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Ukraine-Krieg

Gotland rüstet auf: Wird schwedische Insel nahe Russland neuer Nato-Standort?

Auf der schwedischen Insel Gotland verstärkt die Regierung seit dem Ukraine-Krieg ihre Militärpräsenz. Die Inselbewohner beunruhigt jedoch etwas anderes.

Gotland – Mit Schwedens Neutralität ist es seit den Bestrebungen des Landes, Teil der Nato zu werden, vorbei. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine rollen, laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, auch wieder Panzer über die Insel Gotland. Schweden rüstet auf. Auf der Insel könnte somit der neue Außenposten der Nato entstehen. Mit nur 300 Kilometern Distanz bis zur russischen Provinz Kaliningrad, ist Gotland Militäreinsätze gewohnt. Schon im Kalten Krieg war die Insel der Sowjetunion gefährlich nahe. Auch jetzt könnte Gotland also wieder im Zentrum von Ost und West stehen.

So könnte es auch bald auf Gotlands Truppenübungsplatz aussehen: Nato-Truppen üben den Ernstfall. (Archivbild)

Wie viele Soldaten bereits auf Gotland stationiert sind, ist unklar. Oberst Frykvall, derzeit auf Gotland, sagte dem RND, mittelfristig seien 4500 Soldaten im Verteidigungsfall vor Ort geplant. Bisher wurden auf der Ferieninsel jedoch nur leichte Waffensysteme eingesetzt, wie das RND berichtet. Statt Soldaten bevölkern vor allem Kreuzfahrttouristen und -touristinnen die Insel.

Dabei eignet sich Gotland sicherheitspolitisch besonders, um die baltischen Länder von hier aus zu verteidigen. Estland, Lettland und Litauen fürchten seit dem Angriff auf die Ukraine, ebenfalls eines Tages Ziel der russischen Expansionspläne zu werden. Für diesen Fall wäre Gotland gewappnet.

Mehr Soldaten auf Gotland: Schweden rüstet in Ostsee auf

Den Einwohnern der Insel bereitet die steigende Militärpräsenz keine Sorge. In Gesprächen mit dem RND erklärten Einwohner, sie fürchteten nicht, dass russische Soldaten einmarschierten. Die Nähe zu Russland sei immerhin nichts Neues. Im Gegenteil: Statt der eigenen Angst, haben die Inselbewohner mit der Angst der amerikanischen Touristinnen und Touristen zu kämpfen. Laut dem RND geht deren Zahl seit Kriegsbeginn bereits um 20.000 bis 200.000 zurück. Die Nähe zu Kaliningrad schreckt die Reisenden ab.

Während die Touristenzahlen schwinden, übt das Militär auf Gotland für den Ernstfall. Auf dem Truppenübungsgelände kommen laut RND kleine Panzer, wie der Stridsfordon 90, und schwere Maschinen, wie der deutsche Leopard 2, zum Einsatz. Mit Panzerfäusten und -waffen trainieren die Soldaten. Gleichzeitig verlegt Russland demonstrativ Raketen nach Kaliningrad und russische Kampfjets dringen in den schwedischen Luftraum ein. (Kim Hornickel)

Rubriklistenbild: © Roman Koksarov/dpa

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