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Nahost-Krieg

Hamas warnt Israel: Zeit für Geiseln wird knapp

Ohne Waffenstillstand keine Geiselfreigabe, sagt die Hamas. Israel fährt weiterhin eine offensive Taktik. Wie stehen die Chancen für die Geiseln?

Gaza – Die Zeit läuft aus, die Geiseln der Hamas im Krieg in Israel lebend zu befreien. Das teilte die Vertretung der Hamas dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit. Die Forderung: Er solle die militärische Offensive im Gazastreifen unverzüglich stoppen.

Etwa 242 Personen hatte die Hamas am siebten Oktober als Geiseln genommen. Über 100 wurden seitdem befreit, die meisten davon durch den Israel-Hamas-Deal während dem siebentägigen Waffenstillstand Ende November.

Keine Geiselfreigabe ohne Waffenstillstand in Gaza

Der militärische Sprecher der Hamas, Abu Obaida, schloss, so Newsweek, die Möglichkeit der Befreiung von Geiseln durch direkte militärische Operationen aus. Weiterhin erklärte er, dass mit der Fortsetzung der Gewalt überhaupt keine Freilassungen möglich seien.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

„Es wird weitergehen, bis die Hamas zerstört sind, bis zum Sieg“, zitierte The Guardian Netanjahu. Abu Obaida beschuldigte Israel, in den Offensiven auch Geiseln zu töten. Letzte Woche gab auch die israelische Armee zu, drei Geiseln getötet zu haben, weil sie fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert wurden. Der Hintergrund der Aussage ist der bisher intensivste Angriff der israelischen Armee, der direkt auf den Waffenstillstand und die gescheiterten Verhandlungen folgte.

Hamas beraten mit Ägypten

Ghazi Hamad, Sprecher und hochrangiger Führer der Hamas, erklärte am Donnerstag, eine „Top-Delegation“ würde in Ägypten die israelischen Aggressionen, Lösungsmöglichkeiten und die Frage nach humanitärer Hilfe besprechen. Er nannte in diesem Zusammenhang die Offensive durch Israel einen „israelischen, genozidalen Krieg“.

Die Familienmitglieder der Geiseln leiden unter starkem Druck. Auch sie wünschen sich schnelle Lösungsmöglichkeiten.

Auch in diesem Zusammenhang wurde bestärkt, dass ohne Waffenstillstand keine weiteren Geiseln freigelassen werden könnten. Ghazi Hamad teilte mit, dass die Hamas offen für jede Initiative zur Beendigung der Aggression wären. Tal Heinrich, der Sprecher des israelischen Premierministers, deutete ebenfalls Offenheit an. Er bemerkte aber auch, dass der starke militärische Druck die Konditionen für die vorherigen Befreiungen geschaffen hätte.

US-Regierung kritisiert israelische Armee in Gaza

„Kapitulieren oder Sterben“ – das war die Schlussfolgerung der Pressemitteilung Netanjahus am Mittwoch. Er will seine Kräfte, nachdem die Hamas besiegt sind, darauf konzentrieren, dass militante Gruppen Israel nie wieder bedrohen können. Mit den Plänen von Joe Bidens Administration passen die Aussagen Netanjahus nicht zusammen.

In diesem Plan soll die palästinensische Autonomiebehörde Kontrolle über den Gazastreifen wiedererlangen, trotz Popularitätsverlust bei der palästinensischen Bevölkerung. Israel stimmte noch nicht zu. Während Biden Israel militärisch weiterhin unterstützt, treiben die zivilen Opfer durch die Offensiven Israels einen Keil zwischen die Verbündeten.

Rubriklistenbild: © afp / ALBERTO PIZZOLI

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