen des Gaza-Kriegs scharfe Kritik an Shapiro
Bei näherem Hinsehen erweist sich aber, dass auch Shapiro kein perfekter Kandidat ist. CNN-Moderator John King brachte es zuletzt kurz und knapp auf den Punkt: „Er ist Jude, also könnte es riskant sein, ihn auf die Wahlliste zu setzen.“
Warum ist das ein Problem? Es hat mit dem Gaza-Krieg zu tun. Die uneingeschränkte Unterstützung für Israel im Nahost-Konflikt hat schon Präsident Joe Biden viel Kritik eingebracht. In den Vorwahlen der Demokraten haben insgesamt immerhin 706.591 Menschen die Option „Uncommitted“ (in etwa „ungebunden“) gewählt. Sie brachten damit ihren Unmut gegenüber Bidens Israel-Politik zum Ausdruck. Bei Kundgebungen musste sich Biden von Linken auch als „Völkermord-Joe“ bezeichnen lassen.
Die Kritik trifft nun auch Josh Shapiro. Wiederholt wird ihm vorgeworfen, er würde sich nicht ausreichend um die zivilen Opfer im Gazastreifen kümmern. Es gibt sogar eine Website mit dem Namen NoGenocideJosh.com. Dort wird Harris aufgefordert, auf den „Völkermord-Josh“ zu verzichten.
Shapiro spricht sich deutlicher gegen Netanjahu aus als Biden oder Harris
Die Forderung erscheint völlig übertrieben. So hat sich Shapiro deutlicher gegen die Regierung in Israel ausgesprochen als Biden oder Harris. Schon im Januar machte er gegenüber der Presse deutlich, dass er Benjamin Netanjahu für einen der „schlechtesten Staatschefs aller Zeiten“ hält. Auch drängte er damals auf eine „sofortige Zweistaatenlösung“, die Netanjahu vehement ablehnt.
Zuletzt hat Shapiro bereits ein wenig Wahlkampf für Harris gemacht. So zeigte er bei einer Kundgebung am 30. Juli, dass er die Rhetorik der Demokraten schon voll verinnerlicht hat. Die setzen seit Tagen darauf, Trump und dessen Vize J.D. Vance als „weird“ (so viel wie: seltsam, sonderbar, schräg) zu bezeichnen. Das tat auch Shapiro, als er Trump wegen dessen Umarmung einer Flagge verhöhnte. „Ich liebe die Flagge, aber was er macht, ist weird“, sagte Shapiro vor einer lachenden Menge. (cs)